Das müssen Sie über die Generation Z in der Ausbildung wissen!

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18. Mai 2016
Betriebliche Ausbildung, Personal
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Jede Generation erlebt in ihrer Jugend prägende Situationen, die meist darüber entscheiden, wie sie die Welt und damit die Arbeitswelt betrachten. Daraus entsteht ein Wertesystem, nach dem sich entscheidet, für welche Aufgaben und Arbeitsfelder sie sich interessieren, wie sie sich motivieren lassen, wie sie mit Kollegen umgehen und welchen Stellenwert die Arbeit in ihrem Leben einnimmt.

Hatten sich Unternehmen gerade erst mit den Vorstellungen der Generation Y auseinandergesetzt, steht die Generation Z bereits in den Startlöchern. Als Generation Z (und gerne auch „Generation Zombie“) werden die nach 1995 Geborenen bezeichnet. Sie bildet die aktuelle, neue Ausbildungsgeneration.

Wie können Unternehmen mit den neuen Wertvorstellungen und Ansprüchen der neuen Generation umgehen? Darüber haben wir mit zwei Ausbildungsexperten, Claudia Schmitz und Josef Buschbacher, gesprochen. Lesen Sie hier, welche Empfehlungen die beiden haben.

Mitarbeiter anderer Generationen fühlen sich häufig im Umgang mit dem Wertesystem und den Vorstellungen dieser jungen Mitarbeitergruppe überfordert. Aber auch die jungen Generationen verzweifeln an den Vorstellungen der älteren Mitarbeiter.

Jede Generation erlebt in ihrer Jugend prägende Situationen, die meist darüber entscheiden, wie sie die Welt und damit die Arbeitswelt betrachten.


C. Schmitz, Intercommotion
Expertin Claudia Schmitz

Claudia Schmitz

Inhaberin | Intercommotion

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Wertvorstellungen der Generation Z

Die Vorstellungen der Generation Z zeichnen sich laut dem Jugendforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann et. al. (vgl. Shell Jugendstudie 2015) und Prof. Dr. Christian Scholz (vgl. Generation Z, 2014) in folgenden Aspekten aus:

Bildung

Die zunehmende Anzahl der Jungen möchte einen höheren Schul- und Ausbildungsabschluss erreichen. Die Generation Z ist der Meinung, dass ihnen ohne hohen Bildungsabschluss keine aussichtsreiche berufliche Zukunft bevorstehe.

Sicherheit und feste Rahmenbedingungen

In Zeiten von unsicheren Arbeitsverträgen nimmt der Wunsch nach Sicherheit zu. Dazu gehören beispielsweise unbefristete Arbeitsverhältnisse, die Übernahme nach der Ausbildung, ein angemessener Verdienst und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Gute Aufstiegsmöglichkeiten und ein hohes Gehalt sind der Generation Z weniger wichtig.

Persönliche Entfaltungsmöglichkeiten im Beruf

Der Beruf sollte Freude bringen und Möglichkeiten bieten, den individuellen Talenten nachzugehen. Im Unterschied zu ihrer Vorgängergeneration wünschen sich diese jungen Menschen vermehrt eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Wohlahnend, dass beispielsweise das Home-Office eher zu Mehrarbeit als zu Entspannung führt. Aus diesem Grund werden sie auch realistischer als ihre Vorgängergeneration eingestuft.

Lokal statt Global

Während die Generation Y nach Auslandsaufenthalten strebt und gerne für den Job in andere Städte zieht, bleibt die junge Ausbildungsgeneration gerne „zu Hause“. Das bedeutet, sie ist lokal orientiert und weniger mobil. Das bekannte Netzwerk vor Ort zieht sie der großen, weiten Welt vor. Daher erwartet sie auch weniger Angebote wie Auslandsaufenthalte und Sabbaticals.

Kritische Betrachtung des Internets

Weiterhin ist die junge Generation ständig online und mit den digitalen Medien vertraut. Jedoch gehen sie vorsichtiger mit persönlichen Daten um. Ihnen ist bewusst, dass Facebook und Google Unternehmen sind, die mit persönlichen Daten Geld verdienen.

Drei Tipps für die Arbeit mit der Generation Z

Aus der Erfahrung mit der Generation Z sowie deren eben genannten Bedürfnissen sind folgende Maßnahmen für Recruiting, Azubi-Bindung und Förderung hilfreich:

Frühzeitige Ansprache von Schülern

Schüler bauen bei ihrer Berufswahl auf sichere Arbeitgeber und wählen diese gezielt aus. Dabei beziehen sie ihre Eltern stark mit ein und schauen frühzeitig, welcher Arbeitgeber ihnen diese Sicherheit vermittelt. Sprechen sie daher Eltern, Schulen und Schüler am besten bereits deutlich vor Beginn des Bewerbungsprozesses an.

Bring your parents day

Das Verhältnis der jungen Generationen zu ihren Eltern ist eher freundschaftlich. Daher werden diese in die Entscheidung der Berufswahl mit eingebunden. Gleichzeitig sind die Eltern auch am Ausbildungsverlauf interessiert und werden gerne involviert. Laden Sie daher Eltern vor und auch während der Ausbildung ein, um Unterstützung bei der Berufswahl sowie bei Problemen während des Ausbildungsverlaufs zu erhalten.

Be a leader not a boss!

Kommunizieren Sie auf Augenhöhe und ohne Statusdenken oder Hierarchie. Nehmen Sie die Person vor Ihnen ernst und machen sie Ihre Erwartungen sowie die Ziele von Aufgaben deutlich. Sehen Sie sich eher als Coach Ihrer Mitarbeiter und als jemanden, der die finalen Entscheidungen als Richtungsvorgabe trifft. Dienen Sie auch als Ansprechpartner für schulische Probleme und soziale Belange. Ausbildung wird – und das wird immer deutlicher – immer mehr zu einem Erziehungsauftrag seitens der Ausbilder und Ausbildungsbeauftragten.

Experte Josef Buschbacher

Josef Buschbacher

Geschäftsführender Gesellschafter | Corporate Learning & Change GmbH

Zum Profil

Erfahrungen mit der Generation Z

Aber wie sieht die Erfahrung in der Praxis aus? Dazu haben wirJosef Buschbacher interviewt und mit ihm über die Besonderheiten der Generation Z gesprochen. Für die Ausbilder der Zukunft, die mit der Generation Z arbeiten, ist nämlich insbesondere die digitale Fitness von großer Relevanz.

 

Herr Buschbacher, wie jede Generation wird auch die Generation Z neue Impulse und Herausforderungen auf den Arbeitsmarkt bringen. Was sind die entscheidenden Merkmale, auf die sich Arbeitgeber bei der Generation Z einstellen müssen?

Ein sehr selbstbewusstes Auftreten der Generation Z ist schon heute spürbar und dies wird Folgen für die Unternehmen haben. Hierarchien und Abläufe – aber auch Werte der Unternehmen – werden zunehmend kritisch hinterfragt. Ausbildungsunternehmen sollten sich regelmäßig mit dem Thema „Generationen“ beschäftigen um auf dem Laufenden zu bleiben. Der Fokus sollte jedoch auf allen Generationen im Unternehmen liegen und daraus können sich spannende Fragen entwickeln. Wie können wir generationsübergreifendes Lernen und Arbeiten gestalten? Mit welchen Vorstellungen von Werten und Normen treffen die Generationen im Unternehmen aufeinander und welche Folgen hat dies?

Ein aus meiner Sicht ganz wesentlicher Unterschied zur Vorgängergeneration liegt darin, dass die jungen Menschen heute zunehmend noch mehr Individualität einfordern.


J. Buschbacher, Corporate Learning & Change GmbH

Was macht einen als Ausbildungsunternehmen attraktiv für die Generation Z und wie kann man sie erfolgreich ansprechen?

Es wird auch weiterhin sehr wichtig sein, sich als starke Marke auf dem Ausbildungsmarkt zu positionieren und für alle Zielgruppen erlebbar und begreifbar zu werden. Dazu gehören Persönlichkeiten, welche die Ausbildung verkörpern und den Job der Ausbilder mit Herzblut begleiten. Wichtig sind allerdings auch die Offenheit für neue Technologien im Lehr- und Lernkontext und die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig zu lernen und zu kommunizieren. Das Thema „Sicherheit“ hat für viele Eltern auch einen enorm hohen Stellenwert: Erfolgt eine Übernahme nach der Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis? Zukunftsfähige Ausbildungsunternehmen stellen sich diesen Fragen und bieten heute schon direkt nach der Ausbildung spezielle Karrierepfade an.

 

Haben sich die Werte und Wünsche der neuen Generation gegenüber ihren Vorgängern aus der Generation Y verändert?

Das ist schwer belegbar, wobei die Shell Jugendstudie von November 2015 viele Einblicke gewährt. Die Planlosigkeit was die Berufswahl angeht, die Abstumpfung bezüglich der weltpolitischen Nachrichten und die Politikverdrossenheit geben mir besonders zu denken. Aber war das nicht schon immer so bei 14- bis 19-Jährigen?

Ein aus meiner Sicht ganz wesentlicher Unterschied zur Vorgängergeneration liegt darin, dass die jungen Menschen heute zunehmend noch mehr Individualität einfordern. Der Ruf nach dem „Kümmerer“, der für mich als Azubis immer erreichbar ist, ist genauso wichtig, wie ein individueller Ausbildungsplan, der genau auf mich und meinen Lernfortschritt eingeht.

Generation Z und die Digitalisierung

Braucht es neue Kommunikations- und Lehrmethoden in der Ausbildung, um der Generation Z gerecht zu werden?

Das Thema E-Learning bekommt dank neuer Technologien mächtig Rückenwind. Aus meiner Sicht darf heute in der Ausbildung nicht mehr zwischen der reinen Ausbildung und dem reinen E-Learning unterschieden werden. Für mich gehört das „E“ zu jedem Lernprozess ganz selbstverständlich mit dazu und Ausbilder, als Bildungsprofis, sollten hier dringend an einer digitalen Fitness arbeiten. Nur mit dem nötigen Wissen um Learning Management Systeme, Learning Analytics, EduChain, Mobile Learning und Blended Learning Konzepte kann die Ausbildung für die Generation Z zeitgemäß gestaltet werden.

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