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Attraktive Arbeitsbedingungen stärken Motivation, Mitarbeiterbindung und erleichtern die Anwerbung neuer Mitarbeitender, während unattraktive Arbeitsbedingungen zu schlechteren Arbeitsleistungen, höheren Fehlzeiten, Fluktuation und nicht besetzten Stellen beitragen können. Sie sind daher allein schon aus wirtschaftlichen Gründen auch für die Arbeitgeber von großer Bedeutung, wie unser Experte Dr. Andreas Hoff im folgenden Beitrag berichtet:
Gerade im Zeitalter, in dem Arbeitnehmern ihr Privatleben zunehmend wichtiger wird, ist die Arbeitszeit eine äußerst wichtige Arbeitsbedingung, bei deren betrieblicher Gestaltung in aller Regel noch „viel Luft nach oben“ ist: Weil die Kenntnisse über die Gestaltung moderner flexibler Arbeitszeitsysteme nicht ausreichen, aufgrund fehlender Erfahrungen hiermit Ängste bestehen (wie: „Wird im Home Office tatsächlich gearbeitet?“) und/oder es – insbesondere bei Führungskräften – am nötigen Vertrauen in die Mitarbeiter mangelt.
Künftig wird es vor allem darum gehen, stärker auf die Belange der einzelnen Mitarbeiter einzugehen. Hier sind die meines Erachtens wichtigsten Instrumente, die – völlig unabhängig von Branche und Betriebsgröße – eingesetzt werden können:
… innerhalb einer Bandbreite von beispielsweise 30 bis 40 Stunden pro Woche („Wahlarbeitszeit“), um den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihren beruflichen Einsatz immer wieder neu mit den privaten Belangen abzustimmen. Daraus resultierende vorübergehende Kapazitätsüberhänge beziehungsweise -lücken können unter anderem mit Hilfe flexibler Arbeitszeitkonten bewältigt werden.
… einschließlich der freien Gestaltung von Pausen und sonstigen Arbeitsunterbrechungen (zum Beispiel für die private Internetnutzung). Das setzt jedoch verschiebbare Tätigkeiten voraus.
In disponierten Arbeitszeitsystemen, wo es solche Tätigkeiten nicht gibt oder jedenfalls nicht geben sollte, zum Ausgleich systematische Berücksichtigung der Mitarbeiterbelange im Rahmen der Einsatzplanung (also insbesondere keine starren Schichtpläne), Eröffnung flexibler Tauschoptionen und materielle Besserstellung gegenüber dem flexiblen Tagdienst (insbesondere durch kürzere effektive Arbeitszeiten oder durch höhere Stundenentgelte).
… also nicht nur Zuhause – soweit mit der jeweiligen Tätigkeit verträglich.
… etwa von mehrmonatigen Sabbaticals, die im Übrigen ganz einfach nach dem Prinzip Block-Teilzeitarbeit gestaltet werden können: Zum Beispiel bieten Unternehmen ihren Mitarbeitern an neun Monate zu Arbeiten und dann drei Monate frei zu nehmen bei durchgehend 75 Prozent Entgelt.
… und diesen etwa, in Abstimmung mit der Führungskraft, für eigene Arbeitsprojekte, Qualifizierungen und/oder soziale Projekte einzusetzen.
… unter Nutzung der jeweils im Einzelfall verfügbaren Instrumente wie: Teilzeitarbeit, Teilrente, flexible Altersgrenze, betriebliche Altersversorgung, Altersteilzeit, Wertguthaben (Langzeitkonto) und eigene Ersparnisse.
Es empfiehlt sich, aus diesen Optionen in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern (also auch den Führungskräften!) und gegebenenfalls der Mitarbeitervertretung ein für den jeweiligen Betrieb passendes Menü zusammenzustellen, damit die letztlich gefundene Lösung auch tatsächlich interessengerecht ist: Weil es zum einen universell passende Lösungen nicht (mehr) gibt und die Beteiligung der Mitarbeiter/innen im Vorfeld zum anderen einer der wichtigsten Gründe für eine breite Akzeptanz der Arbeitszeitregelungen ist.
Neue Arbeitsmodelle sollen nicht nur Mitarbeiter motivieren und glücklich machen – sie sollen auch zeitgemäß sein und sich an die veränderten Bedürfnisse anpassen. Wie kann das aussehen? Lassen Sie sich von den Erfahrungen einiger Vorreiter wie DB Systel inspirieren, um herauszufinden, welches Modell auch in Ihrem Unternehmen einsetzbar ist.
Als Senior Marketing Managerin ist Claudia Blum Expertin für Content- und Direktmarketing. Die Sport- und Reisebegeisterte baute den Management Circle Blog mit auf und schreibt seit der ersten Stunde leidenschaftlich über die Themen Soft Skills, Personal und Produktion.
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