Die Generation Z integrieren: Vermeiden Sie Generationenkonflikte

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17. November 2016
Claudia Blum
Personal
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Durch den demografischen Wandel kommen Unternehmen erstmals in eine Situation, in der bis zu vier Generationen gleichzeitig unter einem Dach arbeiten. Die Altersspanne wird bis zu 50 Jahre auseinanderliegen. Diese Entwicklung hält viel Zündstoff bereit. Nicht umsonst beschäftigen sich bereits viele Betriebe mit der Frage, wie sie die Generation Z integrieren können, ohne dass es zu größeren Konflikten kommt. Denn Generationenkonflikte sind bei dieser Ausgangslage vorprogrammiert.

Konfliktebenen, die Sie kennen sollten

Warum kann es überhaupt zu Konflikten kommen– und warum sind diese manchmal nicht einfach zu lösen? Denn nicht jeder Konflikt ist gleich. Es gibt stattdessen unterschiedliche Konfliktebenen, die jeweils unterschiedlicher Lösungsansätze bedürfen. In unserem Kontext sind drei Konfliktebenen besonders wichtig: Sachkonflikte, Beziehungskonflikte und Wertekonflikte.

 

Sachkonflikte

Hier geht es zunächst rein um die rationale Ebene. Diskutanten haben unterschiedliche Informationen oder Lösungsvorschläge zu einem Sachverhalt und es kommt zum Dissens. Das sachliche Problem könnte eigentlich rein rational gelöst werden, nämlich über den Abgleich von Informationen und einer problemorientierten Diskussion. Jedoch überdecken vordergründige Sachfragen meistens die echten Konfliktursachen. Auf der Sachebene werden dann Beziehungs- und Wertekonflikte ausgetragen, die eher mit dem Ziel zu tun haben, sich „durchzusetzen“, als eine Problemlösung herbeizuführen.

 

Beziehungskonflikte

Diese spielen sich auf der persönlichen Ebene ab. Sie liegen auf der emotionalen Ebene und entstehen dadurch, dass zwei Menschen zum Beispiel einfach nicht gut zueinander passen. Oder sie sind bei einem konkreten Ereignis aneinandergeraten, ihr Verhältnis durch Missverständnisse, Unterstellungen und andere negative Vorerfahrungen geprägt. Wenn eine Person verletzt oder anderweitig getroffen wurde, ist der Schaden meistens schwer wiedergutzumachen. Und das ist davon unabhängig, ob die Person absichtlich oder ungewollt verletzt wurde. Oft sind dann vermeintliche Sachfragen die Spielfläche, auf der Konflikte auf der Beziehungsebene ausgetragen werden.

 

Wertekonflikte

Die Problemlage bei Wertekonflikten ist ganz ähnlich wie bei Beziehungskonflikten. Allerdings sind Wertekonflikte durch eine Diskussion grundsätzlich fast unlösbar. Denn hier streiten Menschen über ihre tiefsten Überzeugungen und daraus abgeleitet: Geschmack, Meinungen, Neigungen, Glauben. Wenn hier Widersprüche aufeinandertreffen, ist ein Konsens schwer möglich. Im Gegenteil kann gerade hier ein Streit schnell auf die persönliche Ebene abgleiten und ein Wertekonflikt wird auch zu einem Beziehungskonflikt.

Von Babyboomern bis Generation Z: Unterschiedliche Wertvorstellungen

Nicht umsonst sprechen wir von Generationenkonflikten. Zwar sind die Übergänge zwischen den Generationen fließend, jedoch werden über Befragungen und Studien immer wieder Faustregeln aufgestellt, an denen wir uns orientieren können. Und natürlich bekommt so auch jede Generation ihren eigenen Namen sowie Leitsätze und Zuschreibungen. In Bezug auf die Arbeitswelt könnten die vier Generationen kaum unterschiedlicher sein. Und das ist – auch mal abgesehen vom technischen Fortschritt – nicht verwunderlich. Denn Nachfolgegenerationen möchten sich häufig bewusst von ihren Vorfahren abgrenzen.

Die Generationen im Überblick

 

Babyboomer

Der Begriff stammt aus den USA und bezeichnet die dort geburtenstarken Jahrgänge nach dem zweiten Weltkrieg. Eine ähnliche demografische Entwicklung gab es in den 50er Jahren auch in Deutschland. Die Babyboomer sind geprägt von den Eindrücken des Wiederaufbaus und Wirtschaftswunders. Im Beruf gelten sie als leistungsorientiert, strebsam, konformistisch und karriereorientiert. Für sie gilt der berufliche Leitsatz: „Leben, um zu arbeiten.“

 

Generation X

Auch dieses Generationenkonzept kommt aus dem englischen Sprachraum und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Douglas Coupland. Die Generation X ist geprägt von diversen globalen Krisen wie Tschernobyl, der aufkommenden Diskussion um Umweltverschmutzung, den Ölkrisen und anderen gesellschaftlichen Debatten, die mit der Verbreitung des Fernsehens aufkamen. Im Gegensatz zu den Babyboomern wird der Generation zugeschrieben, dass sie Arbeit zwar noch als einen wichtigen Lebensinhalt betrachtet, jedoch mehr als „Mittel zum Zweck“ für ein gutes Privatleben. Sie gilt als individualisierter in ihren Lebensentwürfen, gilt weiter als sehr leistungsorientiert, dabei allerdings eher auf den jeweiligen eigenen Vorteil bedacht. Der Leitsatz? „Arbeiten, um zu leben!“

 

Generation Y

Die Generation Y ist geprägt von vielen Brüchen. Geboren in eine Situation relativer Sicherheit der 90er Jahre erlebte sie 9/11, die Verbreitung des Internets und schließlich des Smartphones, den Wandel der Industrie- zur Informationsgesellschaft, Finanz- und Wirtschaftskrisen, die Erosion des Rentensystems und Massenarbeitslosigkeit. Generation „Why?“ wird oft mit einer Suche nach Sinn und Selbstverwirklichung in Verbindung gebracht. Sie ist die erste Generation, die mit digitalen Medien sozialisiert wurde und diese in den Alltag integrierte. Deshalb kam mit ihr auch der Nachfolgebegriff zur Work-Life-Balance, nämlich das Work-Life-Blending auf. Solange die Arbeit Spaß macht und einen tieferen Sinn erfüllt, sei man gerne bereit, auch in der Freizeit E-Mails zu beantworten. Umgekehrt macht man aber auch Privatsachen am Arbeitsplatz, denn man ist ständig online. Die Generation gilt als weniger karrierebetont als ihre Vorgänger, zwar als arbeitswillig, jedoch mit starken Forderungen in Bezug auf Arbeitsbedingungen (Flexibilität, Home Office, flexible Arbeitszeiten…) und Privatleben. Außerdem sind sie auf der Arbeit weniger konformistisch, kreativ und suchen auch nach unkonventionellen Lösungen. Der Leitsatz heißt hier: „Leben und Arbeit verbinden.“

 

Generation Z

Bei ihr kommt es zu einem erneuten Bruch. Denn die erste Generation, die vollständig mit mobilen Endgeräten aufwuchs, gilt als eine, die eine ganz klare Grenze zwischen Arbeit und Privatleben ziehen möchte. Gleichzeitig gibt es bei ihr keine Abgrenzung mehr zwischen der physischen und virtuellen Welt, wo sich die meiste Kommunikation und das globalisierte Leben abspielen. Ihr wird der brennende Wunsch nach freier Entfaltung nachgesagt sowie ein starker Hang zum Ausprobieren im Sinne von Trial and Error. Zur Generation Z am Arbeitsplatz lassen sich derzeit noch keine genauen Beobachtungen ableiten. Über die Unterschiede zwischen Generation Y und Generation Z haben wir bereits einen ausführlichen Blogpost veröffentlicht.

Generation Z integrieren: So gehen Sie mit Wertekonflikten um

Sie sehen an den Ausführungen: Am Arbeitsplatz sind diese Vorstellungen schwer zusammenzubringen. Selbst unter den jüngeren Generationen gilt, dass in Bezug auf Konzepte wie Homeoffice oder ständige Erreichbarkeit sehr unterschiedliche Vorstellungen herrschen. Und das sind keine Fragen der Bequemlichkeit oder Luxuswünsche, sondern echte Vorstellungen von einem „guten“ (Arbeits-)leben. Sie werden selbst Beispiele von Konflikten, die das auslöst, aus Ihrem eigenen Unternehmen kennen. In die vorhandene Firmenkultur noch eine weitere Generation zu integrieren, wird da nicht ganz einfach.

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Autorin Claudia Blum von Management Circle
Über die Autorin

Claudia Blum

Als Senior Marketing Managerin ist Claudia Blum Expertin für Content- und Direktmarketing. Die Sport- und Reisebegeisterte baute den Management Circle Blog mit auf und schreibt seit der ersten Stunde leidenschaftlich über die Themen Soft Skills, Personal und Produktion.

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