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„Souverän, kompetent, professionell – das sind die drei Wunsch-Wirkungen, die Frauen in meinen Souveränitäts-Trainings nennen“, sagt Soft Skill Coach Melanie Kuhlmann. Gleichzeitig geben viele zu, dass sie bei Kritik und Killerphrasen sehr schnell unsicher werden und in Sprachlosigkeit oder Rechtfertigung abdriften.
Warum ist das so?
Die Antwort ist ebenso einfach wie banal: Es ist die Angst vor negativen Konsequenzen. In diesem Beitrag verrät die Expertin, wie Sie in 10 einfachen Schritten der Sprachlosigkeit entgegenwirken.
Aus Angst vor Konsequenzen werden großartige Ideen zu Grabe getragen.
Die betroffene Person ist frustriert und ggf. sogar verängstigt, was sich auf ihre gesamte Arbeit auswirkt.
Andere Mitarbeitende haben die Szene möglicherweise beobachtet und halten sich in Zukunft auch mit ihrer Meinung zurück.
Der Angreifer fühlt sich mangels Gegenwehr in seinem Verhalten bestärkt und verhält sich auch in Zukunft wenig konstruktiv.
Das Unternehmen verliert unschätzbares Innovationspotenzial und qualifizierte Mitarbeitende.
Die destruktive Unternehmenskultur verfestigt sich und wirkt sich schließlich sogar aufs Unternehmensimage aus.
In der Gesamtbetrachtung ist Schweigen also die schlechteste Wahl.
Denn was könnte so negativ sein, wie eine großartige Idee zu Grabe zu tragen und frustriert am Abend nach Hause zu gehen? Was wäre denn eine negative Konsequenz, die stärker ist als sich selbst zu verleugnen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Wieviel angenehmer wäre es, den Rücken gerade zu machen, in eine konstruktive Diskussion einzusteigen und eine wertschätzende Unternehmenskultur zu verteidigen?
Jede kritische Frage und jeder Einwand ist eine Riesenchance, souverän, kompetent und professionell zu reagieren und damit als ernstzunehmender Gesprächspartner wahrgenommen und respektiert zu werden.
Zu Hause darüber zu lamentieren, wie der Kollege, die Kollegin, die Chefin oder der Chef den Verbesserungsvorschlag, das neue Projekt, die Innovation „abgebügelt“ hat, bringt gar nichts. Diese vertane Gelegenheit ist schon rum ums Eck.
Ich empfehle den Teilnehmenden meiner Seminare, solche unangenehmen Situationen immer und immer wieder durchzuspielen. Souverän Klartext zu reden. Freundlich, aber bestimmt für die eigene Meinung einzutreten.
Hier eignet sich unter anderem folgende Trockenübung für zu Hause – idealerweise vor dem Spiegel:
Denken Sie an die schlimmste verbale Attacke, die Sie je erlebt haben bzw. von der Sie gehört haben und bei der Ihnen allein beim Gedanken förmlich übel wird.
Stellen Sie sich vor, wie die Person, die das zu Ihnen sagt, sich bedrohlich vor Ihnen aufbaut. Es darf sich wirklich richtig bedrohlich und ätzend anfühlen.
Merken Sie die Nervosität, das unbehagliche Gefühl? Sehr gut.
Und jetzt gehen Sie in die Balkonperspektive: Wie das geht? Sie stellen sich einfach vor, Sie sitzen im Theater auf einem sehr komfortablen Balkon und beobachten die Szene auf der Bühne. Da stehen also Sie und vor Ihnen jemand, der zu Ihnen etwas wirklich absolut Übles sagt.
Und jetzt sagen Sie laut vor dem Spiegel: „Interessant, (was da gerade passiert.)“
Nicht mehr und nicht weniger. Nur „Interessant.“
Was jetzt passiert, ist folgendes: Sie bekommen eine Distanz zu der Situation, zum Angreifer und nehmen die komplette emotionale Belastung raus.
Das üben Sie jeden Tag fünf Minuten vorm Spiegel und die Tage Ihrer Sprachlosigkeit sind gezählt.
Und nicht nur das: Die Gefahr, dass unqualifizierte Angriffe, Diskriminierung, Unsicherheit und schlechte Kommunikation Einzug halten, ist für den Moment gebannt.
Mit jeder unangenehmen Situation, die Sie bravourös meistern, steigt Ihr Selbstbewusstsein und Ihr Beispiel macht auch anderen Mut.
Es gibt also keinen vernünftigen Grund, auf Respektlosigkeit mit Sprachlosigkeit zu reagieren. Im Gegenteil: Es ist sogar Ihre Pflicht, sich zur Wehr zu setzen – weil Sie es sich wert sind.
Selbstverständlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Reaktionsmöglichkeiten wie Humor, scharfes Zurückweisen oder bewusstes Ignorieren.
Eine meiner Teilnehmerinnen hat einmal auf die Frage „Sagen Sie mal, glauben Sie, dass Sie als Frau dieser Aufgabe gewachsen sind?“ mit viel Humor pariert:
Ach, ich wusste gar nicht, dass für diese Aufgabe ein Penis erforderlich ist.
Sie hatte die Lacher auf ihrer Seite, der Angreifer war vollkommen entwaffnet. Müßig zu erwähnen, dass es nie wieder jemand gewagt hat, ihre Position in Frage zu stellen.
Humor ist auch, wenn Sie sagen:
Was für eine überaus charmante Aussage, da haben Sie sich jetzt aber selbst übertroffen.
Scharfes Zurückweisen empfehle ich nur bei ganz unterirdischen Attacken:
Ihre unqualifizierten Bemerkungen sind hier nicht erwünscht.
Bewusstes Ignorieren bedeutet, dass Sie den Vorfall ansprechen, dabei aber zum Ausdruck bringen, dass Sie sich dazu nicht weiter äußern werden.
In Ihrem Interesse lasse ich Ihre Bemerkung unkommentiert.
Möglichkeiten gibt es viele. Ob und welche Sie nutzen, ist Ihre Entscheidung. Eine Entscheidung, die sich in jedem Fall lohnt und nur positive Effekte nach sich zieht.
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