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Ob Milsani, Gut & Günstig oder Balea – in nahezu jedem Produktsegment gibt es sie mittlerweile: Die Eigenmarke. Doch warum entscheiden sich so viele Einzelhändler dazu, diese in ihr Sortiment mit aufzunehmen? Wir stellen Ihnen die Vorteile der Eigenmarke vor und verraten, an welchen Eigenmarken Sie sich ein Beispiel nehmen sollten.
Beispiele für Eigenmarken kennen wir vermutlich alle zur Genüge – doch was machen diese eigentlich aus und wie grenzen sie sich von Herstellermarken ab?
Eine Eigenmarke (auch Handelsmarke) bezeichnet ein Produkt oder eine Produktreihe, die einem Handelsunternehmen oder einer -organisation gehört und auch nur in diesen Häusern oder deren Verbundgruppen vertrieben wird.
Den Vergleich Eigenmarke vs. Herstellermarke hat Dr. Robert Poschacher von Alnatura bereits in einem Gastbeitrag auf unserem Blog beleuchtet und führt darin aus, wie die Eigenmarke den Einzelhandel erobern und zur Erfolgsstory werden konnte.
Doch nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel oder in der Drogerie sind zahlreiche Eigenmarken zu finden. Auch immer mehr Apotheken springen auf den Zug der Eigenmarken auf.
Die Entwicklung einer Eigenmarke bedarf viel Know-how, Arbeit und Zeit – doch aus diesen Gründen sollten Sie das in Kauf nehmen, um Ihre Marktposition auf das nächste Level zu bringen:
Bei Eigenmarken können Sie Ihre Preispolitik selbst gestalten. Historisch betrachtet konnten sie überhaupt erst aus diesem Grunde so erfolgreich werden. Sie waren der erste Schritt für Supermärkte, das Preiseinstiegssegment zu betreten, das vorher durch die Discounter beherrscht wurde. Aber auch die Art und Weise, wie die Preise Ihrer Handelsmarken letztlich mit den Preisen der Markenprodukte zusammenspielen, liegt in Ihren Händen und ist ein Ausdruck Ihrer strategischen Preispolitik.
Bieten Sie Handelsmarken in Ihrem Sortiment an, entscheiden allein Sie, mit welchem Hersteller Sie zusammenarbeiten möchten und haben selbst die Kontrolle darüber, wie die Lieferkette aussieht. Sie legen fest, in welcher Menge Sie die Produkte bestellen und zu welchem Preis Sie diese Ihren Kunden anbieten. Je nach Art der Zusammenarbeit kann diese Vorgehensweise die Produktions- und Lieferkosten eines Produktes enorm senken. Da die Eigenmarken-Produkte aber gleichzeitig mit der hohen Qualität des Herstellers punkten, werden Sie von Ihren Kunden gerne nachgefragt. Je nach Preis, den Sie selbst ansetzen, kann also eine ordentliche Gewinnspanne für Sie entstehen.
Hermann G. Sievers, Managing Director Germany bei Yellow Dress Retail, weiß, warum Händler eigene Marken führen: Sie wollen sich vom Wettbewerb differenzieren.
Nichts ist so wichtig wie die Kundenbindung, egal in welcher Branche. Und da ist gerade im Einzelhandel Vorsicht geboten: Denn die Dichte an Einkaufsstätten ist in Deutschland sehr hoch, hinzu kommt das Online-Shopping. Sie müssen potenziellen Kunden also gute Gründe geben, ausgerechnet in Ihr Geschäft oder Ihren Online-Shop zu kommen. Und da können Sie mit Eigenmarken punkten.
Mit Eigenmarken differenzieren Sie Ihr Sortiment von dem Ihrer Konkurrenten. Da Sie die Eigenmarken selbst vermarkten, können Sie zudem darüber entscheiden, wie deren Branding, Verpackung und das Image, das sie kommunizieren wollen, gestaltet sind. Damit lässt sich detailliert steuern, welche Zielgruppen überhaupt angesprochen werden sollen und die jeweilige Eigenmarke lässt sich gut in Ihr Image als Händler einpassen.
Zudem liegen auch die Produktkategorien, in denen Sie Ihre Eigenmarken anbieten, sowie die Positionierungsstrategie für Handelsmarken in Ihrem Sortiment ganz in Ihrem Ermessen. Schauen Sie beispielsweise, wie die Drogeriemarktkette dm es mit ihrer Eigenmarke Balea gemacht hat: Balea ist heute für viele Kunden der Grund, genau in dieser Drogerie einzukaufen. Die Differenzierung Ihres Sortiments von dem Ihrer Konkurrenz ist damit heute mit Sicherheit eines der wichtigsten strategischen Ziele von Handelsmarken – und zählt zu den wichtigsten Vorteilen, die Sie mit einer Eigenmarke erreichen können.
Mit Eigenmarken können Sie selbst für Produktinnovationen sorgen, wo es die Markenhersteller nicht tun. Im Lebensmitteleinzelhandel sind viele Händler beispielsweise schon längst mit ihren Eigenmarken auf den Zug von Bio-, veganen oder regionalen Produkten aufgesprungen. Dadurch haben sie eigene Akzente gesetzt und Produkte ins Sortiment gebracht, die den Kunden gegenüber den Artikeln der Markenhersteller echte Mehrwerte bringen.
Die deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat in der umfangreichen Studie „Deutschlands BESTE Marken 2022“ untersucht, welche Eigenmarken für die höchste Kundenzufriedenheit sorgen. Beleuchtet wurden hierbei 21 Segmente: 16 Produktgruppen aus den Bereichen Food und Non-Food, wie „Genussmittel“, „Obst & Gemüse“ und „Textil“ und fünf übergreifende Kategorien. Hierunter fielen unter anderem „Vegane & Vegetarische Produkte“, „Premium-Handelsmarken“ und „Bio-Produkte“.
Das Ergebnis: Als klarer Sieger geht hier Rewe hervor. Der Supermarkt-Gigant konnte sich mit „Rewe Regional“ gleich in vier Produktgruppen den Titel „Beste Eigenmarke“ sichern. Den Rewe-Eigenmarken, wie beispielsweise „Rewe Beste Wahl“ und „Rewe Feine Welt“ wurde insgesamt in über der Hälfte der untersuchten Segmente das höchste Kundenvertrauen zugesprochen.
Doch auch die Discounter stehen den großen Supermarkt-Ketten in nichts nach: Aldi hat mit „GUT BIO“ nicht nur die beliebteste Bio-Eigenmarke, sondern mit „Gourmet“ auch die beliebteste Premium-Handelsmarke im Sortiment.
Insgesamt laufen alle strategischen Ziele von Handelsmarken darauf hinaus, die Marktposition Ihrer Online-Shops oder Geschäfte zu stärken. Die großen Händler aller Branchen setzen bereits auf eigene Marken – ob sie OBI oder toom Baumarkt, Amazon oder Zalando, Aldi oder Edeka heißen, ob sie Werkzeug, Kleidung, Lebensmittel oder auch Elektronik verkaufen. Haben Sie auch schon Eigenmarken in Ihr Sortiment aufgenommen?
2020 trafen sich zum 5. Mal Vertreter aus Industrie und Handel, um aktuelle Trends im Private-Label-Segment zu diskutieren und sich auf zukünftige Herausforderungen für den Handel vorzubereiten. Neben Rossmann, IKEA oder Nestlé kamen auch Startups sowie die Bereiche Baumarkt oder Pharma zu Wort. Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir für Sie zusammengefasst!
Isabella Beyer ist Content Marketing Managerin bei Management Circle. Mit ihrer Leidenschaft für kreatives Schreiben ist sie für die Erstellung von hochwertigem Content für Fach- und Führungskräfte in Text- und Videoform zuständig und hat bereits zahlreiche Marketingkampagnen erfolgreich umgesetzt.
Zum ProfilIch bedauere es sehr, dass in den wöchentlichen Angeboten der Supermärkte u Discounter nur Markenprodukte aufgelistet sind. Speziell bei Getränken Wein, Bier, Limonaden, Süßigkeiten, Obst und Brot/ Brötchen mangelt es an Angeboten (Eigenmarken, noname-Produkten). Ist eigentlich sehr schade!
Der Vorteil für Konsumenten bei Eigenmarken ist, dass es manchen die selber Produkte wie von teuren Marken sind, nur mit dem Unterschied, dass diese bis zu 50% für den Käufer günstiger sind.
Ich merke beim Einkaufen, dass Rewe, Aldi & Co. immer mehr Marken durch Eigenmarken ersetzen.
Der Trend lässt sich wahrscheinlich nicht mehr aufhalten.
Als Student achte ich sehr auf meine Ausgaben. Letztens habe ich herausgefunden, dass Netto auch Eigenmarken hat, von denen ich zuvor keine Ahnung hatte: https://www.netto-online.de/ueber-netto/Eigen-und-Exklusivmarken.chtm. An meiner Universität hatten wir erst kürzlich eine Umfrage, bei der viele meiner Kommilitonen überrascht waren, dass so viele Supermärkte Eigenmarken führen. Möglicherweise liegt es daran, dass diese Produkte nicht immer in den wöchentlichen Angeboten auftauchen. Schade, weil es ist definitiv eine clevere Möglichkeit, Geld zu sparen und dennoch qualitativ hochwertige Produkte zu erhalten.