Soundbites – das Zauberwort für eine starke Business Rhetorik

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22. Mai 2017
Martina Eckermann
Rhetorik, Soft Skills
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Vorträge, Präsentationen, aber auch einfache Aussagen bleiben nur dann im Gedächtnis, wenn der Redner es schafft, bei seinem Publikum eine Wirkung zu erzielen. Und diese Wirkung erreichen Sie mit einer starken Rhetorik. Eines der Zauberwörter lautet in diesem Zusammenhang: Soundbites! Was sogenannte Soundbites genau sind und wie sie Ihnen im täglichen Business helfen können, verraten wir in diesem Beitrag. Außerdem haben wir mit Experte Dr. Michael Gordian geklärt, welche Tricks Sie in Sachen Business Rhetorik noch kennen sollten!

Experte Dr. Michael Gordian

Dr. Michael Gordian

Kommunikationstrainer

Ihr Experte für Präsentationstechniken, emotionale Intelligenz sowie Kreatives Denken

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Die Wirkung von Soundbites – und warum sie hängen bleiben

Übersetzt man Soundbites wörtlich, so erhält man „Geräusch-Häppchen“. Und das ist eigentlich sehr passend, denn es handelt sich bei Soundbites wirklich um kleine Ton-Teile, genauer gesagt Schnipsel aus Interviews, Reden, Vorträgen und Co. Man spricht auch vom sogenannten O-Ton, also dem Originalton einer bestimmten Person, der besonders im Gedächtnis hängen bleibt.

Unser Rhetorik-Experte Dr. Michael Gordian hat uns auf die Frage, wie er Soundbites beschreiben würde und wozu sie verwendet werden, die folgende Antwort gegeben:

Soundbites sind präzise, kurze und einprägsame Sätze – und eine hohe Kunst. Das sentenziöse Sprechen in griffigen Formulierungen ist von entscheidender Bedeutung für erfolgreiche Kommunikation. Wahlkampf-Slogans wie „Yes we can“ oder „Make America great again“ sind im Grunde auf ein Minimum gekürzte Soundbites. Solche Slogans bleiben im Gedächtnis hängen. Das ist ein wichtiger Faktor. Die Zuhörer verarbeiten Soundbites leichter und können diese später wieder schneller abrufen und wiederholen. Durch geschickten und ausgewogenen Einsatz solcher kompakten Aussagen und Formulierungen erreicht der Sprecher Wirksamkeit und Zustimmung.


Dr. M. Gordian, Rhetorik- und Kommunikationstrainer

Der richtige Einsatz – und was Authentizität damit zu tun hat

Das Wichtigste bei der Verwendung von Soundbites ist die Vorbereitung. Nur mit einer guten Vorbereitung können Sie dafür sorgen, dass die von Ihnen ausgewählten Soundbites zu Ihnen selbst, zu Ihrem Produkt und damit auch zum Inhalt Ihrer Rede passen. Authentizität ist damit das Stichwort, das Sie immer im Hinterkopf haben sollten, um mit Ihren Soundbites zu beeindrucken.

Überlegen Sie sich in Ruhe, welche Aussagen Sie in Ihre Reden integrieren können, die für Sie und Ihr Unternehmen stehen. Dabei ist eine genaue Abstimmung mit Geschäftsleitung oder Vorstand immer sinnvoll, um das Unternehmen bestmöglich zu vertreten.

Die berühmtesten Beispiele – und weshalb Sie Eindruck hinterlassen

Apple-Gründer Steve Jobs hat es immer perfekt verstanden, Eindruck zu hinterlassen. Seine Reden bestanden aus vielen einfachen Konstruktionen und einprägsamen Sätzen, die ihm als Person und damit auch seinen Produkten Authentizität verliehen haben. Executive Coach Stefan Wachtel bringt die rhetorischen Fähigkeiten Steve Jobs‘ im Interview mit dem manager magazin auf den Punkt: „Die sind so perfekt gestaltet wie die Produkte. Die Rede passt zur Marke.“ Und genau das ist das Ziel von Soundbites. Nur dann sind Ihre Reden wirklich gut! Sie kennen sicherlich diese bekannten Aussagen:

„Ich bin ein Berliner.“- John F. Kennedy auf seiner Deutschlandreise 1963

“I have a dream.”– Martin Luther King in seiner wohl berühmtesten Rede

“Yes we can.” – Barack Obama’s Slogan in seinem Wahlkampf

Wie können Sie in die Fußstapfen dieser Persönlichkeiten treten und mit Ihrem Auftritt Eindruck hinterlassen? Wir haben 10 Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen helfen, Ihre Reden richtig vorzubereiten und darin mit Soundbites zu punkten.

Der starke Auftritt – und welche Tipps Sie beherzigen sollten

Richten Sie die Themen Ihrer Rede auf die Unternehmensmarke aus

Bereiten Sie Redemodule vor, die Sie in jeder Rede wiederverwenden können

Schreiben Sie sich Stichwörter der Redemodule auf Stichwortkarten

Erstellen Sie Soundbites, die Sie immer wieder verwenden können

Achten Sie bei Ihren Soundbites darauf, dass sie prägnant und leicht zitierbar sind

Besprechen Sie Ihre Soundbites mit der Geschäftsleitung oder dem Vorstand

Verinnerlichen Sie Redemodule und Soundbites, um frei agieren zu können

Üben Sie Ihre Rede und die Antworten auf mögliche Fragen vor dem Auftritt

Finden Sie Ihren individuellen Weg, damit Sie immer authentisch sind

Die Elemente der Business Rhetorik – welche Techniken Sie kennen sollten

Soundbites sind natürlich nicht das einzige rhetorische Mittel, das wir im Berufsleben einsetzen können. Wir haben unseren Experten Dr. Michael Gordian noch weiter zum Thema Business Rhetorik befragt und er hat uns verraten, was Sie noch wissen sollten, um wirkungsvoll aufzutreten.

 

Herr Dr. Gordian, welche Rhetorikelemente prägen die Geschäftswelt von heute?

Die Rhetorik hat sich über die Jahrhunderte hinweg erstaunlich wenig verändert und wir benutzen weiterhin rhetorische Elemente, die in der griechischen Antike festgelegt wurden. Nehmen wir zum Beispiel die drei Säulen der Rhetorik, wie sie Aristoteles entwickelte: Logos, Ethos und Pathos gelten in der heutigen Geschäftswelt genauso wie im alten Griechenland. Logos bezieht sich auf die innere Logik und Argumentationslinie der Rede beziehungsweise des Sprechaktes. Ethos meint die Glaubwürdigkeit, das Wertesystem und den Ruf des Sprechers und Pathos die emotionale Verbindung zu den Zuhörern.

Ein Redner, der logisch einwandfrei argumentiert, aber die Zuhörer emotional nicht erreicht und keine Connection zum Publikum aufbaut, bleibt ohne Erfolg. Dieser Punkt kommt bei der deutschen Business Rhetorik oft zu kurz – ein Irrtum, wie ich finde. Insgesamt müssen alle drei Ebenen beziehungsweise Strategien in jeder überzeugenden und gelungenen Rede präsent sein.

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe klassischer rhetorischer Elemente, die wir heute verwenden, vor allem im Bereich der Argumentationstechniken und des Gebrauchs von Stilmitteln. Ein gutes Beispiel ist das sogenannte laus urbium (wörtlich übersetzt „Lob der Stadt“), ein Stilmittel aus der römischen Rhetorik. Damit ist ein Lob des Ortes gemeint, an dem der Sprecher sich befindet. Die Amerikaner beherrschen dieses rhetorische Mittel ausgezeichnet und setzen es regelmäßig am Anfang von Vorträgen ein. In Deutschland ist diese spezifische Art des Lobs und des wohlwollenden Einstiegs in die Rede leider weniger verbreitet. Wir können in diesem – und nicht nur in diesem – Punkt von den Amerikanern einiges lernen. Ein Tipp: Entscheidend ist es, beim Loben nicht in Allgemeinplätze zu verfallen, sondern möglichst präzise zu sein.

Nennen Sie uns doch drei einfach Mittel, mit denen man sein Sprachrepertoire verfeinern kann.

 

1. Das positive Umkehren negativer Inhalte, Angriffe oder unsachlicher Argumente

Hier kommen gleich drei Kommunikationskompetenzen zusammen: Rhetorische Stilmittel flexibel einsetzen, schlagfertig reagieren und in Gegensätzen denken. Gerade die Schlagfertigkeit ist stets ein wunderbares Übungsthema, weil diese Sprachkompetenz sich in vielen praktischen Übungen optimieren lässt.

 

2. Der Gebrauch einer großen Bandbreite an Adjektiven

Tendenziell herrscht eine Armut an aussagekräftigen Adjektiven in der Alltagskommunikation. Die Vokabeln lassen sich dann innerhalb einer Rede nach ihrer Bedeutung aufteilen und so gezielt unterschiedliche Stimmungen bei den Zuhörern erzeugen.

 

3. Der dialogische Aufbau der Rede

Das erzeugt Rapport, also eine Verbindung zum Publikum. Sich in die Position der einzelnen Zuhörer(-gruppen) zu versetzen erfordert viel soziale Kompetenz, welche meiner Meinung nach einen wichtigen Bestandteil von Rhetorik-Trainings darstellt.

Ein großer Wortschatz ist rhetorisch gesehen besonders wertvoll. Kann man diesen gezielt erweitern oder wächst er rein durch die Lebenserfahrung?

Eine gute Frage. Wie so oft gibt es auch hier nicht den einen Königsweg, sondern der Erfolg kommt durch die Kombination von mehreren Faktoren. Lesen (im Idealfall von hochwertigen und rhetorisch durchdachten Texten) ist sicherlich am wichtigsten. Es lohnt sich, dabei neue oder interessante Wörter und Sätze zu unterstreichen oder zu notieren. So bleiben diese besser hängen. Wichtig ist es dann natürlich, diese neuen Wörter und Phrasen selbst gezielt anzuwenden und in verschiedenen Gesprächssituationen zu erproben. Passen sie zu meinem üblichen Sprechstil? In welchen Momenten funktionieren sie gut? Erweitern sie sinnvoll meine rhetorischen Kompetenzen?

Mein zweiter persönlicher Tipp ist, den Wortschatz auf spielerische Weise zu erweitern. Das meine ich wörtlich, das heißt durch Spiele oder kreative und unterhaltsame Übungen. Da kann jeder für sich schauen, was Spaß macht. Es gibt eine Reihe von Spielen, die man gut zu zweit spielen kann, um den Wortschatz zu erweitern. Synonyme suchen oder Phrasen umformulieren, Alliterationen bilden etc. Das spielerische, kreative und damit auch angenehme Erlernen von neuen Inhalten und Kompetenzen ist übrigens, nach meinem Verständnis, ein wichtiger Bestandteil von individueller Lebensklugheit. Das Konzept beschäftigt mich schon seit Jahren leidenschaftlich und ich entdecke ständig neue faszinierende Facetten dieses Themas und baue sie in meine Trainings ein.

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Autorin Martina Eckermann von Management Circle
Über die Autorin

Martina Eckermann

Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.

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