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Krankheitsausfälle und Fehlzeiten bereiten jährlich große wirtschaftliche Ausfälle in Unternehmen. Aber dieser Tatsache lässt sich gegensteuern, beispielsweise über gezielte BGM-Maßnahmen. Lassen Sie sich von Roland Wiesler einen Überblick geben, wie sein Unternehmen dabei vorgegangen ist und wie man die Erfolge messen kann.
Herr Wiesler, Sie haben in Ihrem Unternehmen erfolgreich BGM eingeführt. Gab es einen Auslöser beziehungsweise eine kritische Ausgangssituation?
Die kritische Ausgangssituation war, dass wir unserer Ansicht nach einen zu hohen Krankheitsstand hatten und damit innerhalb unserer Personalressourcen immer wieder mit ungeplanten und kurzfristigen Personalausfällen zu kämpfen hatten.
Daher gab es die Überlegung, wie können wir dem begegnen.
Des Weiteren hatten wir an unseren Standorten recht viele unterschiedliche Gesundheitsangebote aber keine Transparenz. Die einzelnen Standorte wussten über ihre individuellen Maßnahmen nicht Bescheid.
So habe ich überlegt, wie wir diese Situation auflösen können. Die Antwort lautete für uns BGM.
Wie sind Sie bei der Einführung vorgegangen und was würden Sie heute vielleicht anders machen?
Zunächst einmal hatten wir eine strukturierte Befragung mit unseren Standortleitern und jeweiligen Betriebsräten initiiert, welche über eine externe Person des Bildungswerks Baden-Württemberg durchgeführt wurde. Damit konnten wir gewährleisten, dass von Anfang an Schlüsselpersonen mit eingebunden sind, die als Multiplikatoren fungieren konnten.
Die Ergebnisse wurden dem oberen Management präsentiert. Hierbei war es wichtig im Management das gleiche Verständnis herbeizuführen, dass ein BGM kein Projekt ist, sondern ein fortlaufender Prozess.
Welche Maßnahmen sind für Sie die erfolgreichsten gewesen und wie wurde das BGM von Ihren Mitarbeitern angenommen?
Die erfolgreichste Maßnahme für mich war, dass es uns gelungen ist von der Geschäftsleitung über das Management und die Betriebsräte für das BGM Akzeptanz zu gewinnen und Unterstützung zu erhalten.
Dies haben wir durch die Implementierung einer BGM-Geschäftsordnung und durch die Aufnahme in unsere Unternehmenspolitik geschafft.
Wie messen Sie den Erfolg Ihrer Maßnahmen?
Wir messen die Erfolge aus mehreren Perspektiven heraus. Die erste Kennzahl war für uns die Teilnahmequote an unseren BGM-Aktivitäten und -Angeboten.
Im nächsten Schritt setzten wir unsere Aktivitäten immer wieder in die Relation mit unserer Gesundheitsquote.
Des Weiteren haben wir im Zuge des BGM an jedem unserer deutschen Standorte Gesundheitsgruppen gegründet. Die Teilnahme erfolgt freiwillig. Diese Multiplikatoren melden dem Lenkungsausschuss immer wieder zurück, wie unsere Maßnahmen ankommen beziehungsweise was sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der jeweiligen Organisation wünschen. Damit gewährleisten wir ein schnelles Feedback aus der Organisation zu unseren BGM-Aktivitäten.
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