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Warum eigentlich SAP S/4HANA® für den Finanzbereich? Um diese Frage sinnvoll beantworten zu können, muss man etwas zurückblicken auf die Entstehungsgeschichte und Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, weiß Diplom-Wirtschaftsinformatiker Edel Konrad Rosenberger. In diesem Beitrag wirft der Experte für Sie einen Blick auf die Entwicklung von SAP und die zunehmende Bedeutung von SAP insbesondere für den Bereich Finanz- und Rechnungswesen.
In den 70er Jahren war es üblich, dass jede Firma ihren eigenen Programmierstab hatte, welche die Bedürfnisse des Unternehmens anwendungstechnisch abdeckte. Da aufgrund gesetzlicher Gegebenheiten in vielen Bereichen die Abläufe, wenn nicht zumindest gleich doch wenigstens ähnlich ablaufen, kamen fünf IBMer 1972 auf die Idee, zu prüfen, wo sich eine Normierung bzw. Standardisierung realisieren ließe. Zwangsläufig bleibt man dabei zuerst beim Rechnungswesen hängen. In Zusammenarbeit mit der Firma Siemens entwickelten diese fünf Personen eine FI-Standardsoftware, die über Parameter anpassbar war, um z. B. die Länge der Kontonummer betriebsinternen Gegebenheiten anzupassen. Die Firma Siemens vertrieb dieses Produkt unter dem Namen R/1. 1978 war es dann soweit. Die Fünf machten sich komplett selbständig und herstellerunabhängig und firmierten von nun an unter dem Namen SAP (Systeme, Anwendungen, Produkte) zuerst in Mannheim, dann im badischen Walldorf.
Betrachtet man den Umfang und die Leistungsfähigkeit der Software näher, muss man feststellen, dass die Darstellungsmöglichkeit auf der damaligen deutschen Gesetzgebung basierte, das heißt Einheitsbilanz zwischen HGB und Steuerrecht. Das absolut Neue war, dass man interaktiv über den Transaktionscode am Bildschirm sitzend dem System mitteilen konnte, welche Verarbeitung wie gewünscht wurde. In den folgenden Jahren hat sich technisch als auch rechtlich, organisatorisch einiges getan. Dabei wurden die Änderungen durch Softwareerweiterungen und neue zusätzliche Datenbanken in das System eingebracht, wobei die Basis aus den 70ern aber immer noch erhalten blieb. Bessere Bedienungsmöglichkeiten am Bildschirm wurden im R/3 durch den SAP-GUI (Graphical Unit Interface) geschaffen – auf die parallele Rechnungslegung wurde durch die Funktionalität des newGLs im ECC 6.0 reagiert. Im Endeffekt muss festgestellt werden, dass das
ECC 6.0 ein datenmäßig weit aufgesplittetes physisches System ist (Stichwort redundante Datenhaltung), welches andererseits keinen Zugriff über die neuen Medien als dem Internet ermöglicht.
Eine bisher noch nicht betrachtete Thematik ist das Thema Big Data, welches immer größere Bedeutung gewinnt. Bisher hat SAP versucht diese Thematik dergestalt zu lösen, dass es neben dem operativen System auch ein Auswertungssystem im Rahmen des BWs (Business Warehouses) gibt. Es wurde also Zeit, alles zu überdenken und eventuell auch neu zu denken. Dieser Ansatz begann 2010 mit der neuen physischen Datenbanktechnologie HANA (High Analytic Appliance), die es ermöglicht, auch „Big Data“-Datenmengen zeitnah zu verarbeiten, wobei der Schwerpunkt nicht auf das Zuführen der Daten gelegt wird, sondern auf die Beschleunigung von Auswertungen und Auskünften. Als nächstes wurde die Bereinigung der Mehrfachdatenbanken angegangen, sodass im Endeffekt nur noch zwei zentrale Datenbanken für die Bewegungsdaten übrigblieben, die MATDOC bei der Materialwirtschaft und die ACDOCA für die Ist-Daten von FI und Co. Um auch einen zeitgemäßen Zugriff und das ziemlich Endgeräte-neutral zu ermöglichen, gibt es die Internet-Bedienoberfläche FIORI (italienisch für Blume). Natürlich führen alle diese neuen Gegebenheiten dazu, dass auch Anwendungen sich änderten, hinzukamen oder komplett entfielen. Hier steckt logischerweise der Teufel im Detail.
Genau um die Geheimnisse der S/4HANA®-Software zu entlocken und vor allem die Unterschiede auf allen Ebenen zum ECC 6.0 aufzuzeigen, gibt es das Seminar „Finance und Controlling mit SAP S/4HANA®“, welches überblicksmäßig die zentralen Themen herausarbeitet, sodass eine gute Basis vorhanden ist, sich weiter zu spezialisieren, sofern ein bestimmtes Thema besonders interessiert. Da SAP zusätzlich die Entscheidung getroffen hat, nur noch bestimmte Funktionen in der Cloud – bedienbar über Fiori-Apps – anzubieten, wird man gerade im Controlling um solche Thematiken wie SAC (Sap Analytic Cloud) nicht herumkommen, falls in Zukunft weiter mit Plandaten gearbeitet werden soll.
Zum Abschluss kann festgestellt werden, dass kein SAP-Anwender um die Thematik S/4HANA® und Cloudanwendungen herumkommt, da das ECC 6.0 in wenigen Jahren aus der Wartung läuft. Das zweitägige Seminar von Management Circle bietet inhaltlich das ganze Spektrum an, sodass man eine sichere Basis hat, sich weiter zu informieren.
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