Die Heimtextil Trends 2019/2020: Mehr Nachhaltigkeit durch eine neue Utopie?

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02. Oktober 2018
Handel
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Auf der Suche nach einer neuen Utopie – einer Wunschvorstellung, die (noch) nicht Wirklichkeit ist. Unter diesem kreativen Motto stellt die Heimtextil 2019 im neu konzipierten Trend Space die Trends und Entwicklungen in Sachen Interior Design vor. Schwerpunkt und gleichzeitig eine der größten Herausforderungen ist das Thema Nachhaltigkeit. 

Wie entstehen Produkte, die dem Wunsch der Gesellschaft nach mehr Respekt vor unserer Umwelt gerecht werden? Und wie kann die individuelle Verantwortung für den Erhalt unseres Planeten in den Vordergrund gerückt werden? Mit  Trend- und Designprognosen unterstützt das Designbüro FranklinTill Marken dabei, ihre Produkte den Wünschen der Verbraucher entsprechend zu verbessern. Co-Founder Caroline Till verrät daher im folgenden Interview, warum Trendprognosen für die Produktentwicklung so wichtig sind und wie die Trends für das Jahr 2019 aussehen. 

Die Entstehung von Trendprognosen

Frau Till, wie muss man sich die Voraussagung von Trends vorstellen? Wie sieht die tägliche Arbeit in Ihrem Designbüro aus? 

Das Voraussagen von Trends hat heutzutage leider einen faden Beigeschmack erhalten. Denn es kursiert vermehrt die Meinung, dass Trendprognosen aufgrund der massiven Informationsflut in den Medien keine bedeutsame Arbeit mehr ist. Schnell entsteht also der Eindruck: „Das kann doch jeder – wofür braucht man noch Trendforscher?“ 

Doch gerade die vorherrschende Informationsflut gibt uns Trendforschern Recht. Die verfügbaren Informationen sind so vielfältig und komplex geworden, dass es die Aufgabe unseres Designbüros ist, diese zu filtern und die wichtigsten anschaulich und verständlich herauszugeben. 

Wir stellen uns dabei diese fünf Fragen: 

  1. Warum fühlen sich bestimmte Dinge zu einem bestimmten Zeitpunkt relevant an? 

  2. Woher kommt das – was treibt die Veränderung an? 

  3. Was verbirgt sich dahinter? 

  4. Wird das auch beim Verbraucher ankommen?  

  5. Und was sagt das über unser Verhalten und unsere Wünsche aus? 

Wir suchen also nach neuen Richtungen, die sich in der ästhetischen Gestaltung auftun. 

Dabei muss man eines beachten: In Sachen Trendprognose gibt es üblicherweise zwei Herangehensweisen. Zum einen sind da die Agenturen, die Untersuchungen und Daten bereitstellen, welche für die meisten aber zu trocken und damit völlig unzugänglich sind. Zum anderen entstehen in den sozialen Netzwerken beispielsweise bei Pinterest und Instagram immer mehr von den sogenannten Moodboards – veröffentlichte Farbpaletten, die als Trendprognosen bezeichnet werden. Beide Arten sind jedoch völlig überholt. 

Wir bei Franklin Till haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Erforschung von neuen Trends ansprechend, anregend und vor allem für alle zugänglich zu machen. Ideen und Ausarbeitungen von Designern und Innovatoren, aber auch von Wissenschaftlern benötigen Raum, um optisch überzeugen und Fuß fassen zu können. Anschließend übernehmen wir die Beratung von Marken und unterstützen dabei, Designs diesen Trends und damit den Wünschen der Verbraucher anzupassen. 

Das Erfolgsgeheimnis liegt darin, sich immer wieder neu inspirieren zu lassen, bestehende Produkte zu verbessern und damit die Wünsche und das Verlangen der Kunden langfristig zu erfüllen.


Caroline Till, FranklinTill

Trends als ständige Inspiration

Marken lassen sich also bei der Entwicklung und Ausgestaltung ihrer Produkte von Trends inspirieren. Gestatten Sie mir die provokante Frage: Warum ist das überhaupt so wichtig? 

Das vorrangige  Ziel unserer Trendforschungen ist es, zu informieren und zu inspirieren. Die gewonnenen Erkenntnisse über das zukünftige Verbraucherverhalten helfen Marken dabei, langfristige Konzepte zu entwickeln, die genau damit übereinstimmen – und somit begeistern! Und nur das wird letztlich auch den langfristigen Erfolg der Marke sichern. 

Marken überleben nicht dadurch, dass sie immer mehr produzieren. Das Erfolgsgeheimnis liegt darin, sich immer wieder neu inspirieren zu lassen, bestehende Produkte zu verbessern und damit die Wünsche und das Verlangen der Kunden langfristig zu erfüllen. Für diese Langfristigkeit muss die Konzentration auf den großen Trends liegen. Das heißt auch, dass immer wieder der Blick über den Tellerrand hinaus gewagt werden muss, aus der eigenen Branche hinaus. Geschieht das nicht, können zwar Produkte entstehen, die sicherlich kurzzeitig überzeugen, aber mit großer Wahrscheinlichkeit nur eine Saison überleben und dann weggeworfen werden. Und die Konsequenz? Weder Kunde noch Marke haben wirklich etwas gewonnen. 

Neben dem eigentlichen Design spielt vor allem die Materialinnovation eine wesentliche Rolle, wenn es um zukünftige Trends geht.


Caroline Till, FranklinTill

Herausforderung Nachhaltigkeit

Wie sehen die Heimtextil-Trends für 2019 aus? 

Die Folgen des Klimawandels und unserer eigenen Sorglosigkeit werden immer deutlicher und rücken damit in den Fokus der Menschen. Wir alle verfolgen die Bilder von Plastikmüll in den Ozeanen, die Abholzung der großen Wälder, die fortwährende Dürre oder die Bedrohung einzelner Tierarten tagtäglich in den Medien. Ein Wegschauen ist nicht möglich und darf auch nicht erfolgen. Wir dürfen die Auswirkungen auf unsere Welt nicht länger ignorieren und brauchen darauf Antworten. 

Das Thema Nachhaltigkeit wird daher immer wichtiger. Die Menschen wollen, dass sie mit ihrer Art zu leben, das heißt durch ihr individuelles Verhalten für die Erhaltung unseres Planeten aktiv eintreten und sich durch den eigenen Konsum nicht schuldig fühlen müssen. Neben dem eigentlichen Design spielt deshalb vor allem die Materialinnovation eine wesentliche Rolle, wenn es um zukünftige Trends geht. Jeder möchte schließlich ein reines Gewissen haben, frei von Schuldgefühlen, weil der eigene Konsum die Umwelt bedroht. Doch dazu müssen nicht nur ansprechende, sondern erschwingliche und leicht zugängliche Möglichkeiten entstehen, die das erfüllen. Die Alternativen gibt es, sie müssen nur aktiv realisiert werden. Und dabei wollen wir helfen! Es gibt designorientierte Lösungen, die eine positive Entwicklung unterstützen und die Wünsche der Verbraucher treffen. 

Blick in die Zukunft

Wie leben wir in 20 Jahren? 

Die menschliche Lebensweise wird sich nicht grundlegend verändern – das ist schließlich auch seit den 1950er Jahren bis heute nicht erfolgt. Schauen Sie selbst einmal in Ihr Wohnzimmer: Noch immer benötigen wir Sitzgelegenheiten, Stauraum und Bereiche zur Entspannung. Auch in Sachen Textilien setzen wir nach wie vor auf Teppiche, Gardinen, Kissen, Decken und Co. Denn diese dienen ja neben der persönlichen Gestaltungsfreiheit auch dem Komfort und der Schalldämpfung. 

Der Rückzugsort Wohnzimmer wird noch wichtiger werden. 

All das wird zukünftig aber einen noch größeren Stellenwert einnehmen und das ist letztlich die Veränderung. Das immer hektischer werdende Leben, bedingt durch die vorherrschende Schnelllebigkeit und Komplexität, führt dazu, dass uns der Rückzugsort Wohnzimmer noch wichtiger wird. Der Schutz und die Geborgenheit der eigenen Wohnung nimmt also an Wichtigkeit zu – und damit natürlich auch die Gestaltung über Designs und Textilien. 

Toward Utopia

Wie sieht Ihre Wunschvorstellung von der Welt der Zukunft aus? 

Wenn ich in Richtung Design und damit meine Wohnung oder andere materielle Dinge schaue, dann wünsche ich mir einen Raum, der durch das Zusammenspiel von Farbe und Energie viel Kreativität und Lebendigkeit ausstrahlt. Denn diese Wirkung  inspiriert und vermittelt ein Gefühl von Positivität, Freude und Helligkeit im Leben. 

Unternehmensprofil

Designtrends, technische Innovationen und hochwertige Home-Kollektionen von internationalen Anbietern: Die Heimtextil bietet ihren Besuchern einen erstklassigen Marktüberblick. Mehr Informationen finden Sie unter  www.heimtextil.messefrankfurt.com

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