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Motivierend führen ohne monetäre Zuwendungen? Kann das funktionieren? Diese Fragen stellen sich Mitarbeiter, die keine direkte Vorgesetzten-Funktion innehaben, öfters mal – Sie auch? Verständlich, schließlich arbeiten Sie im Team an einem Projekt, sind vielleicht sogar der Projektleiter, haben den Anderen aber disziplinarisch nichts zu sagen. Wie können Sie in solch einer Situation für Motivation sorgen und damit das Projekt vorantreiben? Braucht es zwingend teure Incentives? Müssen Sie also wirklich immer Geld in die Hand nehmen, welches Sie in Ihrer Funktion schlichtweg nicht haben? Oder gibt es nicht auch Möglichkeiten, Teammitglieder zu motivieren, ohne dafür tief in die Tasche zu greifen? Wir geben in diesem Beitrag Tipps, wie Sie motivierend führen ohne Vorgesetzten-Funktion oder monetäre Incentives!
Gehaltserhöhungen, Prämien, Bonusprogramme, Firmenwagen oder -fahrrad, Event-Einladungen, Reisen, Gutscheine, Zuschüsse für Fitnessstudios oder Kindertagesstätten, Fahrtkostenerstattungen, Kantinensubventionen oder ähnliches – die Liste an monetären Anreizen für Mitarbeiter ist lang. Klar, am liebsten hätte jeder gerne so viel wie möglich von alledem. Aber ist das wirklich alles, was Mitarbeiter motiviert?
Nein, denn Motivation erfolgt auch oder gerade durch die Anerkennung der eigenen Leistung – und diese Anerkennung erfolgt nicht über materielle Anreize. Vielmehr wünschen sich die meisten Mitarbeiter seit Jahren drei Dinge, die nichts kosten:
Mehr Informationen
Mehr Wertschätzung
Mehr Verantwortung
Und diese drei Wünsche können Sie durch gezielte Maßnahmen relativ leicht erfüllen, auch als Projektleiter ohne Vorgesetzten-Funktion. Wir stellen 10 davon vor!
Überdenken Sie Ihre Kommunikationsweise. Wie informieren Sie Mitarbeiter aktuell? Wie häufig tun Sie das? Übergeben Sie dabei alle Informationen, die Ihre Mitarbeiter benötigen? Fangen Sie bei Ihrer Meeting-Kultur an: Gibt es regelmäßige Meetings oder informieren Sie meist zwischen Tür und Angel? Um den Informationsfluss zu verbessern, probieren Sie auch mal neue Meeting-Formen wie Daily Standups aus. Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen danken!
Ein sehr effektiver Weg, motivierend zu führen, ist ehrliches Interesse zu zeigen. Diese einfache Form der Wertschätzung wird von Führungskräften oft unterschätzt. Dabei zeigen Sie Mitarbeitern dadurch, dass Sie ihn oder sie sehen und wissen, was er oder sie leistet. Fragen Sie auch ganz gezielt nach, was Mitarbeiter gerade tun.
Jemanden zu loben ist die nächste Stufe des „Jemanden sehen“ und sehr wirkungsvoll noch dazu, denn ein Lob ist eine spontane Wertschätzung. Sie können einen Mitarbeiter aufgrund eines erreichten Ergebnisses oder einer überzeugenden Präsentation loben. Diese Form der Wertschätzung steigert das Selbstwertgefühl und damit die Motivation. Noch besser wird es, wenn Sie hervorheben, welche Bedeutung das Erreichte für das Unternehmen hat.
Verwechseln Sie ein Lob jedoch nicht mit Anerkennung. Das ist Ihre Haltung einem Mitarbeiter gegenüber. Sie erkennen damit die dauerhafte Qualität der Leistung an, ohne jedoch ein konkretes Ergebnis hervorzuheben. Sie beurteilen also ein Gesamtbild, welches Sie zum Beispiel in Feedbackgesprächen hervorheben können. Das ist am Ende noch mehr wert als ein einzelnes Lob.
Klären Sie die Zuständigkeiten in Ihrem Team. Können sich Ihre Mitarbeiter frei bewegen und in ihrem Tätigkeitsbereich Entscheidungen treffen? Können sie dadurch kreative Ideen weiterverfolgen, sich ausprobieren und zu neuen Lösungen gelangen? Oder kontrollieren Sie im Gegenteil alles, was die Mitarbeiter tun und geben die Marschrichtung vor? Sie werden schnell merken, wie mehr Verantwortung Wunder in Sachen Motivation bewirken kann.
Wo Ergebnisse gefragt sind, läuft nicht immer alles glatt. Neben Erfolgen passieren Fehler. Auch wenn Sie sich als Projektleiter darüber vielleicht ärgern, so sollten Sie Mitarbeitern niemals das Gefühl geben, ein Versager zu sein. Diese Form der Demotivation wird am Ende nicht dazu führen, dass Ihr Mitarbeiter aus seinen Fehlern lernt und wieder motiviert ist, es besser zu machen. Im Gegenteil: Sie zerstören die Motivation dauerhaft.
Nutzen Sie die positiven Momente und zelebrieren Sie diese gemeinsam im Team. Nichts motiviert mehr als das, was man bereits erreicht hat. Dabei darf es ruhig etwas ausgelassener zugehen, viel gelacht werden und vielleicht auch eine Flasche Sekt geöffnet werden.
Nichts geht über das Arbeitsverhältnis, wenn es um die Motivation geht. Wer möchte schon den ganzen Tag über in einem Team arbeiten, in dem man sich weder ansieht noch gute Stimmung herrscht. 82 Prozent der Deutschen geben an, dass ihre Arbeitsmoral stark vom Umfeld und vorrangig von den Kollegen abhängt. Das ergab die bevölkerungsrepräsentative Umfrage „Arbeitsmotivation 2019“ von der ManpowerGroup Deutschland.
Die Bedeutung der Work-Life-Balance nimmt immer weiter zu. Ob Gleitzeit, der Wunsch nach einer 4-Tage-Woche, ein Arbeitszeitkonto, Homeoffice, das Verständnis für Arzttermine während der Arbeitszeit oder ähnliches – das Entgegenkommen, das Sie hier zeigen, steigert nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter, sondern auch ihre Produktivität. Eine ganz wichtige Säule, um motivierend zu führen, denn zufriedene Mitarbeiter sind leistungsstärker.
Wasser, Kaffee und Tee sind unter den Top 5 der Motivationshelfer im Arbeitsalltag. Auch wenn Sie hier auf die finanzielle Unterstützung des Unternehmens angewiesen sind, ist dies sicher leichter für Sie umzusetzen, als eine Gehaltserhöhung oder andere finanzielle Anreize, die Sie als Projektleiter ohne Vorgesetzten-Funktion nicht entscheiden dürfen. Sicherlich können Sie aber mit der Geschäftsführung klären, ob das Team in seiner Kreativität nicht durch Getränke, Obst oder Süßigkeiten gefördert werden sollte. Eine kleine Geste, die eine große Wirkung haben kann.
Eigentlich ist es selbstverständlich, aber wie demotivierend kann es sein, wenn einen die zur Verfügung stehende Technik beim produktiven Arbeiten stört oder die Büromöbel ein ergonomischer Totalausfall sind? Heutige Arbeitsplätze sollten modern, aber vor allem intakt und voll funktional sein. Zusätzlich kann ein schönes Umfeld durch die Erlaubnis für Pflanzen oder die individuelle Schreibtischgestaltung durch Bilder und Co. zur Motivation beitragen.
Sie sehen also, es geht oftmals weniger darum, viel Teures on top zu bieten, als vielmehr darum, dass Sie das, was ohnehin schon da ist, positiv gestalten. Und das lässt Ihnen viel Spielraum offen.
Sie haben den ersehnten Karrieresprung geschafft und freuen sich nun auf Ihre neue Rolle als Führungskraft? Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt, die Sie jetzt besonders beachten sollten. Nutzen Sie unsere praktische Checkliste, um den Rollenwechsel zu meistern.
Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.
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