Brownfield-Werk modernisieren – Experten-Interview zur Production Systems 2023 (Video)

Brownfield-Werke prägen die Industrielandschaft in Deutschland. Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, innovative Ideen zu entwickeln, um die seit Jahrzehnten bestehenden Produktionsanlagen zukunftsfähig aufzustellen. Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter bei asm OSRAM im Werk Schwabmünchen, stellt im Video-Talk mit Ralph Winkler (LEAN PARTNERS) die größten Herausforderungen für das Brownfield-Werk bei Augsburg vor und erklärt im Vorfeld der Production Systems 2023 auch, wie sich das Unternehmen erfolgreich transformieren will.

Das Traditionsunternehmen asm OSRAM machte sich durch sein Geschäft für Leuchtmittel einen Namen weit über die deutsche Grenze hinaus und ist beispielsweise die Nummer eins im Automotive-Bereich. Heute bietet das Unternehmen jedoch mehr und setzt auf ein umfassendes Sortiment aus verschiedenen Produkten und Technologien für Sensorik, Beleuchtung und Visualisierung. Werksleiter Ingo Hild weiß, dass das Licht eine große Wirkung auf Situationen und Emotionen haben kann. Dafür muss es entsprechend gesteuert werden. Für den gelernten Industrieelektroniker, der auch Elektrotechnik studiert hat, ist es deshalb naheliegend, dass es Elektronik braucht, die mit Hilfe von Sensorik die Umgebung wahrnimmt und darauf reagiert. Der Experte sieht diese Art von Licht-Funktionen als zukunftsweisenden Bereich, der Unternehmen und Kunden gleichermaßen noch viel Spaß bereiten wird. Es ist noch viel möglich, aber das Brownfield-Werk muss in der Lage sein, mit der Zeit und diesen Entwicklungen zu gehen, betont der Experte.

Die schnelllebige VUCA-Welt stellt Führungskräfte und Unternehmen bekanntermaßen vor Herausforderungen, wollen sie im Wettbewerb mithalten oder gar Vorreiter bleiben. Nach 100 Jahren Glühbirnenproduktion und -optimierung verweist Werksleiter Ingo Hild im Vorfeld der Production Systems 2023, der Leitveranstaltung für Produktion und Lean Management, darauf, dass nicht nur asm OSRAM weg von der Masse hin zu individuellen Produktanfertigungen geht, um Kundenerwartungen und Konkurrenzkampf gerecht zu werden. Der leidenschaftliche Kunstturner weiß, dass es in vielen Unternehmen heute Spielraum für Veränderungen braucht, neue Prozesse und auch Fähigkeiten, um erfolgreich zu bleiben und sich kontinuierlich zu verbessern.

Für den Schritt in die Moderne und hin zum langfristigen Erfolgt braucht es laut Ingo Hild auch eine Unternehmenskultur, in der mit Misserfolgen umgegangen wird. Wenn ein Fehler passiert, ist es wichtig, diesen zu hinterfragen und nach vorne zu schauen, um es zukünftig besser zu machen, weiß der sportbegeisterte Werksleiter. Auch bei asm OSRAM funktionieren Dinge mal besser und mal schlechter, doch der Experte betont, dass vor allem die Grundrichtung stimmen muss, damit man mit Herausforderungen umgehen kann. Letzteres ist übrigens der Begriff, den Ingo Hild für die Bezeichnung „Fehler“ lieber verwendet. Es geht darum, Herausforderungen zu identifizieren und anzugehen und nach dem Motto des Sportlers dann mehr zu trainieren, um noch besser zu werden.

Das Brownfield-Werk in Schwabmünchen steht mit seiner Transformation repräsentativ für viele Werke in Deutschland. Im Jahr 1961 gebaut, ist die Produktionsstätte bei Weitem kein Greenfield-Werk, das mit einer idealen Produktionsplanung auf dem Blatt Papier entstanden ist. Das Brownfield-Werk ist vielmehr über die Jahrzehnte hinweg historisch gewachsen, hat Anbauten erhalten und steht immer wieder vor der Herausforderung, die Transformation in die Moderne zu meistern.

Im Rahmen der Production Systems 2023 am 23. und 24. Mai in Stuttgart wird Werksleiter Ingo Hild einige praktische Beispiele von asm OSRAM vorstellen und zeigen, wie im Werk in Schwabmünchen vorgegangen wird. Der Experte möchte andere inspirieren und zur Ideenentwicklung anregen.

Dabei sieht Ingo Hild vor allem eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Transformation eines Brownfield-Werkes und das ist Lean Management. Der Lean-Gedanke ist seiner Meinung nach die Basis jeglicher Veränderung und unverzichtbar, um Prozesse schlanker und verschwendungsfrei zu gestalten. Im nächsten Schritt können diese dann auch digitalisiert werden.

Schauen Sie am besten gleich mal in das Video-Interview mit Ingo Hild: