Mentale Gesundheit im Arbeitsleben: Selbstwirksamkeit statt Opferhaltung

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21. Juni 2024
Führungskompetenz, Soft Skills
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Wie steht es um Ihre mentale Gesundheit im Arbeitsleben? Sind Sie sich bewusst, dass dies ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter sein kann? Mentale Gesundheit beeinflusst nicht nur die individuelle Leistungsfähigkeit, sondern auch die gesamte Arbeitsatmosphäre und den Unternehmenserfolg.

In diesem Gastbeitrag beleuchtet Petra Passoth die Bedeutung der mentalen Gesundheit im Arbeitsalltag und zeigt, wie sie den Erfolg von Führungskräften beeinflussen kann. Außerdem gibt sie einen Überblick über die Vorteile der mentalen Gesundheit im Berufsleben und erklärt, wie auch Sie Ihre Selbstwirksamkeit verbessern können.

Deep Dive: Möchten Sie noch tiefer in das Thema eintauchen? In unserem Seminar „Mentale Stärke im Business“ erarbeiten Sie gemeinsam mit Petra Passoth Strategien, um die Herausforderungen im Führungsalltag erfolgreich zu meistern.

Expertin Petra Passoth

Petra Passoth

Inhaberin | freischwimmen Systemisches Business Coaching, Training & Consulting

Profitieren Sie von dem Wissen der erfahrenen Kommunikations- und Business-Trainerin

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Wie mentale Gesundheit den Führungserfolg beeinflusst

Als Führungspersonen sind wir immer wieder stressigen und herausfordernden Situationen ausgesetzt. Diese Situationen bringen oft das Gefühl von viel Druck mit sich. Ein Beispiel, um konkret werden zu können:

Alex ist Abteilungsleitung in einem wachsenden Start-up. In letzter Zeit häufen sich die Probleme – die Abteilung erreicht ihre Ziele nicht, das Team ist unmotiviert und die Projekte geraten ins Stocken. Statt aktiv nach Lösungen zu suchen, beklagt Alex ständig die schwierigen Bedingungen: "Der Markt ist einfach zu schwierig. Wir haben nicht genug Ressourcen. Die Anforderungen der Kunden sind unrealistisch.

So oder so ähnlich sehen die Bedingungen häufig aus. Was bitte hat das nun mit der mentalen Gesundheit, der Opferhaltung bzw. Selbstwirksamkeit zu tun? Wie beeinflusst mentale Gesundheit ihr Arbeitsleben und welchen Unterschied macht es, ob Sie eine Opferhaltung einnehmen oder Ihre Selbstwirksamkeit stärken? Lassen Sie uns das Thema genauer beleuchten. Drehen wir das Szenario ein wenig um und lassen wir Alex selbstwirksam handeln.

Alex ist Abteilungsleitung in einem wachsenden Start-up. In letzter Zeit häufen sich die Probleme – die Abteilung erreicht ihre Ziele nicht, das Team ist unmotiviert und die Projekte geraten ins Stocken. Anstatt sich weiterhin über die schwierigen Bedingungen zu beklagen, beschließt Alex, die Dinge in die Hand zu nehmen.

 

Alex beginnt damit, eine offene Gesprächsrunde mit dem Team zu organisieren, um die Herausforderungen zu identifizieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Alex sagt: "Der Markt ist anspruchsvoll, doch wir können darauf reagieren. Welche Ideen habt ihr, um unsere Ressourcen besser zu nutzen? Wie können wir den Anforderungen der Kunden besser gerecht werden?"

 

Durch die Förderung von Teamarbeit und die aktive Suche nach Lösungen fühlt sich das Team motivierter und engagierter. Alex setzt klare Ziele und gibt regelmäßig Feedback, um sicherzustellen, dass alle auf dem richtigen Weg sind. Innerhalb kurzer Zeit verbessert sich die Arbeitsatmosphäre, die Projekte kommen wieder in Schwung und die Abteilung erreicht ihre Ziele. Alex hat erkannt, dass die eigene Selbstwirksamkeit und die des Teams der Schlüssel zum Erfolg sind.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, doch wenn ich die beiden Beispiele lese, fühle ich mich beim zweiten entspannter. Und ja, das ist rein subjektiv, doch das ist eine Empfindung und Bewertung einer Situation immer.

Opferhaltung vs. Selbstwirksamkeit

Im ersten Beispiel verhält Alex sich der Situation gegenüber klein und machtlos. Die Situation ist „übergriffig“ und versetzt Alex in das Gefühl nichts ändern zu können, in einem Hamsterrad gefangen zu sein. Schlechte Laune! Zum Teil stimmt es auch: Das Marktgeschehen kann nicht geändert werden. Doch das Reagieren auf das Marktgeschehen, das kann geändert werden. Ich kann aufhören mich zu beklagen – was schnell etwas mit Kleinmachen, Energie verlieren und Stillstand zu tun hat.

Im Gegensatz dazu kann, wie im 2. Beispiel, das Marktgeschehen akzeptiert werden und aktiv überlegt werden, wie Lösungswege in dem vorhandenen Szenario gestaltet werden können. Allein das Gefühl, etwas tun zu können und aktiv zu sein bringt Energie und Bewegung in die Sache. Alex wird selbstwirksam – die Person selbst bewirkt etwas – hier: dass die Stimmung im Team gut bleibt, dass die Ressourcenverteilung kontextbezogen optimiert wird etc. Selbstwirksamkeit ist das Gegenteil der Opferhaltung. Das Verhalten der Selbstwirksamkeit beflügelt die mentale Gesundheit, die auch in unserer Arbeitswelt wesentliche Vorteile hervorruft.

Vorteile der mentalen Gesundheit im Arbeitsleben

Mentale Gesundheit ist ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiches und erfülltes (Berufs-)Leben, da zum einen eine höhere Produktivität und Leistung erzielt werden kann. Um dieses zu verdeutlichen, gehe ich noch einmal auf die Selbstwirksamkeit ein. Alex hat mit dem Verhalten (Beispiel 2) eine funktionierende und auch wertschätzende Arbeitsatmosphäre geschaffen. Der Verstand ist für die Zukunft offen und lösungsorientiert. Je häufiger die Selbstwirksamkeit zu positiven Ergebnissen geführt hat, desto mehr wird das Selbstbewusstsein gestärkt, was wiederum hilft neuen herausfordernden Situationen zu strotzen. Alex wird damit psychische Widerstandsfähigkeit aufbauen und somit den Weg in ein Burnout oder auch nur der schlechten Laune vermeiden. Die Motivation steigt und somit besteht eine sehr große Chance, dass Fehltage oder auch unproduktive Zeiten reduziert werden.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil, der hier zu nennen ist, ist die erhöhte Problemlösungsfähigkeit. Durch das Vertrauen in sich selbst und das Nach-vorne-schauen ist das Verhalten von Alex zukunftsgerichtet. Das leidige „warum“ (die Antwort liegt immer in der Vergangenheit) wird in ein „wozu“ (was machen wir daraus) gedreht, was wiederum Lösungsorientierung fördert.

Als letzten Vorteil möchte ich hier die verbesserte Zusammenarbeit oder Atmosphäre betonen. Denn wenn Alex mentale Gesundheit stabil ist, dann ist Alex für die Mitarbeitenden eine stabile Stütze. Alex beschäftigt sich nicht mit sich selbst, sondern hat Kapazitäten, um das Miteinander zu stärken und zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. Und wenn die stimmen, dann stimmt auch die Arbeitsatmosphäre im Team und Mitarbeitende kommen motivierter zur Arbeit, Krankentage nehmen ab und auch das Füreinander-einstehen gewinnt wieder.

Wie Sie Selbstwirksamkeit üben können

Die gute Nachricht ist, dass Selbstwirksamkeit erlernbar und trainierbar ist. Hier sind zwei Übungen, die Ihnen helfen können, Ihre Selbstwirksamkeit zu stärken:

  1. Ziele setzen und verfolgen: Beginnen Sie mit kleinen, erreichbaren Zielen und arbeiten Sie sich schrittweise zu größeren Herausforderungen vor. Notieren Sie sich Ihre Fortschritte und feiern Sie auch kleine Erfolge. Dies stärkt Ihr Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und zeigt Ihnen, dass Sie in der Lage sind, Veränderungen zu bewirken.
  2. Positives Selbstgespräch: Achten Sie auf Ihre innere Stimme bzw. auf das persönliche Verhalten bei herausfordernden Situationen. Oft sind wir uns selbst der schärfste Kritiker. Versuchen Sie, negative Gedankenmuster zu erkennen und durch positive, motivierende Botschaften zu ersetzen. Sagen Sie sich beispielsweise: „Ich habe die Fähigkeit, diese Herausforderung zu meistern“ oder „Ich lerne aus jeder Erfahrung, egal wie sie ausgeht“.

Und wie es so oft ist, braucht auch das: Übung, Übung und noch mehr Übung. Doch es lohnt sich anzufangen um gesund zu bleiben!

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Effektive Praxis-Tipps zur Stressbewältigung

Wir geben Ihnen praktische Entspannungsübungen mit auf den Weg, die Ihnen dabei helfen, auch im stressigen Arbeitsalltag gelassen zu bleiben.

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