Artificial General Intelligence – Wie sieht unsere Zukunft mit AGI aus?

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06. Februar 2023
Isabella Beyer
Digitalisierung
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Wird es in Zukunft eine Künstliche Intelligenz geben, die schlauer ist als die Menschheit? In Zeiten von ChatGPT, Chatbots und Co. scheint Artificial Genereal Intelligence (AGI) kein Thema mehr zu sein, das nur in Science-Fiction-Blockbustern existiert, sondern bald auch unseren Alltag erreicht.

Erfahren Sie in diesem Artikel, was es mit Artificial General Intelligence auf sich hat, welche Technologien hinter AGI stecken, wo die Forschung aktuell steht und welche möglichen Anwendungsgebiete es gibt. Außerdem zeigen wir potenzielle Auswirkungen auf die Menschen in der Zukunft auf – sowohl positive als auch negative.

Defintion: Was bedeutet Artificial General Intelligence?

Artificial General Intelligence (AGI) beschreibt eine Künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, komplexe Aufgaben, die sonst nur der Mensch erledigen kann, auszuführen und Probleme zu lösen, für die es bislang keine vorgefertigte Lösung gibt. Sie setzt somit ebenso auf Flexibilität und Kreativität wie ein Mensch – und zusätzlich nicht nur auf die programmierte, sondern auch auf die allgemeine Intelligenz.

Demnach wird AGI auch als „Allgemeine kognitive Intelligenz“ oder „Human-level AI“ bezeichnet. Einige Forscher verwenden auch den Namen „Strong AI“, um sie von „Weak AI“, bei der die KI nur auf die Bearbeitung einzelner Aufgaben spezialisiert ist, abzugrenzen. Ins Deutsche übersetzt spricht man von „Allgemeiner Künstlicher Intelligenz“.

Das Besondere: Diese Aufgaben können von AGI sogar besser als von einem durchschnittlichen Menschen ausgeführt werden.

AGI ist jedoch noch Zukunftsmusik. Es gibt bislang noch kein KI-System, das so weit entwickelt ist. Doch die KI-Forschung arbeitet mit Hochdruck an Artificial General Intelligence.

Technologie: Wie funktioniert AGI?

Es gibt nicht die Technologie für Artificial General Intelligence. Vielmehr bedient sich das KI-System an vielen verschiedenen Technologien:

Deep Learning: Einige Ansätze der AGI-Forschung bedienen sich am Deep Learning. In diesem Teilgebiet des Machine Learnings werden tiefe neuronale Netze verwendet, die auf dem menschlichen Nervensystem basieren, um komplexe Muster in Datenmengen zu erkennen.

Natürliche Sprachverarbeitung: Die Technologie der natürlichen Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, kurz NLP) kann in der Entwicklung von Artificial General Intelligence genutzt werden, um die menschliche Sprache verstehen und generieren zu lernen.

Robotics: Hiermit ist die AGI in der Lage, sich in physischen Umgebungen zu bewegen und mit der Umgebung zu interagieren.

Besonders spannend wird es, wenn mehrere Technologien in der AGI zusammenkommen. So könnte sich zum Beispiel ein Roboter in einem unbekannten Gebiet bewegen, über natürliche Sprachverarbeitung mit echten Menschen sprechen und somit zum Beispiel Informationen über eine vermisste Person sammeln und diese an die Behörden weitergeben. Spannend, oder?

Aktueller Forschungsstand: Wo steht Artificial General Intelligence?

AGI gilt als eines der aktivsten Forschungsgebiete unserer Zeit: Große Unternehmen wie OpenAI und die Google-Tochter DeepMind arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz.

Bisher gibt es allerdings noch keine Technologie, die als AGI bezeichnet werden kann – auch wenn es durchaus Fortschritte in der Forschung gibt, insbesondere bei der Verarbeitung natürlicher Sprache, wie es beispielsweise ChatGPT zeigt.

Aber: Was zunächst als Durchbruch in der KI-Forschung gelten könnte, stellt sich bei genauerer Betrachtung oft nur als Hype heraus.

Um etwas Licht ins Dunkel dieses weitreichenden und komplexen Forschungsgebietes zu bringen, hat das Science Media Center Germany Expertinnen und Experten der KI-Forschung zu Artificial General Intelligence befragt.

Hierbei stellt Prof. Dr. Marcus Liwicki, Chair of the Machine Learning Group der Luleå University of Technology in Schweden, fest, dass das Entwickeln einer AGI durchaus erreichbar ist – dieses Ziel jedoch noch in weiter Ferne liegt. Er weist außerdem darauf hin, diese Entwicklung kontrolliert stattfinden zu lassen, um Risiken zu minimieren.

Auch Dr. Ute Schmid, Gruppenleiterin Comprehensible Artificial Intelligence (CAI) des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen in Erlangen, ist der Meinung, dass man die allgemeinen Ziele der AGI in der KI-Forschung verfolgen sollte, doch dass durchaus die Gefahr bestünde, kleineren Erfolgen zu viel Bedeutung beizumessen und so lediglich einen Hype zu generieren. 

Ist ChatGPT der erste Schritt in Richtung AGI?

Zurzeit ist die KI von OpenAI in aller Munde, doch spricht man bei ChatGPT schon von Artificial General Intelligence?

Im ersten Augenblick würde die Faszination für das Programm die Frage vermutlich bejahen, doch genauer betrachtet ist ChatGPT kein AGI-System. Zahlreiche Fragestellungen, Textgenerierungen und Übersetzungen sind für das KI-System kein Problem, doch die Fähigkeiten beschränken sich auf die Verarbeitung natürlicher Sprache.

ChatGPT fehlt also die allgemeine Intelligenz. Die Fähigkeit, kreativ und flexibel zu lernen, um Probleme zu lösen, die bisher noch nicht programmiert wurden und für die es keine vorgefertigten Lösungen gibt, bleibt noch aus.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden? Immerhin investierte kürzlich auch Microsoft in OpenAI.

Anwendung: Wo könnte Artificial General Intelligence eingsetzt werden?

Die Möglichkeiten für den AGI-Einsatz scheinen endlos. Einige Beispiele könnten sein:

Medizin: Würden Sie einer KI trauen, wenn es um Ihre Gesundheit geht? Das könnte mit Artificial General Intelligence zukünftig Wirklichkeit werden. Die AGI könnte beispielsweise in der Lage sein, Röntgenbilder auszuwerten und medizinische Diagnosen zu stellen – oder sogar den Chirurgen bei minimalinvasiven Eingriffen zu ersetzen?

Fabrik: Das KI-System könnte in der Lage sein, Roboter zu steuern und so komplexe Aufgaben auszuführen, wie beispielsweise die Wartung oder Reparatur von Maschinenanlagen.

Erkundung: Mithilfe eines AGI-Roboters könnte auch das Erkunden von unbekannten Umgebungen, wie beispielsweise auf anderen Planeten, ein Kinderspiel werden.

Finanzen: Es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Artificial General Intelligence Finanzdaten analysieren und somit Prognosen über zukünftige Entwicklungen des Börsenkurses geben kann.

Sicherheit: Außerdem könnten mithilfe von AGI Roboter entwickelt werden, die in gefährlichen Umgebungen, wie Katastrophen- oder Kriegsgebieten arbeiten, um beispielsweise nach vermissten Personen zu suchen.

Es bleibt abzuwarten, wie und in welchen Anwendungsgebieten uns die Artificial General Intelligence wirklich begegnet.

Positive und negative Auswirkungen von Artificial General Intelligence

Eines steht fest: AGI wird Auswirkungen auf die Menschen in der Zukunft haben – sowohl positive als auch negative.
 

Mögliche positive Auswirkungen von AGI

Neue Entwicklungen: Mit Artificial General Intelligence könnten Lösungen für komplexe Probleme oder neue Technologien entwickelt werden.

Sinnvolle Automatisierung: Das KI-System könnte in der Lage sein, zahlreiche Aufgaben auszuführen und sich dabei nicht nur auf einfache Routinetätigkeiten zu beschränken, sondern vor allem vielschichtige Aufgaben auszuführen.

Höhere Effizienz: Somit könnten Produktivität und Effizienz in zahlreichen Bereichen gesteigert und neue Möglichkeiten für Problemlösungen geschaffen werden.

Geringere Kosten: Die durch AGI hervorgerufene Automatisierung und Effizienz könnten zu enormen Kosteneinsparungen führen.

Bessere Lebensqualität: Die Allgemeine Künstliche Intelligenz könnte dafür genutzt werden, ältere Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Alltag zu unterstützen und ihnen somit eine bessere Lebensqualität zu bieten.

Neue Arbeitsplätze: Durch die Chancen, die AGI bietet, könnten neue Branchen entstehen, die auch neue Arbeitsplätze mit sich bringen.

Mögliche negative Auswirkungen von AGI

Arbeitsplatzverlust: Durch die Automatisierung könnten zahlreiche Arbeitsplätze in vielen Bereichen obsolet und Menschen dadurch arbeitslos werden, was wiederum zahlreiche negative wirtschaftliche Folgen hätte.

Psychologische Gesundheit: Wenn sich Menschen durch die KI ersetzt und überflüssig fühlen, kann dies weitreichende psychische Folgen mit sich bringen.

Soziale Ungerechtigkeit: Es könnte sein, dass sich soziale Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen von Gruppen verstärken, wenn Artificial General Intelligence nicht ethisch korrekt entwickelt und reguliert wird.

Privatsphäre & Datenschutz: Der Einsatz von AGI in Überwachungstechnologien könnte die Privatsphäre der Menschen verletzen und zu Datenschutzproblemen führen.

Gefahr durch Waffensysteme: Was zunächst klingt wie ein Storyboard aus einem Sci-Fi-Blockbuster, könnte eine mögliche Gefahr von Artificial General Intelligence sein. Das KI-System könnte eigene Waffensysteme entwickeln, die autonom handeln und großen Schaden für die Menschheit anrichten, wenn die ordnungsgemäße Regulierung ausbleibt.

Ob AGI nun „gut“ oder „schlecht“ für die Menschen in der Zukunft sein wird, hängt wohl ganz davon ab, wie die KI genutzt wird. Es sollte ein sicherer und ethisch korrekter Umgang mit Artificial General Intelligence bestehen, um das Potenzial der Technologie vollständig auszuschöpfen und das Leben der Menschen durch Künstliche Intelligenz zu verbessern – nicht zu gefährden.

Ein Blick in die Zukunft mit Artificial General Intelligence

Ist AGI also der Schlüssel zu einem völlig neuen Leben in der Zukunft? Gut möglich, denn es gilt als eines der vielversprechendsten Ziele der künstlichen Intelligenzforschung.

Nicht abzustreiten ist, dass das KI-System unser Arbeiten, Lernen und Miteinander verändern würde. AGI könnte dazu führen, dass Arbeitsplätze wegfallen – und im selben Zuge neue geschaffen werden. Es könnte unsere Lebensqualität verbessern – unsere Zukunft und Sicherheit jedoch auch gefährden.

Das Potenzial der KI scheint nahezu endlos zu sein. Somit steht eigentlich außer Frage, dass AGI eine große Rolle in unserer Zukunft spielen wird – die Frage nach dem „Wann?“ bleibt allerdings noch offen.

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Autorin Isabella Beyer von Management Circle
Über die Autorin

Isabella Beyer

Isabella Beyer ist Content Marketing Managerin bei Management Circle. Mit ihrer Leidenschaft für kreatives Schreiben ist sie für die Erstellung von hochwertigem Content für Fach- und Führungskräfte in Text- und Videoform zuständig und hat bereits zahlreiche Marketingkampagnen erfolgreich umgesetzt.

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