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Ohne Schichtplan geht in den meisten produzierenden Unternehmen gar nichts. Schließlich muss jeder genau wissen, wer wann, wofür und wie lange eingeteilt ist, damit die Fertigungsprozesse nicht plötzlich stillstehen. Doch welche Anforderungen muss ein sicher funktionierender Schichtplan erfüllen? Wie stellt er Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen zufrieden? Und was gilt es beim Datenschutz zu berücksichtigen? All diese Fragen klären wir in diesem Beitrag und geben am Ende praktische Tipps, mit denen Sie einen fairen und flexiblen Schichtplan erstellen.
Übrigens: In unserem Seminar „Flexible Schichtplangestaltung in der Produktion“ können Sie die Inhalte dieses Beitrags weiter vertiefen und Ihren Personaleinsatz bedarfsgerecht planen.
Ein Schichtplan ist insbesondere für produzierende Unternehmen ein wichtiges Werkzeug, um die Personaleinsatzplanung zuverlässig zu gestalten und einen Stillstand in der Fertigung zu vermeiden. Aber auch andere Bereiche wie Kundenservice oder Rezeption setzen auf Schichtpläne, damit eine dauerhafte Besetzung und damit eine kontinuierliche Erreichbarkeit für den Kunden garantiert werden können. Alle Mitarbeitenden, die in Schichtarbeit tätig sind, werden im Schichtplan gemäß ihrer Arbeitszeit eine entsprechende Anzahl an Schichten zu bestimmten Zeiten und Tagen zugeordnet. Dabei können die einzelnen Einsätze auch rotieren, sodass Mitarbeitende nicht immer gleich eingesetzt werden, sondern sich zum Beispiel bei Tag- und Nachtschichten abwechseln.
Als Unternehmen können Sie auf verschiedene Modelle der Schichtarbeit zurückgreifen – zum Beispiel auf ein 2-Schichtsystem, 3-Schichtsystem, 4-Schichtsystem im teilkontinuierlichen Betrieb oder auch 5-Schichtsystem im vollkontinuierlichen Betrieb. Sie sollten aber immer prüfen, welches Schichtsystem am besten den Anforderungen Ihres Unternehmens, den anfallenden Tätigkeiten und den Wünschen Ihrer Mitarbeitenden entspricht. Vor allem Letzteres darf nicht unterschätzt werden, wie der nächste Abschnitt zeigen wird.
Die Schichtarbeit kämpft heute mehr denn je mit ihrem Image, betont Dr. Andreas Hoff, Arbeitszeitexperte und Leiter unseres Seminars „Flexible Schichtplangestaltung in der Produktion“:
Früher waren die finanzielle Seite der Schichtarbeit sowie fehlende Alternativen die wesentlichen „Motivatoren“. Deren Strahlkraft hat jedoch durch die immer höher gewichtete „Work-Life-Balance“ und die enger werdenden Arbeitsmärkte nachgelassen.
Schichtbetriebe müssen sich also neu erfinden, um auch zukünftig Schichtarbeitsmodelle attraktiv zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Flexibilität ist hier das Stichwort. Das bedeutet, es braucht statt der klassischen 2- oder 3-Schichtmodelle mit 40 Wochenstunden gute Alternativen, die Lösungen für die eher „unattraktiven“ Schichten bieten und der Work-Life-Balance ausreichend Rechnung tragen. Möglichkeiten gibt es einige, zeigte Dr. Andreas Hoff bereits in seinem Beitrag „Wie Schichtarbeit arbeitszeitlich attraktiver gemacht werden kann“. Auch Arbeitszeit-Experte Guido Zander bestätigt das und spricht sich für eine kürzere Wochenarbeitszeit von idealerweise 35 Stunden aus, weil auf diese flexibler auf Mitarbeiterwünsche und Ausfälle reagiert werden kann.
Mit einer attraktiven und flexiblen Schichtplanung zollen Sie Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmenserfolg gleichermaßen Tribut.
Bedarfsgerechte Planung von Personal und Schichten
Gezielte Vermeidung von Unter- und Überbesetzung
Faire Verteilung von Nacht- und Wochenendschichten
Sichere Einhaltung von arbeitsrechtlichen Bestimmungen
Reduktion der Krankheitszeiten und Steigerung der Produktivität
Angemessenes Einbeziehen von Mitarbeiterwünschen
Sichere Planung des Arbeitseinsatzes
Klares Absehen des Arbeitsendes
Zeitliche Trennung von Arbeit und Freizeit
Bessere Work-Life-Balance
Flexiblere Planung des Privatlebens – zum Beispiel von Kinderbetreuung und Co.
Experte Peter Dörr betonte auf der CCW 2023, der internationalen Kongressmesse für innovativen Kundendialog, wie wichtig der optimale Personaleinsatz im Customer Care ist und dass insbesondere Mitarbeitende zumindest einen Teil der Schichtzeit selbst gestalten können sollten:
Wenn der Mitarbeiter zufrieden ist, dann ist es eine gute Planung. Die Unternehmensinteressen damit in Einklang zu bringen, das ist Aufgabe der Personaleinsatzplanung.
Mehr zu den Lösungsansätzen für zufriedene Schichtteams im Customer Care verrät der Experte im Rückblick zur CCW 2023, den Sie hier kostenlos herunterladen können.
Für die Schichtplanung ist grundsätzlich der Arbeitgeber verantwortlich, das heißt im klassischen Sinne die Geschäftsleitung oder Personalabteilung. Diese kann die Schichtplanerstellung aber auch auf Schicht-, Team- oder Bereichsleiter übertragen. Egal, wer die Schichtplanung bei Ihnen übernimmt, Sie sollten Ihre Mitarbeitenden immer mit einbeziehen, damit Ihr Schichtplan am Ende auch akzeptiert und durchgezogen wird und Sie keine unnötigen oder plötzlichen Ausfälle aufgrund von Unzufriedenheit verzeichnen müssen.
Ein Schichtplan ist bezogen auf die enthaltenen Inhalte eigentlich kein Hexenwerk. Entscheidend sind am Ende vor allem Darstellung, Übersichtlichkeit und Fairness. Diese Aspekte sollten Sie aufführen:
Namen der Mitarbeitenden
Ort des Arbeitseinsatzes
Beginn und Ende der Arbeitszeiten
Pausen- und/oder Ruhezeiten
Fehlzeiten wegen Krankheit, Urlaub oder Weiterbildung
Erstellungsdatum und Name des Erstellers
Ihren Schichtplan können Sie grundsätzlich in der Form erstellen, die Ihnen am meisten zusagt. Jedoch können Sie sich die Arbeit erheblich erleichtern, wenn Sie entsprechende Tools oder Apps zur Hilfe nehmen. Diese bieten den Vorteil, dass sie für Sie mitdenken und zum Beispiel auf Doppelbelegungen oder Überstunden hinweisen. Auf diese Weise entdecken Sie Fehler sofort und können gegensteuern, bevor Sie von Mitarbeitenden darauf hingewiesen werden. Bei einigen Softwares können Sie Mitarbeitende sogar ein- und ausstempeln lassen, sodass Sie Schichtplan und Zeiterfassung in Einem anbieten können.
Wir haben Ihnen einige sofort nutzbare Vorlagen sowie professionelle Online-Tools zusammengestellt:
Papershift: Excel-Vorlage für ein 3-Schicht-System
Mein Schichtplan: Einfacher Online-Schichtplan in 4 Schritten
Schichtplaner Online: Flexible Wochen- oder Monats-Schichtpläne
Papershift: Maßgeschneiderter Online-Schichtplaner
Shyftplan: Vollautomatische digitale Schichtplanung
Vorsicht: Das Thema Datenschutz dürfen Sie nicht unterschätzen, wenn Sie Ihren Schichtplan erstellen und der Belegschaft zur Einsicht offenlegen. Schließlich zählen viele der im Schichtplan enthaltenen Angaben als personenbezogene Daten, die laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht einfach allen Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden dürfen. Hierzu zählen sowohl die offensichtlichen Personendaten wie Name oder Geburtsdatum als auch beispielsweise Krankheits- oder Urlaubstage.
Wie können Sie Ihren Mitarbeitenden bei der Schichtplanung also größtmögliche Transparenz und Fairness bieten und sich dabei datenschutzrechtlich auf der sicheren Seite bewegen? Grundsätzlich gilt, gegen den Willen der vom Schichtplan betroffenen Mitarbeitenden dürfen Sie deren personenbezogenen Daten und damit den Schichtplan nicht veröffentlichen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss: Bitten Sie Ihre Mitarbeitenden schriftlich um deren Einwilligung, damit Sie die Schichtplanung offenlegen dürfen. Argumentieren Sie dabei, dass es für alle von Vorteil ist und die Transparenz und die Fairness erhöht, wenn der Schichtplan für alle gleichermaßen einsehbar ist. Zum Schutz der Daten und Einwilligung Ihrer Mitarbeitenden sollten Sie außerdem schauen, welche Daten Sie tatsächlich öffentlich zugänglich machen müssen, damit der Schichtplan verständlich ist, und auf welche Sie vielleicht auch verzichten können – so zum Beispiel das Geburtsdatum, das für die Schichteinteilung eigentlich nicht von Bedeutung ist. Auf diese Weise erreichen Sie mit Sicherheit mehr Akzeptanz für die Veröffentlichung der Schichtplanung und können Transparenz bieten.
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Spannend, wie Ihr Artikel aufzeigt, dass effektives Schichtmanagement heutzutage viel mehr erfordert als nur das Zuweisen von Aufgaben. In Zeiten von steigenden Betriebskosten und Fachkräftemangel ist eine flexible und faire Schichtplanung unverzichtbar. Mit einer Field Service Management Software könnten Unternehmen ihre Abläufe und die Koordination ihrer Mitarbeiter optimieren. Betrachtet man beispielsweise das Innosoft Field Service Management, sieht man, wie Technologie die Effizienzsteigerung und gezielte Optimierung von Prozessen ermöglicht. Darüber hinaus kann ein systematisches Management der Außendienstmitarbeiter dazu beitragen, einen erstklassigen Service aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Arbeitsdruck auf die Disponenten zu reduzieren. Vielen Dank für diese informative Diskussion, die zeigt, dass wir in Zeiten des digitalen Wandels immer noch viel zu lernen und zu optimieren haben.
Interessanter Artikel, besonders die Betonung auf Flexibilität in der Schichtplanung finde ich wichtig. In meinem Unternehmen setzen wir auf diese Ressourcenplanung Software https://www.innosoft.de/personaleinsatzplanung-software/ , um Schichtpläne effizient und fair zu gestalten.
Das spart uns viel Zeit und vermeidet Stress bei den Mitarbeitenden. Welche Tools könnt ihr für kleinere Betriebe empfehlen?