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Müssen wir in Zukunft noch selbst denken? Wenn es nach ChatGPT geht, vermutlich nicht, denn sogar Microsoft will in das KI-Programm Milliardensummen investieren.
Erfahren Sie in diesem Artikel, was ChatGPT eigentlich ist, welche Einsatzmöglichkeiten es bietet und welche Vor- und Nachteile zu beachten sind. Außerdem haben wir den großen Live-Test gemacht und versucht, ChatGPT an seine Grenzen zu bringen.
ChatGPT ist eine von OpenAI entwickelte Künstliche Intelligenz. Vorerst nichts Neues: Künstliche Intelligenz begegnet uns mittlerweile häufig im Alltag, zum Beispiel bei Chatbots im Kundenservice, die uns bei der Kündigung des Streaming-Dienstes helfen oder die Retoure eines Online-Shops abwickeln.
Doch ChatGPT ist anders: Es nutzt Natural Language Processing, also die Verarbeitung natürlicher Sprache, um von ihr zu lernen und so immer menschlicher antworten zu können. Hierbei setzt die KI nicht nur auf einfache Frage-Antwort-Beispiele, wie es die Chatbots machen, die uns im Alltag helfen, vielmehr versucht sie, menschliche Sprache zu verstehen und zu interpretieren.
Dabei greift ChatGPT auf eine große Menge an Daten menschlicher Gespräche zurück, aus denen die KI lernt und sich ständig weiterentwickelt. Sie nutzt also Machine Learning. ChatGPT ist kostenlos im Internet verfügbar unter https://openai.com/blog/chatgpt/.
Die KI von OpenAI brüstet sich damit, in zahlreichen Gebieten eingesetzt werden zu können. Wir haben diese für Sie zusammengefasst:
Texterstellung: ChatGPT ist in der Lage, Texte über verschiedenste Themen selbst zu erstellen. Neben dem freien Schreiben kann die KI auch bestehende Texte zusammenfassen, auf Schlagworte untersuchen, schwierige Texte einfacher erklären und Texte komplettieren.
Übersetzungen: Auch Übersetzungen sind mit ChatGPT nahezu problemlos möglich. Haben Google-Übersetzer oder DeepL nun ausgedient?
Fragen: ChatGPTscheint ein Allrounder zu sein:
„Ich kann auf eine Vielzahl von Fragen Antworten geben, darunter allgemeine Fragen zu Wissensgebieten wie Geschichte, Wissenschaft, Technologie und Sport. Ich kann auch Fragen zu bestimmten Themen beantworten, wie zum Beispiel Programmierung, Medizin oder Finanzen. Wenn Sie eine spezifische Frage haben, stellen Sie sie bitte und ich werde mein Bestes tun, um Ihnen eine präzise Antwort zu geben.“
– antwortet die KI auf die Frage, was ChatGPT für Fragen beantworten kann. Mehr dazu in unserem Test am Ende des Artikels – doch ein kleiner Vorgeschmack: ChatGPT hat es geschafft, Teile des amerikanischen staatlichen Medizin-Examens (United States Medical Licensing Exam) zu lösen.
Mathematische Aufgaben: Neben textlichen Herausforderungen ist ChatGPT auch in der Lage, einfache mathematische Aufgaben zu lösen.Rechenoperatoren, wie Addition, Subtraktion, Division oder Multiplikation löst die KI einwandfrei, komplexere mathematische Sachverhalte können jedoch an die Grenzen von ChatGPT stoßen.
Programmieren: Kaum zu glauben, aber ChatGPT bietet auch die Möglichkeit, einfachen Code zu programmieren.Zum Beispiel kann die KI einen einfachen HTML-Code für eine statische Website schreiben.
Übrigens:ChatGPT ist als API verfügbar und kann so einfach in bestehende Systeme und Anwendungen integriert werden.
Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Fähigkeiten die Künstliche Intelligenz in Zukunft lernt, um unser Leben zu erleichtern – oder zu gefährden?
Zunächst müssen Sie sich bei OpenAI anmelden und einen Account erstellen. Dieser erfordert sowohl Ihre E-Mail-Adresse, Ihren Vor- und Nachnamen sowie Ihre Handynummer, um Ihnen einen Verifizierungscode zukommen zu lassen.
Anschließend werden Ihnen einige Hinweise zu ChatGPT in einem Pop-up-Fenster angezeigt. Diese weisen zum Beispiel darauf hin, dass trotz Sicherheitsvorkehrungen falsche oder irreführende Informationen generiert und beleidigende oder parteiische Inhalte entwickelt werden können. Außerdem können Gespräche von den OpenAI-Trainern verfolgt werden, um ChatGPT zu verbessern. Zudem weist die KI darauf hin, keine persönlichen oder sensiblen Informationen mit ihr zu teilen.
Nachdem Sie alle Hinweisfelder gelesen und weggeklickt haben, können Sie direkt mit dem Chat starten. Geben Sie Ihre Fragen oder Aufgaben in das Chatfenster ein und warten Sie wenige Sekunden, bis ChatGPT eine mehr oder weniger passende Antwort präsentiert.
Besonders spannend: Sie können ChatGPT auch direkte Nachfragen stellen und so einen Gesprächsverlauf erzeugen.
Auch wir haben während der Artikel-Recherche ChatGPT ausprobiert und uns gefragt: „Kann diese Künstliche Intelligenz wirklich auf alle Fragen und Aufgaben eine qualifizierte Antwort geben?“
Wir haben für Sie den Live-Test gemacht!
Wir haben ChatGPT nach einer Zusammenfassung des SPIEGEL-Bestsellers „Nachmittage“ von Ferdinand von Schirach gefragt, um zu testen, wie gut sich die Künstliche Intelligenz mit den aktuellen Buch-Trends auskennt.
Unserer Einschätzung nach liefert ChatGPT eine zufriedenstellende Zusammenfassung – aber ob die Leistung für den Deutsch-LK ausreichen würde, bleibt ungewiss.
Auch einfache Übersetzungen sind für ChatGPT keine große Herausforderung, zum Beispiel vom Deutschen ins Englische.
Doch wenn man die KI fragt, wie viele Sprachen sie spricht, bekommt man folgende,nicht wirklich zufriedenstellende Antwort: „ChatGPT ist ein mehrsprachiges Modell, es kann mehrere Sprachen erkennen und generieren, darunter Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Portugiesisch und einige andere Sprachen.“ Außerdem erscheint je nach angefragter Sprache ein Disclaimer: Die Qualität und Genauigkeit der Übersetzung sind womöglich nicht so hoch, wie für andere Sprachen, wie zum Beispiel Englisch.
Es hängt also stark von der nachgefragten Sprache ab, wie gut die Übersetzungen von ChatGPT sind.
Unser Test zeigt: Einfache Fragen, zum Beispiel zur Informationsbeschaffung, sind für ChatGPT kein Problem:
Womit die KI jedoch Schwierigkeiten hat, ist Fragen zu Sprichworten oder Umgangssprache zu beantworten. Dies haben wir mit einer Frage aus der TV-Show „Wer wird Millionär“ getestet:
Wie zu erwarten, stellen einfache Rechenaufgaben kein Problem für ChatGPT dar:
Um die KI etwas herauszufordern, wollten wir testen, wie gut sie sich im hessischen Abiturwissen von 2014 auskennt und haben eine Aufgabe aus dem Mathematik LK Stochastik gestellt:
Die erste Teilaufgabe konnte die KI zufriedenstellend lösen, bei der zweiten Teilaufgabe hätte sie allerdings im letzten Schritt noch das Ergebnis ausrechnen müssen, wie in der Musterlösung beschrieben:
Wir sind erstaunt! Natürlich schreibt die KI keinen Code für eine perfekt designte Website, allerdings denkt sie bei einer Restaurant-Website sogar an die Speisekarte:
ChatGPT kann ein echter Entertainer sein. Doch hier ist auch Vorsicht geboten: Die KI hat selbstverständlich keine Gefühle und Emotionen. Dies betont sie auch, wenn man sie fragt, wie es ihr geht. Demnach sollte man nicht versuchen, mit der KI ein Gespräch zu führen, um Einsamkeit zu überbrücken. Allerdings kann ChatGPT beispielsweise Witze erzählen oder Rätsel stellen.
Die KI kann somit als erste Inspirationsquelle beim Programmieren genutzt werden.
Interessant: Während unserer Recherche ist ChatGPT hin und wieder abgestürzt. Nach einem Refresh erhielten wir den Hinweis, dass die KI momentan eine hohe Auslastung erfährt. Dies unterstreicht das aktuelle Interesse der Menschen an ChatGPT.
Wir haben die Künstliche Intelligenz auf Herz und Nieren geprüft. Es wird Zeit, die Vor- und Nachteile abzuwägen.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: Das KI-System bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, wie beispielsweise das Erstellen oder Übersetzen von Texten, das Lösen von mathematischen Aufgaben oder das Beantworten zahlreicher Fragen zu verschiedensten Themen.
Natürliche Sprachverarbeitung: Die KI ist in der Lage, menschenähnliche Antworten auf Fragen und Anweisungen zu generieren. Während unseres Tests hatten wir oftmals das Gefühl, nicht mit einem Computer zu schreiben, sondern mit einem echten Menschen.
Große Datenmenge: ChatGPT wurde auf Basis einer großen Datenmenge trainiert. Dies ermöglicht es der Künstlichen Intelligenz, Antworten auf ein breites Themenspektrum zu finden.
Kontinuierliche Verbesserung: Die KI lernt dazu, je mehr sie genutzt und gefordert wird. Ist mit der Zeit somit ein „allwissender“ und „alleskönnender“ Computer entwickelt worden?
Ständige Verfügbarkeit: Da es sich bei ChatGPT um eine KI handelt, die online zur Verfügung steht, ist sie rund um die Uhr verfügbar und kann als Hilfe dienen.
Zuverlässige Inspirationsquelle: ChatGPT kann in vielerlei Hinsicht Inspirationen bieten, zum Beispiel in der Strukturierung von Texten.
Erhebliche Zeitersparnis: Bestimmte Aufgaben können mit der KI schneller erledigt werden. Somit kann die gewonnene Zeit in andere Tätigkeiten investiert werden.
Erkennt Kriminalität: Verschiedene Tests haben gezeigt: ChatGPT weigert sich, Anleitungen zu kriminellen Handlungen zu geben. So gibt es beispielweise keine Auskunft darüber, wie ein Auto zu knacken ist. Hier antwortet die KI mit dem Hinweis, dass dies illegal ist und sie deshalb der Forderung nicht nachkommt.
Kreativität: Es liegt auf der Hand, dass ChatGPT dazu verleitet, das eigene Denken abzuschalten. Schließlich ist es verlockend, die Lösungen zu nervigen Aufgaben auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Doch was macht das mit unserer Kreativität? Diese bleibt hierbei oft auf der Strecke.
Abhängigkeit: Ähnlich verhält es sich mit dem eigenen Denken. Müssen wir nicht mehr selbst über komplexe Aufgaben nachdenken oder Herausforderungen selbst bestreiten, entwickeln sich unsere kognitiven Fähigkeiten nicht weiter. Im schlimmsten Falle werden Menschen somit sogar abhängig von Künstlicher Intelligenz.
Datenschutz: Die KI lebt davon, von eingegebenen Daten zu lernen und sich so weiterzuentwickeln. Usern von ChatGPT muss bewusst sein, dass jeder eingegebene Text dafür genutzt wird. Jedoch versichert OpenAI, die Daten zu schützen und sich an die Datenschutzbestimmungen zu halten.
Durchschnitt: Da ChatGPT eine Vielzahl an Daten untersucht, ist nicht sichergestellt, dass die KI auch immer die besten Antworten liefert. Kritiker meinen, dass diese im besten Fall Durchschnitt sind und keine herausragenden Leistungen widerspiegeln.
Nie wieder selbst schreiben, nie wieder selbst rechnen oder übersetzen – klingt im ersten Augenblick verlockend. Doch wird das Leben dann nicht auch schnell langweilig und eintönig? Unser Fazit: Die KI kann als Inspirationsquelle dienen oder schnell die Antwort auf einfache Fragen liefern, doch wenn es um komplexeres, menschliches Verständnis oder Kreativität geht, kommt ChatGPT an seine Grenzen.
Es bleibt abzuwarten, wie ChatGPT und Co. unsere Zukunft verändern werden.
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Isabella Beyer ist Content Marketing Managerin bei Management Circle. Mit ihrer Leidenschaft für kreatives Schreiben ist sie für die Erstellung von hochwertigem Content für Fach- und Führungskräfte in Text- und Videoform zuständig und hat bereits zahlreiche Marketingkampagnen erfolgreich umgesetzt.
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