Von Generation Y zu Generation Z: Die feinen Unterschiede

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11. Juni 2016
Claudia Blum
Betriebliche Ausbildung, Personal, Soft Skills
1 Kommentare

Die Generation Y, also meine Generation, ist die wohl am besten erforschte Generation aller Zeiten. Und das zu Recht, schließlich hat sie mit ihrer neuen Einstellung zur Arbeit einiges verändert. Viele Unternehmen stellt das bis heute vor Herausforderungen. Und das macht die Generation Z umso spannender. Denn die unterscheidet sich teilweise einschneidend von ihren Vorgängern.

Vom Internetboom zum digitalen Alltag

Generation Y, oder auch Millennials, darunter fallen die Geburtenjahrgänge aus den 1980er bis zu den späten 90er Jahren. Viele Quellen sehen es als charakteristisch für diese Generation, Dinge in Frage zu stellen und zu überdenken – es wird durch das Y (Why/Warum) im Namen widergespiegelt. Die folgende Generation Z umfasst dann die Geburtsjahrgänge 1995 bis 2010.

Generation Y suchte ihre Jobs während der Finanzkrise, erlebte (in Europa) die Ökonomisierung des Bildungssystems, neue Arten der Kriegsführung und gesellschaftliche Skandale, die sichtbar waren wie selten zuvor. Und sie erlebte die rasante Vernetzung der Menschen durch das Internet.

Sie ging vom Mobilfunk und Desktop, über das Web 2.0 bis zum Smartphone und Tablet. Begleitet wurde das von ständig neuen Entwicklungen im Social Web. Sie erlebte die Starts von MySpace, Napster und YouTube, StudiVZ, Facebook, Twitter und Google. Und teilweise deren Ende.

Den immer neuen Technologien passten sie sich an und viele entwickelten durch das Auf und Ab ein fast euphorisches Verhältnis zur Technologie. Nicht so die Generation Z. Die wächst bereits zwischen Smartphone, TV, Desktop PC, Laptop, iPod und Tablets auf und lernt das Swypen kurz nach dem Sprechen. Sie wird deshalb auch als „Always on“-Generation bezeichnet.

Generation Z geht gezielter mit Online-Kommunikation um

Das Alltagserlebnis beeinflusst den Umgang der jungen Menschen mit der Technologie. Sie sind zwar wie ihre Eltern in den Social Networks unterwegs, nutzen diese aber anders. Während bei der Generation Y noch Selbstdarstellung und das Teilen von Inhalten im Vordergrund standen, kommuniziert die Generation Z viel gezielter und nutzt das Internet als wichtigstes Medium des täglichen Entertainments.

Facebook bleibt, aber nicht alleine

Facebook & Co bleiben zwar wichtig, aber daneben steigt die Beliebtheit des Instant Messaging massiv. Auch Dienste wie TikTok, Snapchat und Vine, Twitch, Hulu, Spotify und Netflix, Pinterest, Instagram und Tumblr werden immer relevanter. Kommuniziert wird seltener in Textform, dafür über Bildsprache, Emoticons, Internet-Memes, Sprachnachrichten, GIFs, kurze Videos oder Live-Streaming. Durch diese Umgebung werden eine ständige Mediennutzung und der gehäufte Informationskonsum normaler Teil des Lebens.

Das führt einerseits zu niedrigeren Aufmerksamkeitsspannen. Andererseits geben aber auch viele Jugendliche in Umfragen an, dass sie merken, wie ablenkend der Umgang mit der Technologie ist. Und die Hälfte bezeichnete in einer Studie das persönliche Gespräch als die effektivste Methode der Kommunikation.

Generation Z produziert lieber als zu teilen

In dieser von Medien, Kameras und Bildbearbeitungsprogrammen geprägten Umwelt ist es in der Generation Z weit verbreitet, selbst Inhalte herzustellen – auch in Kooperation. Die Generation Z ist es gewohnt, sich Dinge spielerisch zu erarbeiten: Versuch und Irrtum. Darauf muss man sich als Unternehmen erst einmal einstellen. In der Freizeit wird Grafikdesign gelernt und angewandt, werden Videospiele gestreamt oder eigene Filmchen gedreht. Das notwendige Know-how eignen sich die jungen Menschen einfach selbst an.

Mit dem Erlernen dieser Fähigkeiten beschäftigen sich privat über die Hälfte der jungen Leutegeht aus einer Studie hervor.

Einstellung zur Arbeit bei der Generation Z

Für meine Generation waren Internet und Videospiele noch etwas Spannendes. Die Vernetzung abseits von Hierarchien sowie die Möglichkeit aus eigener Kraft etwas zu bewegen ließen uns glauben, die Welt retten und Episches tun zu können.

Und so beobachteten Personaler und Professoren: Für Generation Y muss Arbeit Sinn machen. Sie ist kein Selbstzweck, sondern muss dem Anspruch genügen, darin „etwas“ bewegen zu können. Und manche Unternehmen stellten sich sogar darauf ein.

Allerdings kommt nun die Generation Z. Und die macht sich Umfragen zufolge überhaupt keine Illusionen, was das Arbeitsleben angeht. Sie erlebten nämlich, wie sich nach den Skandalen und Umbrüchen, die durch das Internet bekannt wurden, extrem wenig geändert hat. Und sie wissen auch, dass das Wohl der Arbeitnehmer vielen Unternehmen nicht so wichtig ist.

Deshalb wird Arbeit wieder mehr Mittel zum Zweck und im Kopf von moralischen Ansprüchen entkoppelt.

Wichtig ist ihnen allerdings, dass die Arbeit zur eigenen Persönlichkeit passt und dass Unternehmen ihnen die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln oder Karriere zu machen.

Generation Z möchte Freiraum und Transparenz

Gleichzeitig möchte die neue Generation ihr technologisches Know-how gerne einsetzen dürfen. Sie ist gut darin, ad hoc Probleme zu lösen oder durch Versuch und Irrtum an ihr Ziel zu erlangen. (Vor allem auf Letzteres muss man sich als Arbeitgeber erstmal einlassen.)

Wenn man sie lässt, fair, direkt und ehrlich mit ihnen kommuniziert und eine transparente Unternehmenskultur pflegt, dann kann man sich (zumindest bis zum Feierabend) im Gegenzug auf sie verlassen. Und wenn nicht, dann hat sich eines nicht geändert gegenüber Generation Y: Es wird immer noch erwartet, bis zu vier Mal im Leben den Job zu wechseln.

Wenn die jungen Menschen ein „gutes“ Unternehmen finden, können sie sich allerdings auch vorstellen, dort länger zu bleiben. Aber, wenn sie keines finden, ist für viele Selbstständigkeit eine ernsthafte Option.

So können Sie sich als Unternehmen für die Generation Z rüsten

Die Generation Z ist längst auf dem Arbeitsmarkt angekommen, während sich viele Unternehmen noch nicht einmal auf die Generation Y richtig eingestellt haben. Doch auch die neue Generation wird wieder einschneidende Veränderungen in die Betriebe bringen – und dabei womöglich viel konkretere als ihre Vorgänger.

 

Kommunikation anpassen

Hier wird es für viele Unternehmen schon interessant. Denn die Generation Z kommuniziert ganz anders, als es Unternehmen gewohnt sind. Schon E-Mails sind zu altmodisch und Meetings oft Zeitverschwendung. Stattdessen sind Smartphone, Apps und Social Media ständiger Begleiter. Das sorgt immer noch bei manchen Chefs für Irritationen – denn, wenn man „im Internet“ unterwegs ist, arbeitet man ja nicht, oder?

Dadurch tun sich nicht selten Generationenkonflikte auf. Denn den einen ist es schwer zu vermitteln, dass sie sich jetzt in einer WhatsApp-Gruppe anmelden müssen, um in der Abteilung auf dem Laufenden zu bleiben (oder überhaupt erstmal zu vermitteln, was WhatsApp eigentlich ist), den anderen, dass sie die scheinbar in die Jahre gekommenen Prozesse (wie Meetings) nutzen sollen, die teilweise umständlich wirken mögen. Es ist nicht so einfach, hier gute Kompromisse zu finden.

Dinge, die aber gar nicht gehen: Wenn es kein WLAN gibt oder die private Internetnutzung gar untersagt wird. Und veraltete IT ist auch oft ein Ärgernis, wobei das allerdings für alle Generationen gelten mag.

 

Ausbildungsmarketing hinterfragen

Wie erreicht man dann eigentlich die neue Generation beim Recruiting? Zwar bleiben im Ausbildungsmarketing für die Generation Z die traditionellen Berufsorientierungsmessen (und die Eltern!) wichtige Informationsquellen bei der Ausbildungsplatzwahl – aber das Internet ist heute Informationsquelle Nummer 1. Dafür heißt es: Karriereseiten fit machen für mobile Endgeräte, dort auch die richtige Ansprache finden und Anlaufpunkte über Social Media schaffen, auf denen bei Anfragen auch zügig geantwortet wird.

 

Ausbildung modernisieren

Eng zusammenhängend mit dem Thema Kommunikation ist auch die Anpassung der Ausbildung extrem wichtig. Lerninhalte aus Büchern sind in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäß, aber moderne Technologie bietet viele Möglichkeiten, das Training on the Job zu verbessern. Denn Lerninhalte, Handlungsanweisungen oder Anleitungen können heute direkt am Arbeitsplatz konsumiert werden, aufbereitet für mobile Endgeräte.

Da spielt Technologie eine große Rolle, aber auch eine geschickte Paarung formeller und informeller Lernkonzepte. Die Ausbildung ist damit auch für das Unternehmen selbst eine spannende Spielwiese, um ältere und neue Social-Media-Dienste oder Technologien wie VR und Augmented Reality zu testen. Oder gar durch die Azubis voranbringen zu lassen. In diesem Sinne ist es aber auch wichtig, dass die Ausbilder selbst einen Überblick über die Möglichkeiten haben, die ihnen offenstehen. Denn nur so können sie sich optimal auf die Generation Z vorbereiten.

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Generation Z in der Ausbildung

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Autorin Claudia Blum von Management Circle
Über die Autorin

Claudia Blum

Als Senior Marketing Managerin ist Claudia Blum Expertin für Content- und Direktmarketing. Die Sport- und Reisebegeisterte baute den Management Circle Blog mit auf und schreibt seit der ersten Stunde leidenschaftlich über die Themen Soft Skills, Personal und Produktion.

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Kommentare

07.10.2021 | ben

ich bin 1985 geboren, damit mitten drin ein gen y zu sein. aber ich habe ganz oft das gefühl, garkeiner zu sein. vielleicht liegt es daran, dass ich meine kindheit und jugend in einem 3 generationen haushalt verbracht habe und täglich mit mutter, oma und opa konfrontiert war. aber so im groben gesagt, habe ich gesehen was meine eltern mir vorgelebt haben und mich darauf gefreut, irgendwann die gleichen früchte zu ernten, die sie auch geerntet haben, nur um dann erwachsen zu werden und zu sehen, dass meine generation das system umkrämpeln will und ich nun schlechter wegkomme

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