7 Basisemotionen erkennen – So durchschauen Sie die Gefühle Ihres Gegenübers

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18. August 2021
Martina Eckermann
Soft Skills
1 Kommentare

Was steckt hinter dem Wort Basisemotionen? Warum sollten Sie sich für Ihren Arbeitsalltag mit dieser Art von Emotionen auskennen?

Vielleicht erinnerin Sie sich: Im Interview mit Andreas Fiederle hat uns der erfolgreiche Mimik- und Körpersprache-Experte verraten, wie wichtig es ist, sich mit der Baseline seines Verhandlungspartners vertraut zu machen. Denn die Baseline beschreibt die sogenannte Nulllinie. Dabei handelt es sich um den Gesichtsausdruck eines Menschen im Normalzustand, also ohne, dass er besondere Emotionen zeigt. Daher lässt sich die Baseline besonders gut in ungezwungener Atmosphäre beobachten und erforschen, zum Beispiel beim Small Talk oder einem entspannten Mittagessen. 

Um im nächsten Schritt nun in einem geschäftlichen Gespräch wie einer Verhandlung dahinter zu kommen, was Ihr Gegenüber von der aktuellen Situation oder Ihrem Vorschlag hält, müssen Sie auf Abweichungen von dieser Baseline achten. Jegliche Veränderung des Gesichtsausdrucks kann Ihnen Auskunft über die Emotionen Ihres Gegenübers geben. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag deshalb die sieben Basisemotionen vor, nach denen Sie Ausschau halten sollten, um die Gefühle Ihres Gesprächspartners besser zu durchschauen. 

Die Krux mit den Emotionen – plötzlich da und wieder verschwunden

Die Emotionen eines Menschen sind nichts anderes als plötzliche Reaktionen unseres Organismus. Emotionen spiegeln also genau wider, was ein Mensch subjektiv gerade erlebt. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Reaktionen oftmals nicht lange anhalten, sondern schnell wieder wechseln – je nachdem, wie sich die subjektive Empfindung eines Menschen verändert. 

Man spricht aus diesem Grund auch von sogenannten Mikroexpressionen, die sich laut unserem Experten Andreas Fiederle dadurch definieren, dass sie nur für weniger als eine halbe Sekunde sichtbar sind. Normale Gesichtsausdrücke hingegen sind meist für jeden gut ersichtlich, da sie für mindestens eine halbe und sogar bis zu vier Sekunden lang sichtbar sind – Zeit genug also, um diese auch wahrzunehmen. 

Man schaut, wie dessen Gesicht im „Neutralzustand“ also ohne besondere Emotion oder Stress aussieht. Gut geeignet ist dafür der Small Talk. Dabei ist es völlig unwichtig, über was man spricht. Dann sollte man sich möglichst viele Merkmale zum Beispiel die Faltenstruktur auf der Stirn, Mundform oder Pupillengröße einprägen. Das ist dann die Nulllinie.

Alle Veränderungen von dieser Baseline geben Auskunft über eine Stresszunahme beziehungsweise -abnahme und welche Emotionen gerade präsent sind.


Andreas Fiederle, Trainer und Experte für Mimik, Physiognomik und Körpersprache

Basisemotionen verstehen – am Ende können Sie nur profitieren

Die Basisemotionen sind ein wesentlicher Bestandteil jeder menschlichen Existenz und geben Aufschluss darüber, was in Ihrem Gesprächs- oder Verhandlungspartner vor sich geht. Paul Ekman, US-amerikanischer Anthropologe und Psychologe, identifizierte sieben dieser Basisemotionen, die nach seinen Forschungsergebnissen kulturübergreifend auftreten: Freude, Überraschung, Angst, Wut, Ekel, Trauer und Verachtung. 

Wenn Sie diese Basisemotionen bei Ihrem Gegenüber erkennen, bringt das laut Andreas Fiederle echte Vorteile mit sich. Wenn Sie wissen, wie Ihr Gesprächspartner auf eine Situation oder einen Ihrer Vorschläge reagiert, können Sie sich besser darauf einstellen – Sie steigern also Ihre Empathie. So können Sie nicht nur diese eine Situation, sondern die künftige Zusammenarbeit verbessern, zum Beispiel, indem Sie Ihre Kommunikation oder die Atmosphäre, in der das Gespräch stattfindet, entsprechend anpassen. Das ist für eine erfolgreiche Verhandlung nicht unerheblich! 

Auf einen Blick – so erkennen Sie die 7 Basisemotionen

Freude

Das sind die Merkmale: 
Mundwinkel werden nach oben gezogen, Wangen heben sich, Lachfältchen erscheinen 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Heiterkeit, Zufriedenheit, Glück, Begeisterung 

Überraschung

Das sind die Merkmale: 
Augenbrauen werden nach oben gezogen, Augenlider sind hoch, Mund öffnet sich 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Überraschung, Verblüffung, Verwunderung, Sprachlosigkeit 

Angst 

Das sind die Merkmale: 
Augenbrauen werden nach oben gezogen, Augenlider sind hoch, Mund öffnet sich, Lippen sind gespannt, Blick ist starr auf die Gefahr gerichtet, Augenweiß ist stark sichtbar 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Beunruhigung, Angespanntheit, Erschrockenheit, Panik 

Wut 

Das sind die Merkmale: 
Augenbrauen werden heruntergezogen, Falte erscheint zwischen den Augenbrauen, Lippen sind gespannt, Blick ist starr 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Frustration, Verärgerung, Empörung, Wut 

Ekel

Das sind die Merkmale: 
Nase wird gerümpft, Wangen sind angehoben, Oberlippe ist hochgezogen 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Anwidern, Ablehnung, Abneigung, Widerwilligkeit 

Trauer 

Das sind die Merkmale: 
Innere Augenbrauen werden hochgezogen, Oberlider und Mundwinkel hängen herunter, Wangen sind erschlafft 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Unglück, Betroffenheit, Verzweiflung, Enttäuschung, Mutlosigkeit, Bestürzung 

Verachtung

Das sind die Merkmale: 
Mundwinkel sind einseitig hochgezogen oder nach innen gepresst, es besteht eine asymmetrische Reaktion im Gesicht 

Diese Gefühle stecken dahinter: 
Missachtung, Spott, Herablassung, Geringschätzung 

Lügner leichter entlarven – so gelingt es Ihnen

Schauen Sie Ihrem Gegenüber zukünftig genauer ins Gesicht und halten Sie nach den sieben vorgestellten Basisemotionen Ausschau – und zwar auch auf die kleinsten Reaktionen! Sie können auf diese Weise mit der Zeit lernen, Ihr Gegenüber besser zu verstehen und vor allem seine Gefühlslage richtig einzuschätzen. Und das hilft, denn nur so können Sie beispielsweise entscheiden, ob ein Folgegespräch oder gar eine Zusammenarbeit wirklich sinnvoll ist. 

Mit Ihrem Wissen über die wichtigsten Basisemotionen und einem genaueren Hinschauen können Sie am Ende auch Lügnern auf die Spur kommen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, schauen Sie doch mal in das folgende Video mit unserem Experten Andreas Fiederle. 

Erzählen Sie Dinge, auf die andere Personen, die nicht gelogen haben, völlig entspannt reagieren würden. Die Person, die aber die Lüge begangen hat, wird plötzlich mit Angst reagieren. Ein Zeichen dafür, in flagranti ertappt zu werden.

Angst zeigt sich meist an einem ganz starken Augenaufschlag Das geht ganz schnell. Eine andere Möglichkeit ist unpassendes Lachen, die sogenannte Schadenfreude, wenn Ihr Gegenüber erkennt, dass Sie die Lüge geschluckt haben.


Andreas Fiederle, Trainer und Experte für Mimik, Physiognomik und Körpersprache
Kostenloser Download

Face Reading im Business

Fragen Sie sich auch oft, was Ihr Gegenüber gerade denkt? Welche Emotionen in ihm wüten? Oder ob er Sie sogar belügt? Schulen Sie jetzt Ihren Blick, um Gesprächspartner leichter zu durchschauen. In diesem Whitepaper erhalten Sie Tipps, mit denen Sie die Gedanken anderer entschlüsseln können.

Autorin Martina Eckermann von Management Circle
Über die Autorin

Martina Eckermann

Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.

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Kommentare

05.11.2022 | Gerd und Christine Spranger

Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel. Ja, Empathie bedeutet, die Gefühle jener Menschen zu erkennen und zu verstehen, mit denen wir es täglich zu tun haben. Das ist besonders wichtig dort, wo wir am meisten Zeit verbringen: am Arbeitsplatz.

Nicht nur als Chef können Sie mit Empathie angemessen auf ihre MitarbeiterInnen reagieren. Wer empathielos ist, hat oft wenig Einfühlungsvermögen für andere Menschen. In einer Beziehung kann das den Partner unter Umständen unglücklich machen.
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe dafür, warum jemand empathielos ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man es trainieren kann, eine andere Person besser zu verstehen. Dabei geht es doch darum, das zu spüren, was der andere fühlt.

Jeder Mensch ist unterschiedlich, manche sind sehr sensibel und können sofort spüren, was in einem Gespräch in der Luft liegt. Andere sind da eher schwerfälliger und können sich nur sehr schwer, in andere Personen hineinzuversetzen. Wir haben uns schon oft Gedanken darübergemacht, was die Ursachen für diese Unterschiede sind.

Wer Empathie hat, der hat Mitgefühl für eine andere Person und wird auch als emotional intelligent bezeichnet. Ich versuche immer darauf zu achten, was mir mein Herz sagt bei einer Begegnung mit anderen Menschen. Wir alle begegnen häufig fremde Personen und oft ist es hilfreich zu spüren, was der andere fühlt und denkt. Wer dafür ein Gespür entwickelt räumt gewisse Missverständnisse vor vornherein aus. Und das ist bei der Teamarbeit am Arbeitsplatz sehr wichtig.

Wir denken, wir alle besitzen die Fähigkeit der Empathie. Allerdings ist sie bei allen unterschiedlich stark vorhanden. Manche sind von Haus aus einfach begabter dafür und andere müssen sich das Wissen über die Empathie erst besser aneignen. Auf alle Fälle hilft Empathie dabei, Verständnis für eine andere Person zu entwickeln. Und das ist im Alltag sehr gut. Damit lassen sich viele Herausforderungen meistern und bewältigen.

Wir haben gelesen, dass neue Forschungen darauf hinweisen, dass Empathie und Mitgefühl gerade auch mit sich selbst und natürlich mit anderen Menschen Schlüsselfaktoren sind, um geistig gesund zu bleiben und sich selbst emotional wohlzufühlen.

Achtsamkeit und Mitgefühl fehlen bei Menschen ohne Empathie. Wie wollen Sie ohne diese Fähigkeiten Ihre MitarbeiterInnen motivieren?

Wenn sie diese Fähigkeiten vernachlässigt haben, können sie sie kultivieren. Meist sind Menschen davon betroffen, die in erster Linie nur mit sich selbst beschäftigt sind. Ihnen fehlt oft der Blick hin zum Nächsten.

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