Bleiben Büroimmobilien auch in der Zukunft eine interessante Asset-Klasse?

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15. September 2022
Isabella Beyer
Immobilien & Bau
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Die pandemiebedingte Homeoffice-Pflicht hat ausgedient, immer mehr Arbeitnehmer kehren in ihre ursprünglichen Büros zurück – wenn auch nicht mehr an fünf Tagen die Woche. Zeigt unter anderem diese Tatsache, dass – entgegen mancher Meinungen zu Beginn der Corona-Pandemie – Büroimmobilien sehr wohl noch eine Daseinsberechtigung haben und damit eine wichtige Investitionsmöglichkeit bleiben?

Wie die Zukunft der Büroimmobilien aussehen könnte, lesen Sie in diesem Artikel.

Rückblick: Gefährdete die Corona-Pandemie die Zukunft der Büroimmobilien?

Wagen wir zunächst einen Blick in die Vergangenheit. In Zeiten der Pandemie und dem damit einhergehenden Homeoffice standen zahlreiche Bürokomplexe nahezu leer. 61% der deutschen Unternehmen schickten dieser Tage ihre Mitarbeiter zum Arbeiten nach Hause.

Keine Frage, das Arbeiten von zu Hause aus bietet zahlreiche Vorteile: Beruf und Familie lassen sich besser vereinbaren, der Arbeitsweg wird nicht mehr zum ersten Stressfaktor des Tages und die Kollegen können nicht mit Hintergrundgeräuschen stören. Nicht zuletzt half es, die Corona-Pandemie einzudämmen.

Die Nutzung von Büroimmobilien änderte sich somit schlagartig. Viele Unternehmen merkten, dass das Arbeiten von zu Hause aus auch funktionieren kann. Hat das letzte Stündlein für Bürogebäude geschlagen?

Status Quo: Büroimmobilien sind auch jetzt in Top-Form

Doch wie steht es aktuell um die Büroimmobilienwirtschaft? Laut dem JLL Büromarktüberblick zum 2. Quartal 2022 befinden sich die deutschen Metropolen mit 1,9 Millionen m² Flächenumsatz weiterhin in einem deutlichen Plus. Im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr stieg das Vermietungsvolumen somit um 45 % an.

Außerdem sprechen die bereits erhobenen Zahlen dafür, dass die Büroimmobilie in Zukunft eine wichtige Asset-Klasse bleibt. So ist zum Beispiel der Frankfurter Bürovermietungsmarkt im ersten Quartal 2022 laut JLL Office Market Profile mit einem Flächenumsatz von rund 111.000 m² um 35 % höher als im selben Quartal 2021. Zurzeit befinden sich in Frankfurt knapp 500.000 m² im Rahmen von Büroprojekten im Bau.

Ausblick: Ein Blick in die Zukunft der Büroimmobilien

Das Thema der Zukunft der Büroimmobilien ist brandaktuell. Zahlreiche Interessensgruppen haben sich der Thematik angenommen. Folgend stellen wir Ihnen einige Ergebnisse und Annahmen vor:

IREBS und Berenberg unterstreichen Wichtigkeit von Büroimmobilien

Die International Real Estate Business School (IREBS) hat gemeinsam mit der Privatbank Berenberg eine Studie entwickelt. In dieser wurden sieben Szenarien untersucht, welche die Zukunft der Büroimmobilien für die Zeit nach der Corona-Krise darstellen. Hierbei wurden die Außen- und Binnenwanderungstrends sowie die Flächeninanspruchnahme je Bürobeschäftigter verändert. Das Ergebnis: Die Forschenden gehen davon aus, dass die Büroflächennachfrage und die Anzahl der Bürobeschäftigten bis 2030 weiterhin steigen wird. Demnach zeigt die Studie, dass Büroimmobilien auch in der Zukunft weiterhin eine wichtige Investitionsmöglichkeit bleiben.

Büroflächen als Teil der Immobilientransformation

Projektentwicklungen realisieren heutzutage häufig Transformationen von bestehenden, dysfunktionalen Immobilien, statt Neubauten zu errichten. Hierbei dürfen auch Büroimmobilien nicht zu kurz kommen, weiß Dr. Thorsten Bischoff, Geschäftsführer der VALUES. Real Estate Holding GmbH.

Das ideale Quartier von heute bietet moderne Büroflächen, Wohnen, Entertainment und Dienstleistungen sowie Handel und Nahversorgung unter einem Dach an.


Dr. Thorsten Bischoff

Dies zeigt, dass Projektentwickler mit Büroimmobilien planen und diese auch in zukünftigen Immobilienprojekten miteinbezogen werden müssen, um auf dem Markt attraktiv zu bleiben.

Das Büro 4.0 ist auf dem Vormarsch – und das bezeichnet nicht das Homeoffice

Gerade Arbeitnehmer, die eine Familie zu Hause haben kennen dieses Problem: Die Kinder meckern bei den Hausaufgaben, die Waschmaschine möchte ausgeräumt werden und von einem eigenen Büro mit adäquater Ausstattung können viele nur träumen. Hier bietet die Büroimmobilie oftmals die bessere Alternative. In der Regel sind die Arbeitsplätze hier optimal ausgestattet und bieten häufig eine Atmosphäre, die zum produktiv sein einlädt.

Das Großraumbüro hat ausgedient. Flexible Arbeitsplätze im Büro werden gefordert. Das Büro 4.0 ist auf dem Vormarsch – und dieses soll multifunktional sein. So können zum Beispiel durch verschiebbare Wände eigene Räume erschaffen werden, die gerade jetzt bestens zu der zu erledigenden Aufgabe passen. Auch feste Desktop-PCs gehören der Vergangenheit an und werden durch Laptops, Tablets und Smartphones ersetzt.

Büroimmobilien sichern soziale Kontakte

Wie bereits erwähnt, ist das Arbeiten von zu Hause aus und ohne Kollegen natürlich möglich, doch erfüllt es den Arbeitsalltag auch?Viele Arbeitnehmer sehnen sich nach sozialen Kontakten zu Kollegen und Vorgesetzten. Was wäre die Nachmittagspause ohne ein kurzes Gespräch in der Teeküche mit den Teammitgliedern?

Auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist ein wichtiger Teil, der zum Unternehmenserfolg beiträgt. Dies funktioniert am besten Face-to-Face.Je nach Unternehmen können Onboarding-Prozesse auch nicht vom Homeoffice aus stattfinden. Gerade zu Beginn der Aufnahme einer neuen Tätigkeit profitieren Mitarbeiter von dem persönlichen Kontakt zu Mentoren und Kollegen. Wie funktioniert die Stechuhr, wie bedient man die Kaffeemaschine oder wo finde ich Kollege XY? All diese Fragen lassen sich am besten im Büro klären und schaffen Vertrauen.

Exkurs ESG: Büroimmobilien müssen sich nachhaltig aufstellen, um zukunftsträchtig zu sein

Nachhaltige Konzepte sind schon länger nicht mehr aus der Projektentwicklung der Immobilienwirtschaft wegzudenken und spielen immer mehr in die Entscheidungen von Investoren hinein. Eine Hilfestellung hierfür: Die ESG-Kriterien. Diese beschreiben die nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche von Unternehmen – und somit natürlich auch die Nachhaltigkeit von Büroimmobilien und deren Mietern oder Eigentümern.

Environment (Umwelt)

Wurde die Büroimmobilie CO2-reduziert und ressourcenschonend erbaut? Konnten während dem Bau der Wasserbrauch und die Müllmenge minimiert werden? Ist das Bürogebäude klimaneutral?

Social (Soziales)

Verfolgen die Büroimmobilienmieter oder -käufer ein nachhaltiges Geschäftsmodell? Stehen sie in keiner Verbindung zu Lohndumping, Waffenhandel oder gar Kinderarbeit?

Governance (Unternehmensführung)

Legen die Mieter oder Eigentümer Wert auf Compliance und Transparenz? Gibt es ein Nachhaltigkeitsmanagement?

Erfahren Sie von unseren Top-Experten in unserem Seminar „ESG-Strategien in der Immobilienwirtschaft“, wie Sie Ihre ESG-Strategie in Ihrer Projektentwicklung zum Erfolg führen.

Fazit: Büroimmobilien haben Zukunft – müssen jedoch flexibel bleiben

Abschließend kann festgehalten werden, dass sich Investoren und Anleger vermutlich keine Sorgen machen müssen. Büroimmobilien bleiben auch in Zukunft eine interessante Assetklasse – auch wenn sie einige Herausforderungen überstehen und flexibel sein müssen.

Autorin Isabella Beyer von Management Circle
Über die Autorin

Isabella Beyer

Isabella Beyer ist Content Marketing Managerin bei Management Circle. Mit ihrer Leidenschaft für kreatives Schreiben ist sie für die Erstellung von hochwertigem Content in Text- und Videoform zuständig und hat bereits zahlreiche Marketingkampagnen erfolgreich umgesetzt.

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