Das perfekte Pokerface trainieren – mit den Tipps von Robert Körner

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21. September 2016
Soft Skills
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Das perfekte Pokerface ist das Markenzeichen guter Pokerspieler. Sie sind scheinbar nicht zu durchschauen, wirken gelassen und überlegen. Aber wie schaffen es diese Menschen, verräterische Gesten zu vermeiden und Ihren Gesichtsausdruck zu kontrollieren? Wir haben Robert Körner, ehemaliger Offizier der Militärpolizei und heute erfolgreicher Kommunikationsexperte, zur emotionalen Selbstkontrolle befragt. Lesen Sie seine spannenden Antworten und erfahren Sie, wie auch Sie das perfekte Pokerface trainieren können und damit Ihre Gestik und Mimik im Griff haben.

Warum jeder sein Pokerface trainieren sollte

Herr Körner, jeder weiß, das Geheimnis eines guten Pokerspielers ist sein Pokerface. Was macht ein perfektes Pokerface aus?

Variabilität! Nur mit steinerner Miene am Pokertisch zu sitzen kann funktionieren, jedoch achten geübte Spieler dann umso intensiver auf die „Tells“, also verräterische Signale, die Auskunft über das Blatt geben können. Es gelingt nur Ausnahmekönnern, keinerlei nonverbale Regungen zu zeigen. Sicherer ist der Erfolg, wenn man präzise weiß, wie bestimmte körpersprachliche Signale auf den Gegenspieler emotional wirken und wie man diese gezielt zu seinen Gunsten einsetzen kann – das ist das wahre Pokerface. Und im Prinzip kann jeder sein Pokerface trainieren, der einen guten Kontakt zu seinen Emotionen hat und über ein Quäntchen schauspielerisches Können verfügt.

 

Wie hilft ein Pokerface Führungskräften im Arbeitsalltag?

Diese Fähigkeit hat einen immensen Einfluss in der Mitarbeiterführung. Im Berufsalltag werden immer wieder übergeordnete Entscheidungen getroffen, die zwar der einzelnen Führungskraft missfallen können, aber so kommuniziert werden müssen, dass es der Motivation in der eigenen Abteilung nicht zuwiderläuft. Eigene Interessen müssen manchmal zu Gunsten des Unternehmenswohls zurückgesteckt werden. Der punktierte Einsatz nonverbaler Signale hilft dabei, Interessen wirksam und zukunftsmotivierend zu kommunizieren.

Was Blicke über Menschen verraten

Was lässt sich von den Augen denn alles ablesen?

Die Augen sind der sprichwörtliche Spiegel der Seele. Allein diese Partie verrät, ob etwas gedanklich konstruiert, oder sich tatsächlich an etwas erinnert worden ist. Darüber hinaus lassen sich eine Vielzahl an Emotionen erkennen: Ärger, Skepsis, Überraschung oder ähnliches, aber auch ob jemand konzentriert oder einfach nur müde ist.

Hinzu kommt, ob eine Freude wirklich erlebt worden ist oder einfach nur vorgetäuscht wird. Es kommt darauf an, dass man die nonverbalen Vokabeln präzise kennt, um die richtigen Schlüsse für sich zu ziehen.

 

In dem Zusammenhang fällt oft der Begriff der emotionalen Intelligenz. Können Sie erklären, was dahintersteckt und was das Besondere daran ist?

Der EQ ist ein von Daniel Goleman erfundener Begriff. Er bündelt grob die Unterkategorien Empathie, Impulskontrolle und die Fähigkeit, wertschätzend zu kommunizieren. Gerade in der Berufswelt erfreut sich die emotionale Intelligenz zunehmender Beliebtheit. Je höher der EQ, desto besser können Bedürfnisse abgeklopft und motivierende Hebel in Gang gesetzt werden. Sie gilt als eine der wichtigsten Fähigkeiten in der westlichen Berufswelt. Und das Beste daran ist: Im Gegensatz zum eher starren IQ ist die emotionale Intelligenz trainierbar wie ein Muskel.

Wie Sie Ihr Pokerface trainieren

Herr Körner, können Sie einen Tipp geben, mit dem man sein Pokerface trainieren kann? Wie schafft man es, die Fassade zu wahren und Gedanken und Gefühle zu verbergen?

Als ehemaliger Offizier der Militärpolizei hatte ich die ein oder andere kritische Situation zu bewältigen. An eine erinnere ich mich aber noch sehr intensiv: Wir wurden zu einem Einsatz gerufen. Die Lage war unklar; unser Team wusste lediglich, dass einige gewalttätige Hooligans Marktstände demolierten, die im Zuge eines Ortsfestes im Kasernengelände aufgestellt waren.

Am Einsatzort angekommen trafen wir auf circa zehn stark alkoholisierte Personen. Zahlreiche Stände wurden verwüstet. Unser Ziel war es, die Delinquenten zu stellen, Personendaten aufzunehmen und die verfahrene Situation geräuscharm zu bewältigen. Personell waren wir unterlegen – eine Eskalation wäre zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich für uns nicht glimpflich ausgegangen. Ich traf auf den Rädelsführer, der zuvor mit den anderen Sicherheitskräften Katz und Maus spielte: Ein muskulöser Hüne mit beeindruckender Statur. Das war mir ehrlich gesagt nicht egal in diesem Moment. Ich richtete meinen inneren Fokus auf meine Körpersprache. Dabei stellte ich mir die Frage, wie ich auf mein Gegenüber wirken will und passte meine Körpersprache entsprechend an. Im knackigen Befehlston signalisierte ich ihm dann kurz seine Möglichkeiten. Er überlegte nicht lange und leistete dann Folge.

Gerade in schwierigen Situationen, in denen uns die Worte ausgehen, kann man durch diese Methode ungeahnte Ziele erreichen – ein guter Tipp also, um das eigene Pokerface zu trainieren.

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