Low Performer motivieren – was Sie bei schlechter Leistung tun können

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02. März 2020
Martina Eckermann
Führungskompetenz, Soft Skills
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Low Performer sind die Sorgenfälle einer jeden Führungskraft. Bringt ein Mitarbeiter in Ihrem Team auch nicht die Leistung, die Sie erwarten? Sind Sie deshalb frustriert, weil Sie nicht wissen, wie Sie das Thema ansprechen sollen? Schluss damit! Low Performer gibt es in jedem Unternehmen. Umso wichtiger ist es, dass Sie wissen, wie Sie mit leistungsschwachen Mitarbeitern richtig umgehen – denn hinter dem Verhalten können die unterschiedlichsten Gründe stecken. Wir zeigen, wie Sie Low Performer erkennen und wieder motivieren.

Gnadenlos führen – ist das noch zeitgemäß?

Vor der Jahrtausendwende wurde mit Low Performern oftmals ein kurzer Prozess gemacht. Ein Beispiel: Jack Welch war von 1981 bis 2001 Chef von General Electric. In seiner Führungsrolle wurde er verehrt und verhasst zugleich, denn für ihn zählte die radikale Markt- und Gewinnoptimierung. Und dazu war er bereit, Opfer zu bringen – auch in Form von Arbeitsplätzen. Mit einem eisernen

Führungsstil richtete er alle unternehmerischen Entscheidungen auf den Nutzen für die Aktionäre aus. Und bewertete seine Mitarbeiter anhand der „20-70-10-Formel“.

20 Prozent:
Die besten 20 Prozent nannte er seine „Sterne“ und belohnte sie mit einem großzügigen Bonus.

70 Prozent:
Die breite Masse, etwa 70 Prozent seiner Belegschaft, förderte er, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.

10 Prozent:
Die schwächsten 10 Prozent jedoch, die „Zitronen“ in seinem Team, feuerte er gnadenlos.

Er versprach sich davon, die Leistung dauerhaft auf einem hohen Level zu halten. Seinerzeit mochte er mit dieser Methode Erfolg gehabt haben. Doch entspricht sie heute, in einer Zeit der individuellen Motivation und Förderung, nicht mehr unbedingt unserem Verständnis von Führung.

Ursachenforschung betreiben – woher kommt die Leistungsschwäche?

Dass kein Mensch zu jeder Zeit 100 Prozent Leistung erbringen kann, dürfte jedem klar sein. Auch schwächere Zeiten gehören zum Arbeitsalltag dazu. Solange diese Phase nicht zur Gewohnheit wird, sollte sie auch kein Problem darstellen. Hinzu kommt, dass es verständliche Gründe für eine temporär verminderte Leistungsfähigkeit gibt. Insbesondere Überlastung oder Überforderung, ein schlechtes Arbeitsklima oder private Probleme können die Ursache sein. Bleibt die Leistung jedoch dauerhaft auf einem niedrigen Level, bringt das ernsthafte Schwierigkeiten mit sich.

Zwar können Sie eine mangelnde Einsatzbereitschaft und unterdurchschnittliche Leistungen nicht akzeptieren. Doch sollten Sie zunächst dem Grund für die Leistungsschwäche nachgehen, um herauszufinden, ob den Mitarbeiter gerade etwas belastet, was Sie ändern können oder ob er schlichtweg unmotiviert und faul ist. Daraufhin können Sie entscheiden, ob sich der Versuch lohnt, den leistungsschwachen Mitarbeiter zu motivieren oder eine Kündigung für Sie der letzte Ausweg ist.

Einen Low Performer erkennen Sie insbesondere daran, dass er vorab definierte und für das Unternehmen erforderliche Ziele nicht erbracht hat – und das kann zum Beispiel dahinterstecken:

Individuelle Gründe des Mitarbeiters, vielleicht aus dem privaten Umfeld

Das Arbeitsumfeld, wie zum Beispiel einzelne Mitarbeiter aus dem Team

Eine Unterforderung, weil Aufgaben starr vorgegeben und unattraktiv sind

Die Aufgabenverteilung, möglicherweise ist sie unklar und keiner fühlt sich zuständig

Die Entwicklungsmöglichkeiten, vielleicht fehlen sie oder erscheinen aussichtslos

Die Anerkennung für die eigene Leistung, weil es kein Feedback gibt - Völlige Erschöpfung oder gar ein Burnout, sodass eine gute Leistung verhindert wird

Aus der Reserve locken – wie können Sie Low Performer motivieren?

Viele Low Performer waren mal echte Leistungsträger, die motiviert und kreativ ihre Aufgaben erledigt und dem Unternehmen einen Mehrwert gebracht haben. Wenn ihnen einer der genannten Gründe den Wind aus den Segeln genommen hat, ist es an Ihnen, die Leistung wieder zu steigern.

Wichtig zu wissen: Viele Probleme können Sie lösen oder von vornherein verhindern, wenn Sie gut kommunizieren – so oft, so klar, so transparent und so deutlich, wie möglich. Sie geben Ihren Mitarbeitern damit das nötige Wissen, die für Ihre Arbeit erforderlichen Ressourcen und auch die nötige Motivation. Widerstände lösen sich dann von selbst auf und die Leistungsbereitschaft steigt. Aber Vorsicht: Mit Kommunikation und Motivation ist keine beharrliche oder nervige Kontrolle Ihrer Mitarbeiter gemeint. Freiraum zum Entfalten von Ideen und ein eigener Handlungsspielraum sind essentiell, damit sich die Leistung positiv entwickeln kann und das Selbstbewusstsein gestärkt wird. Dann wissen Mitarbeiter auch, dass sie gute Arbeit leisten und dafür Vertrauen und Anerkennung bekommen – und nichts ist motivierender, oder?

Wenn Sie dennoch eine Leistungsschwäche im Team auftun, müssen Sie überlegen, wie Sie den Low Performer motivieren können. Druck auszuüben, Vorwürfe zu machen oder in Wut auszubrechen, ist der falsche Weg. Die Lösung sollte über ein klärendes Gespräch erfolgen – wie Sie es aus anderen unangenehmen Führungsaufgaben wie der Konfliktlösung, Abmahnungen oder Kündigungen kennen.

Tipps für Sie – 10 Schritte, um Low Performer wieder zu motivieren

Abwarten und Tee trinken – bitte nicht!

Erkennen Sie Low Performer! Das Schlimmste, was Sie tun können, ist abzuwarten, dass sich das Problem in Luft auflöst. Als Führungskraft sollte das nicht Ihr Anspruch sein, denn dadurch wird sich nichts ändern. Vielmehr ist es Ihre Pflicht, das Problem aktiv anzugehen.

Arbeitssituation überprüfen

Prüfen Sie zunächst, ob es sich um einen Low Performer handelt oder ob das gesamte Team Schwächen aufweist. Ist Letzteres der Fall, überlegen Sie, ob Sie etwas an den Strukturen oder dem Arbeitspensum geändert haben. Das Problem liegt dann vielleicht gar nicht bei einer einzelnen Person, sondern an der Veränderung im Arbeitsablauf.

Leistung vor Augen führen

Nicht immer merkt der Mitarbeiter selbst, dass sich seine Leistung verändert oder nachlässt. Dann ist es an Ihnen, diese Beobachtung auch mitzuteilen. Vergleichen Sie dazu im Gespräch mit Ihrem Mitarbeiter das Geleistete mit den Vereinbarungen aus dem Arbeitsvertrag.

Weiteres Vorgehen planen

Halten Sie gemeinsam die Gründe für die Leistungsschwäche fest und entwickeln Sie anhand derer konkrete Ziele, um die Leistung des Mitarbeiters zu verbessern. Für den Gesprächsverlauf können Ihnen auch Punkte aus unserem Gesprächsleitfaden für schwierige Mitarbeitergespräche helfen.

Low Performer unterstützen

Ihr Mitarbeiter ist nun gefordert, die festgelegten Ziele zu erreichen. Als Führungskraft sollten Sie ihn dabei bestmöglich unterstützen und zeigen, dass Sie nach wie vor hinter ihm stehen. Motivation ist alles, um das Selbstwertgefühl des Mitarbeiters zu stärken.

Gezielte Trainings anbieten

Die Unterstützung muss nicht allein von Ihnen kommen. Auch Kollegen können Ihrem Low Performer zur Seite stehen. Ebenso können gezielte Weiterbildungen helfen, den Mitarbeiter wieder auf Spur zu bringen. Sie vermitteln neben neuem Wissen auch Wertschätzung und zeigen, dass Sie weiterhin bereit sind, in den Mitarbeiter zu investieren.

Feedback geben

Während Ihr Low Performer versucht, seine Ziele zu erreichen, ist nicht nur Ihre Unterstützung, sondern auch Ihr Feedback gefragt. Sagen Sie Ihrem Mitarbeiter, wenn er auf einem guten Weg ist, aber auch, wenn er bei gewissen Dingen noch mehr tun kann. Nur so finden Sie auf einen gemeinsamen Weg zurück.

Interne Versetzung in Betracht ziehen

Hängt die schwache Leistung mit der Atmosphäre im Team zusammen, ist es viel schwieriger, den Grund aus der Welt zu schaffen. In diesem Fall können Sie eine interne Versetzung in Betracht ziehen, die Sie aber mit Ihrem Low Performer abstimmen sollten. Prüfen Sie außerdem, ob seine Qualifikationen für die neue Stelle ausreichend sind.

Abmahnung erteilen

Nicht immer führen diese Schritte zum Erfolg. Wenn sich die Leistung nicht bessert und auch eine Versetzung nichts bringt, ist eine Abmahnung nicht mehr zu vermeiden. Dieses Mittel kann dabei helfen, dem Mitarbeiter deutlich auf die Missstände seiner Leistung hinzuweisen.

Letzter Ausweg: Kündigung aussprechen

Fruchtet keiner der Schritte, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Kündigung auszusprechen. Dies sollte jedoch immer der letzte mögliche Ausweg sein. Um eine Kündigung durchzusetzen, müssen Sie allerdings nachweisen können, dass Ihr Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum zu schwach war und unter der Leistung der anderen liegt. Schauen Sie dazu auch gern nochmal in unseren Beitrag zum Thema Unpünktlichkeit am Arbeitsplatz, in dem wir wichtige Aspekte beschreiben, um gerechte Abmahnungen und Kündigungen auszusprechen.

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Autorin Martina Eckermann von Management Circle
Über die Autorin

Martina Eckermann

Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.

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