Wirksames Lean & Green Management: Warum es nicht reicht, Nachhaltigkeit zu reporten

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08. Februar 2024
Instandhaltung
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Gefühlt ist Nachhaltigkeit ein Top-Thema in Unternehmen – doch haben die Aktivitäten den richtigen Fokus? Der Lean & Green Management Ansatz hilft Unternehmen dabei, Nachhaltigkeit greifbar zu machen.

In diesem Gastbeitrag verraten Georg Stalter und Daniel Reichert, was Lean & Green Management eigentlich ist und warum jedes Unternehmen bald darauf setzen sollte. Außerdem geben sie einen spannenden Einblick in die Praxiswelt mit Lean & Green Management. 

Übrigens: Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, verpassen Sie nicht den spannenden Vortrag von Georg Stalter und Daniel Reichert auf unserer Konferenz Montage 2024 am 13. und 14.03.2024 in Stuttgart.

Experte Daniel Reichert

Daniel Reichert

Head of Lean & Green | T&O Group

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Experte Georg Stalter

Georg Stalter

Head of Sustainability Management | WITTE Automotive

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Warum Lean & Green Management unabdingbar wird

Viele Unternehmen betreten Neuland, wenn sie sich mit den immer schärferen CSR (Corporate Social Responsibility) Anforderungen auseinandersetzten. Dennoch werden sie es müssen. Im Rahmen des sogenannten EU Green Deals kommt eine ganze Reihe an Steuerungsinstrumenten auf Unternehmen zu, die alle zum Ziel haben, die Wirtschaft insgesamt ökologischer und sozialer auszurichten.

Viele Unternehmen unterschätzen dabei die Herausforderung drastisch: Eine „Feel-Good-Broschüre“ mit Auflistung von schönen „Charity-Projekten“ wird nicht mehr reichen.


Daniel Reichert

Unternehmen müssen nun viel konkreter darlegen, wie sie ihre wesentlichen Themen managen – dazu gehören auch harte Kennzahlen, wie zum Beispiel der eigene CO2-Fußabdruck. Eine entsprechende Daten- und Reporting-Struktur aufzubauen, treibt gerade viele Unternehmen und Nachhaltigkeitsverantwortliche um.

Leider gerät dabei zu oft aus dem Blick, dass das reine Reporting schon mittelfristig nicht reichen wird. Die Herausforderung wird sein, die nun jährlich zu berichtenden Nachhaltigkeitskennzahlen auch kontinuierlich zu verbessern. Spätestens hier reicht es nicht aus, die Verantwortung für das Thema bei einzelnen Personen oder Stabstellen zu parken. Kontinuierliche Verbesserung muss aus den Kernprozessen kommen und auch da verankert werden, da hier die Stellhebel und das Know-how zum eigenen Produkt, den Kunden und den Märkten steckt.

Nachhaltigkeitsstrategien, die Marketing- und Compliance- getrieben sind, können das nicht bewerkstelligen – sie wirken nach außen. Was benötigt wird ist die Innenwirkung von Strategie, Zielen und Kennzahlen. Für wirksame Nachhaltigkeit bedarf es also einer Analyse der (Schlüssel-) Prozesse und eine Transparenz über Stellhebel und Steuerungsmöglichkeiten. Und hier kommt Lean-Management ins Spiel. Lean bietet einen umfangreichen Methodenbaukasten an, um Prozesse zu analysieren, zu definieren und zu optimieren. Explizit sind hier nicht nur operative Prozesse gemeint, sondern grundsätzlich Unternehmensprozesse auch in den administrativen Bereichen.

Erst aufbauend auf dieser Transparenz lassen sich auch Ziele und Verantwortung in die Abteilungen und Prozesse übergeben. Dazu gehört natürlich auch die Befähigung der beteiligten Funktionen zu den jeweiligen fachspezifischen Nachhaltigkeitsthemen (z.B. Sustainable Sourcing für Einkaufsmitarbeiter, Energiemanagement in Produktionsbereichen etc..). Aufgabe von Nachhaltigkeitsmanagern und -stabstellen muss es sein, genau eine solche „Struktur“ aufzubauen. Dadurch bleibt Nachhaltigkeit nicht Aufgabe einzelner, sondern wird tatsächliche Steuerungsgröße für alle Unternehmensbereiche. So wie es oft und richtig heißt, dass Qualität nicht kontrolliert wird, sondern produziert werden muss, gilt bei Nachhaltigkeit, dass sie nicht berichtet wird, sondern angewendet werden muss.

Lean & Green Management in der Praxis

Der Lean & Green Management Ansatz der T&O Group ist ein seit 2010 etablierter Ansatz zur Prozessanalyse und -optimierung, der aktuell stark an Bedeutung gewinnt und über den es gelingt, Nachhaltigkeit zu operationalisieren und in die Prozesse zu tragen.

Der Weg von WITTE Automotive

Den Ansprüchen seiner Stakeholder und insbesondere auch der eigenen Überzeugung folgend, hat WITTE Automotive sein Nachhaltigkeitsprogramm in den letzten drei Jahren entscheidend weiterentwickelt und die Integration in alle Unternehmensbereiche vorangetrieben. Kernaspekte sind dabei der Klimaschutz mit den damit verbundenen Energiethemen, die Verantwortung in der Lieferkette sowie die Berücksichtigung von kreislaufwirtschaftlichen Aspekten in der Produktentwicklung.

Um diese global beschriebenen Zielfelder konkreter in die eigenen Prozesse zu integrieren, arbeitet der Automobilzulieferer mit besonderem Fokus daran, in den Werken und administrativen Bereichen systematisch relevante Stellhebel zu identifizieren und bereichspezifische Steuerungsgrößen abzuleiten.

So wird Lean & Green Management bei WITTE Automotive gelebt

Dabei greift das Unternehmen auf umfangreiche Vorerfahrungen im Rahmen der ISO-zertifizierten Energie-, Umwelt und Arbeitssicherheits-Managementsysteme zurück und baut diese weiter aus. An verschiedenen Standorten haben sich Best Practices etabliert, die es aktuell als Standard auf die gesamte Unternehmensgruppe auszurollen gilt.

Ein Beispiel ist der sogenannte HSEE (Health, Safety, Energy & Environment) Performance Index, der zurzeit am Standort Bitburg als Top-KPI für die Nachhaltigkeitsleistung des Werks eingesetzt wird. Durch monatliches Steuern auf diese Kennzahl und seine Unter-KPI in allen Produktionsbereichen treiben die jeweiligen Verantwortlichen aktiv und eigenständig eine kontinuierliche Verbesserung im Bereich operative Nachhaltigkeit voran.

In den administrativen Bereichen ist die Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen in den Entwicklungsprozess und die angrenzenden Unterstützungsprozesse ein entscheidender Stellhebel. Größte Herausforderung dabei: Datentransparenz und -verfügbarkeit. Durch eine Analyse der jetzigen Prozesse und Systemlandschaften wurde klar, dass eine tiefere Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen die Basis für wirksame Verbesserung sein muss. Konkret heißt das z.B. beim Zielfeld Klima, dass Emissionsfaktoren mit den eigenen Stammdaten gekoppelt werden.  Erst dadurch können CO2-Werte durchgehend von der Angebotsphase bis hin zum Start der Serienproduktion als konkrete Steuerungsgröße verwendet und so die Verantwortung in die Fachbereiche übertragen werden.

Das gleiche Grundprinzip gilt auch für die Beschaffung: Nachhaltigkeitskriterien und -anforderungen werden schrittweise in die bestehenden Prozesse integriert und so systematisch im Alltagsgeschäft angewandt. Größte Herausforderung auch hier: Verfügbarkeit von Daten, in diesem Fall von Lieferanten und insbesondere der weiter vorgelagerten Lieferkette

Schlüssel zur Steigerung der Transparenz sind aus WITTE-Sicht Branchen-Initiativen wie das Daten-Ökosystem Catena-X, an welchem das Unternehmen seit 2021 aktiv mitarbeitet. Über den kollaborativen Datenraum für die Automobilindustrie wird ein standardisierter, globaler Datenaustausch möglich. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Datensouveränitat: Jeder Teilnehmer der Wertschöpfungskette behält die Kontrolle und entscheidet selbst, in welchem Umfang und mit wem die Daten jeweils ausgetauscht werden.

Sind Sie bereit, Ihr Unternehmen mit Lean & Green Management nachhaltiger zu gestalten?

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