Unternehmen stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, von Cyberangriffen bis hin zu Reputationsschäden, die ihren Betrieb beeinträchtigen können. Um diesen Risiken proaktiv zu begegnen, setzen immer mehr Unternehmen auf Key Risk Indicators (KRIs). Doch was wäre, wenn man diese Indikatoren mit der Leistungsfähigkeit von Künstlicher Intelligenz (KI) kombiniert? Durch die Integration von KI in das Risikomanagement eröffnen sich neue Möglichkeiten, Risiken schneller und präziser zu erkennen und darauf zu reagieren.
Erfahren Sie in diesem Gastbeitrag von Simon Hein, Risikomanager bei der DATEV eG, wie KRIs und KI gemeinsam genutzt werden können, um ein Frühwarnsystem zu schaffen, das Unternehmen hilft, potenzielle Bedrohungen rechtzeitig zu identifizieren und die Resilienz zu stärken.
Key Risk Indicators (KRIs) sind Messpunkte, welche gezielt auf Geschäftsprozesse oder Geschäftsbündel abgestimmt sind. Sie dienen der Prognose von Veränderungen im Risikoprofil und können mit Schwellwerten ausgestattet werden, um eine sich verändernde Kritikalität aufzuzeigen. KRIs ermöglichen es Unternehmen, Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um negative Auswirkungen zu minimieren oder zu vermeiden.
Zumeist handelt es sich bei KRIs um spezielle Kennzahlen, welche auf dedizierte Themen abzielen. Beispielsweise können die Anzahl von DDOS-Attacken auf ein Netzwerk ein Indikator für die Cybersicherheit eines Unternehmens sein oder negative Presseberichte oder Kundenbeschwerden ein Indikator für die Entwicklung der Unternehmensreputation.
KRIs sind in der Regel eng auf den betroffenen Prozess ausgerichtet, betrachten den gegenwärtigen Zeitpunkt und basieren häufig auf vergangenen Ereignissen – seien es externe oder interne Vorfälle. Um ein umfassenderes und zukunftsgerichtetes Frühwarnsystem zu schaffen, kann die Sammlung und Analyse von Nachrichten eine hilfreiche Ergänzung sein. Da täglich unzählige Nachrichten weltweit veröffentlicht werden, ist eine manuelle Analyse nicht umsetzbar. Hier kann Künstliche Intelligenz im Risikomanagement eingesetzt werden, um relevante Nachrichten nach Risiken für das Unternehmen zu filtern und komprimiert bereitzustellen.
Zum Beispiel könnten negative Schlagzeilen über Datenschutzverletzungen oder Sicherheitslücken in der Softwareindustrie auf mögliche Risiken für das Unternehmen hinweisen.
Die Verwendung eines KRI, der Nachrichten mittels KI interpretiert, bietet verschiedene Vorteile für das Unternehmen:
Bei der Verwendung von KRIs gibt es jedoch auch potenzielle Gefahren und Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen:
Key Risk Indicators bieten Unternehmen eine wertvolle Möglichkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, wird diese Fähigkeit weiter gestärkt. Die gezielte Analyse und Filterung von Nachrichten ermöglicht es, potenzielle Risiken nicht nur zu erkennen, sondern auch nach ihrer Dringlichkeit und Dynamik zu bewerten. Dennoch bleibt es entscheidend, die Herausforderungen wie Datenverzerrungen und Informationsüberflutung im Blick zu behalten. Mit einer umfassenden und intelligenten Risikomanagementstrategie können Unternehmen jedoch langfristig ihre Resilienz gegenüber sich verändernden Risikolandschaften stärken.
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