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Kaum ein anderer Begriff steht derzeit so häufig in Stellenanzeigen wie „KI-Manager“ – und kaum einer ist so schwer zu fassen. Die Rolle dahinter ist neu, uneinheitlich definiert und institutionell nicht verankert. Da sie zunehmend relevant ist, möchten wir klären, was sich hinter dem Begriff verbirgt, welche Kompetenzen wirklich gefragt sind und wie Unternehmen die Rolle sinnvoll ausgestalten können.
Das gesuchte Berufsbild „KI-Manager“ steht exemplarisch für den Wandel der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz (KI) – diffus in der Definition, aber zentral in ihrer Wirkung. In dieser Rolle verdichten sich technische, strategische und ethische Anforderungen, die bisher auf mehrere Schultern verteilt waren – und die künftig gebündelt gedacht und gestaltet werden müssen.
Eine treffende Einschätzung liefert Andreas Klug, Seminarleiter des Certified AI-Manager, der den Wandel so beschreibt:
„KI-Agenten werden für Unternehmen zu einer alltäglichen und wichtigen Ressource. Die Bewertung der Anwendungsfelder, die Operationalisierung im Unternehmen sowie das Gestalten der rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen des Einsatzes sind die Eckpfeiler einer spezifischen KI-Transformation in den Unternehmen.
Wir benötigen bestens ausgebildete KI-Manager:innen, die diesen Prozess gestalten und zum Erfolg führen.“
Der Arbeitsmarkt rund um KI explodiert. Doch wer sich durch Portale wie LinkedIn oder Stepstone klickt, merkt schnell: Hinter dem Titel "KI-Manager" verbirgt sich ein Sammelbecken unterschiedlichster Rollen. Mal geht es um Projektmanagement in KI-Projekten, mal um Data Science, mal um Change Management
Was die Realität zeigt:
Eine Untersuchung der Plattform Lightcast zeigt, dass „AI Management“ aktuell zu den am schnellsten wachsenden, aber am wenigsten präzise beschriebenen Rollen gehört – mit über 300 Varianten von Jobtiteln, das zeigt wie ungenau der Begriff „KI-Manager“ ist. Bewerber für diese Jobangebote fühlen sich wahlweise unter- oder überfordert und Unternehmen scheitern an ihrer eigenen Rollenkonstruktion. Die Notwendigkeit zur Differenzierung ist offensichtlich – und führt zur nächsten Frage: Was soll ein KI-Manager überhaupt können?
Manche sehen ihn als „technischen Übersetzer“, andere als strategischen Navigator oder ethischen Kontrollinstanz. Tatsächlich lassen sich drei Kompetenzfelder identifizieren, die als konzeptioneller Kern des Rollenbilds gelten:
Technologische Kompetenz: Ein KI-Manager muss kein Data Scientist sein, sollte jedoch Grundverständnis für maschinelles Lernen, Datenqualität und gängige Frameworks wie TensorFlow oder PyTorch mitbringen. Wichtig ist, dass technische Aspekte so erklärt werden können, dass ihr Nutzen fürs Geschäft klar wird. Ohne dieses Verbindungswissen kommen viele KI-Projekte über die Testphase nicht hinaus.
Strategische Kompetenz: Hier geht es um das große Ganze: Welche KI-Anwendung bringt echten Mehrwert? Welche Prozesse lassen sich automatisieren, wo lauern Risiken? Der KI-Manager muss nicht nur analysieren, sondern auch entscheiden und die Ergebnisse auf Augenhöhe mit der Unternehmensleitung verständlich vermitteln können. Strategiekompetenz ist kein Nice-to-have, sondern zentraler Bestandteil der Rolle.
Ethisch-regulatorische Kompetenz: Transparenzpflichten, Datenschutz, diskriminierungsfreie Modelle: Wer KI in Unternehmen einführt, betritt vermintes Terrain. Der KI-Manager sollte Grundkenntnisse über den AI Act, DSGVO, Fairness-Standards und interne Compliance-Prozesse haben – und diese aktiv einfordern. Denn die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie KI verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Kaum jemand bringt dieses Profil vollständig mit – deshalb ist Weiterbildung essenziell auf dem Weg zur Berufskompetenz.
Wer eine KI Weiterbildung, Ausbildung oder Fortbildung machen möchte, findet ein wachsendes Angebot – aber wenig Vergleichbarkeit. Die Inhalte reichen von Einführung in Python bis hin zu strategischem Datenmanagement.
Laut Bitkom sehen 61 % der Unternehmen Weiterbildung als entscheidend, aber nur ein Fünftel bietet strukturierte Programme an. Hier setzt ein wachsendes Angebot an Qualifizierungsformaten an, die gezielt technologische, strategische und ethische Aspekte integrieren.
Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Tools, sondern auch Tätigkeitsprofile. Laut OECD Employment Outlook sind etwa 27 % der Tätigkeiten in OECD-Ländern stark automatisierbar – besonders betroffen scheinen die Berufsgruppen Buchhaltung, Logistik und Kundenservice. Gleichzeitig entstehen neue Rollen: Datenstrategen, KI-Governance-Beauftragte, Prompt Engineers.
Der KI-Manager nimmt bei all diesen Entwicklungen eine Schlüsselposition ein. Er baut keine Algorithmen, sondern schafft Strukturen, bewertet Auswirkungen, koordiniert Einführung und wirkt als Change-Treiber zwischen Fachbereich, IT und Unternehmensleitung. Seine Existenzfrage lautet nicht: „Was kann die Technik?“, sondern: „Was darf, soll und muss das Unternehmen mit KI tun?“
Der Begriff „KI-Manager“ ist unscharf, aber die Rolle dahinter ist unverzichtbar. Um Orientierung und Handlungssicherheit zu gewinnen, sollten Unternehmen gezielt Klarheit schaffen: durch die Entwicklung eines konkreten Rollenprofils, das technische, strategische und ethische Anforderungen systematisch erfasst.
Skill-Gap-Analysen können helfen, bestehende Kompetenzen im Team sichtbar zu machen und Weiterbildungsbedarfe abzuleiten. Verantwortlichkeiten in der KI-Governance sollten klar definiert und mit Entscheidungsbefugnissen hinterlegt sein. Hilfreich ist es auch, KI-Kompetenzen nicht als isolierte Funktion aufzubauen, sondern bestehende Rollen – etwa in Projektleitung, IT oder Strategie – gezielt weiterzuentwickeln. Wer den KI-Manager nicht als fertige Lösung versteht, sondern als Entwicklungsrahmen, gewinnt Souveränität im Umgang mit Unsicherheit. Wer heute keine klaren Verantwortlichkeiten für KI definiert, läuft Gefahr, das Potenzial zu verschenken – oder regulatorisch zu scheitern. Es braucht Menschen, die technisches Grundverständnis mit strategischem Denken und ethischem Kompass verbinden.
Der KI-Manager ist keine Allzwecklösung – aber er steht sinnbildlich für die wachsende Notwendigkeit, unternehmerische Verantwortung für KI intern zu verankern und aktiv zu gestalten.
Gerade weil der Markt so unklar ist, braucht es strukturierte Angebote. Mit dem Certified AI-Manager erhalten Sie eine Weiterbildung, die technologische Kompetenz, strategisches Denken und ethische Reflexion vereint. Ein praxisorientierter Beitrag zur Professionalisierung eines Berufsbilds, das sich noch im Aufbau befindet – aber längst entscheidend ist.
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Beate Zuchantke ist Teil des Content-Teams von Management Circle. Die studierte Germanistin freut sich, über aktuelle Themen, Trends und Innovationen des Berufslebens zu berichten. Sie ist zudem seit vielen Jahren Teamleiterin des Grafik-Teams.
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