Weiterbildungsangebote, Praxistipps und Expertenmeinungen bequem per E-Mail – für einen leichteren Alltag!
Bestimmt kennen Sie diese Situation: Sie sind mit einem Gesprächspartner in eine Diskussion verwickelt und kommen einfach nicht zu einem Ergebnis. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem keiner von seiner Meinung abweichen möchte und es plötzlich zu persönlichen Angriffen kommt. Das Ziel dabei: Sein Gegenüber durch Einschüchterung vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Diese Taktik kann Ihnen sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld begegnen.
Doch wie gehen Sie damit um? Wie können Sie persönliche Angriffe abwehren? Und warum neigen wir Menschen überhaupt dazu, durch Kritik an einer Person gewinnen zu wollen? Holen Sie sich in diesem Beitrag wertvolle Tipps, um persönliche Angriffe abwehren und Ihr Gegenüber von Ihrem Standpunkt überzeugen zu können.
Gesprächspartner, die auf persönliche Angriffe setzen, sind in der Regel schlichtweg überfordert. Es mangelt ihnen in dem Moment an guten, überzeugenden Argumenten, sodass sie sich in die Enge getrieben fühlen. Wenn sie in solch einer Situation also spüren, dass eigentlich Sie die stärkeren Argumente in der Diskussion haben und damit kurz davorstehen, das Rennen für sich zu entscheiden, dann ist der letzte Ausweg dieser Menschen ein persönlicher Angriff. Kurz gesagt handelt es sich also um den verzweifelten Versuch, Sie durch verletzende Argumente so zu verwirren, dass Sie sich aus dem Konzept bringen lassen und die Verhandlung doch noch verlieren.
Wahrscheinlich meinen es diese Gesprächspartner noch nicht einmal böse. Jedoch siegt in diesen Momenten schlichtweg die Wut über den ausbleibenden Erfolg. Diese Situation kratzt gewaltig am Selbstbewusstsein, sodass es am einfachsten scheint, mit Worten zu verletzen und dadurch sein Gegenüber ebenfalls zu schwächen.
Bei persönlichen Angriffen gibt es verschiedene Taktiken, um verbal zu verletzen – zum Beispiel diese beiden:
Die „Strohmann“-Taktik:
Im Grunde genommen ist diese Taktik ein reines Ablenkungsmanöver. Sie verfolgt das Ziel, den gegnerischen Standpunkt als absurd oder lächerlich darzustellen. Anstatt also auf die genannten Argumente seines Gegenübers einzugehen, beruft sich der Angreifer auf Argumente, die nichts mit dem Sachthema zu tun haben oder es nur nebensächlich streifen.
Ein Beispiel dazu:
„Sie wollen mich von Ihrer Meinung überzeugen? Ich bitte Sie! Sie haben gerade mal seit einem Jahr ausgelernt und können sich noch gar keine Meinung über dieses Thema bilden.“
Die „Brunnenvergiftung“-Taktik:
Diese Taktik wird dazu verwendet, um durch eine logisch klingende oder falsche Schlussfolgerung die Diskussion für sich zu entscheiden. Der „Brunnenvergifter“ äußert dabei eine gehässige und nicht der Wahrheit entsprechende Information über seinen Gesprächspartner, mit dem Ziel, dessen Ansehen zu schaden. Sie als Angegriffener wehren sich daraufhin natürlich, um zu versuchen, die falschen Äußerungen aus der Welt zu schaffen – und der Brunnenvergifter hat sein Ziel erreicht, Sie sind verunsichert.
Ein Beispiel dazu:
„Sie sind so unsicher und zurückhaltend. Es ist kein Wunder, dass Sie keinen Kunden an Land ziehen.“
Wenn unser Gegenüber etwas über unser Wesen sagt, das nicht stimmt, oder dieses auch nur andeutet, dann neigen wir dazu dies klarstellen zu müssen. Denn wenn wir an einer uns bekannten Schwachstelle getroffen wurden, dann nehmen wir diese Anfeindungen erst recht persönlich. Ist Ihr Selbstbewusstsein nicht so ausgeprägt, dann werden Sie durch den persönlichen Angriff geschwächt und verlieren sehr wahrscheinlich die Diskussion.
In solchen Situationen kommt oft ein Wort zum anderen und die Situation droht zu eskalieren. Manchmal verschlägt es einem aber auch so die Sprache, dass man sich im Nachhinein denkt: „Hätte ich doch nur etwas gesagt.“
Wie reagieren Sie also am besten, wenn Sie in einer Diskussionsrunde oder unter vier Augen von einem Kollegen persönlich angegriffen werden? Die Antwort ist ganz klar: Bleiben Sie besonnen und bewahren Sie Ruhe! Zurückzuschlagen oder sich zu rechtfertigen, bringt in der Regel nicht viel. Im Gegenteil, Sie provozieren Ihr Gegenüber nur noch mehr.
Gewinnen Sie erst einmal Zeit
Sobald Sie in einer Diskussion angegriffen werden, versuchen Sie Zeit zu gewinnen. Antworten Sie mit einem Satz, der Ihrem Gegenüber erst einmal den Wind aus den Segeln nimmt. Dadurch haben Sie Zeit sich eine sinnvolle Antwort zu überlegen, die das Gespräch nicht eskalieren lässt.
„Über diese Anmerkung möchte ich mir erst Gedanken machen, bevor ich darauf antworte. Können wir in der Zwischenzeit bei diesem Punkt weitermachen?“
„Diese Anschuldigung hat mich getroffen. Darauf fällt mir im Moment keine passende Antwort ein. Ich werde später darauf zurückkommen.“
Bleiben Sie beim eigentlichen Thema
Versuchen Sie erst gar nicht, auf persönliche Angriffe einzugehen und bleiben Sie bei Ihrem ursprünglichen Thema. Gehen Sie kurz auf den Angriff ein, aber lenken Sie dann zurück.
„Auch wenn ich diese Eigenschaft besitze, können wir diese Kritik an mir bitte später klären? Das hat im Moment nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.“
„Auf diese Kritik werde ich nicht eingehen. Kommen wir zum Vorschlag von Herrn XY zurück.“
Setzen Sie auf eine authentische Gegenargumentation
Wenn Sie das Bedürfnis haben, eine beleidigende Bemerkung klarstellen zu müssen, dann gehen Sie mit Bedacht vor. Denn durch provozierendes Argumentieren wird das Gespräch wahrscheinlich eskalieren. Daher antworten Sie kurz und knapp und stellen Sie nur das richtig, was Sie am meisten getroffen hat.
„Was Sie mir gerade unterstellt haben, entspricht nicht der Wahrheit!“
„Jetzt werden Sie ausfallend, das muss ich mir nicht bieten lassen!“
Letzter Ausweg: Beenden oder vertagen Sie das Gespräch
Falls eine aggressive Auseinandersetzung nicht mehr zu vermeiden ist, dann agieren Sie schlau und unterbrechen Sie das Gespräch, bevor es komplett eskaliert. Wenn Sie das Gespräch vertagen, hat jeder Beteiligte die Gelegenheit, sich zu beruhigen und noch einmal nachzudenken, wie das nächste Mal weitergemacht und eine Ausschreitung vermieden werden kann.
„So kommen wir nicht weiter. Lassen Sie uns das Gespräch bitte in den nächsten Tagen fortführen, wenn wir uns alle beruhigt haben und wieder sachlich an das Thema herangehen können.“
Kommunikationsexperte Dr. Wolfgang Schneiderheinze erklärt das Thema und die beste Vorgehensweise noch einmal sehr anschaulich in unserem Video-Tipp. Schauen Sie am besten gleich rein und erfahren Sie, wie Sie persönliche Angriffe abwehren und die Steuerung über Ihr Handeln und damit der Diskussion oder Verhandlung behalten.
Holen Sie sich neue Impulse für Ihren Alltag! Wir geben in diesem Seminarprogramm zum Thema Führung & Management praktische Tipps und passende Seminarempfehlungen, mit denen Sie Ihre größten Herausforderungen im Daily Business erfolgreich meistern.
Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.
Zum Profil
Kommentare
Keine Kommentare