Von der Planung bis zur Nachhaltigkeit: die Transformationskraft von KI in der Architektur

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12. November 2024
Immobilien & Bau
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Was lange als unmöglich galt, wird nun realisierbar, denn KI in der Architektur hat eine enorme Transformationskraft und ermöglicht es, kreative und datengetriebene Lösungen zu entwickeln, die weit über bisherige Planungsansätze hinausgehen. Vom gezielten Einsatz nachhaltiger Materialien bis zur Schaffung inspirierender Stadträume – KI revolutioniert nicht nur den Entwurfsprozess, sondern beeinflusst auch die sozialen und ökologischen Möglichkeiten in der Architektur.

In diesem exklusiven Interview beleuchtet der Experte Matthias Hollwich die faszinierenden Möglichkeiten und Herausforderungen, die KI für die Architektur bietet. Er gibt zudem spannende Einblicke in aktuelle Projekte, die zeigen, was unter anderem mit Hilfe von KI bereits realisiert werden kann.

Event-Tipp: Auf dem Immobilienforum München 2025 und dem Immobilienforum Stuttgart 2025  treffen Sie den Experten Matthias Hollwich vor Ort und erfahren  weitere spannende Insights.

Experte Matthias Hollwich

Matthias Hollwich

Principal | HWKN Architecture D.P.C.

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KI in der Architektur – aktuelle Standortbestimmung

Welche Chancen und Potenziale sehen Sie in der Nutzung von KI in der Architektur?

Wir stehen mitten in einer Revolution, die mit dem Einzug der Moderne vergleichbar ist. KI eröffnet in der Architektur faszinierende Möglichkeiten, von Effizienzsteigerungen über Optimierung bis hin zur Erweiterung des kreativen Prozesses. Mit KI können wir datenbasierte Einblicke erhalten und kreativ nutzen: Einblicke in lokale Bedürfnisse, Kontext, Menschen, Emotionen und Persönlichkeiten. Dies ermöglicht uns, Gebäude in ganz neuen, entwerferischen Logiken zu entwickeln. Besonders spannend ist das Potenzial von KI, die frühen Entwurfsphasen zu revolutionieren, indem schnelle Iterationen und Analysen den Grundstein für emotional ansprechende und zugleich funktionale Gebäude legen.

Gibt es Tools oder Programme, die vielversprechend in der Anwendung von KI in der Architektur sind?

In unserem Büro haben wir derzeit etwa 1.300 Programme und Initiativen auf dem Radar, die verschiedenste Aspekte in Architektur und Bauindustrie revolutionieren. Zu unseren Entwurfsfavoriten gehören ChatGPT  kombiniert mit Midjourney und Stable Diffusion für kreative Iterationen, sowie Luma und Runway für Animationen. Weitere Tools wie Spacemaker, Architectures, Digital Blue Foam, Archistar und Cityplain nutzen wir, um die ideale Anordnung von Gebäuden auf Grundstücken zu simulieren. Auch generative Design-Tools wie Autodesk und Rhino setzen wir ein. Diese Technologien optimieren Entwürfe in Abhängigkeit von Umweltfaktoren, Verkehrsströmen und Flächennutzung und bringen uns so einem ganzheitlichen, datengestützten Planungsprozess näher – mit enormem Potenzial, sobald sie vollständig in die traditionelle Softwarelandschaft integriert sind.

 

KI in der Architektur – Chancen für ressourcenschonende und ökologische Projekte

Wird es Ihrer Einschätzung nach Bau-Projekte geben, die mittels KI ökologischer zu realisieren wären?

Ja, definitiv. KI ermöglicht uns, nachhaltige Materialien und ressourcenschonende Bauprozesse gezielt einzusetzen. Beispielsweise kann KI im Planungsprozess die Materialwahl auf Grundlage der CO₂-Bilanz optimieren und das Design in puncto Energieeffizienz und Abfallreduktion verfeinern. Das ist nicht völlig neu; in unserem Büroprojekt in London haben wir gemeinsam mit Statikern schon in den letzten Jahren solche Analysen genutzt, um eine CO₂-optimierte Lösung zu erreichen. Ein interessantes Detail: Wir haben hier Pilzstützen verwendet, die es erlauben, die Betondecken zu verdünnen und gleichzeitig eine einzigartige Ästhetik zu schaffen. Wenn Optimierung und Entwurfsqualität sich vereinen, zeigt sich das wahre Potenzial der KI. Hinzu kommt, dass Gebäude nicht nur umweltfreundlicher gestaltet, sondern auch im laufenden Betrieb energieeffizienter werden können. KI kann Vorhersagemodelle nutzen, um den Energiebedarf von Gebäuden zu optimieren – ein wertvoller Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Derzeit arbeiten wir an einer eigenen „Concierge-KI“, die auf dem Gebäude „sitzt“ und dabei hilft, Menschen mit dem Gebäude und untereinander in Einklang zu bringen.

Entwicklungstendenzen für den Beruf des Architekten

Wie wird sich der Beruf des Architekten in den nächsten 20 Jahren verändern?

Die Veränderungen sind bereits radikal, und es ist wichtig, dass Architekten hier extrem proaktiv in der Entwicklung und Verfeinerung der KI mitwirken. Einerseits kann KI verwendet werden, um zu rationalisieren, andererseits können wir sie einsetzen, um unsere Ambitionen zu steigern und sozial aktivierte, kontextbezogene, ökologische und spannende Gebäude zu entwerfen. Auch neue Bautechniken werden durch KI-optimierte Roboterformen entstehen, die auf der Baustelle eine ganz neue Komplexität und Individualisierung umsetzen. In den kommenden zwei Jahrzehnten wird der Beruf des Architekten zunehmend interdisziplinär und technologieorientiert sein. Architekten werden vermehrt mit Ingenieuren, Datenwissenschaftlern und KI-Experten zusammenarbeiten, um komplexe und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Der kreative Prozess wird durch datenbasierte Entscheidungen ergänzt, und Architekten werden zunehmend als „Design-Strategen“ agieren, die kreative und technologische Expertise vereinen.

KI in der Architektur – Visionen realisieren

Zukunftsvisionen: Welches Projekt, das aktuell noch nicht umsetzbar ist, würden Sie gerne mit Hilfe von KI realisieren?

Ich bin der Meinung, dass 99 % der Gebäude, die heute gebaut werden, besser sein könnten – und KI kann uns Architekten dabei helfen. Persönlich träume ich davon, Nachbarschaften und Gebäude zu entwerfen, die so attraktiv, spannend und inspirierend sind wie die historischen Städte, die wir alle als Touristen besuchen. Das bedeutet, die lokale Kultur zu verstehen, neu zu interpretieren und mit etwas Neuem zu bereichern. Es geht um komplexere, weniger „rationale“ Organisationen, kontextuelle Materialität und eine Langlebigkeit von Gebäuden. Kurz gesagt: Gebäude mit einer Persönlichkeit zu schaffen, in die sich Menschen verlieben. In unserem Büro arbeiten wir bereits an einigen KI-basierten Projekten, die sich in fortgeschrittenen Planungsphasen befinden, wie zum Beispiel einem 60 Stockwerke hohen Doppelturm in Miami, einer Nachbarschaft mit 11 Bürogebäuden in Sharjah und einem Wohngebäude in New York City. Diese Projekte zeigen, wie KI uns helfen kann, innovative und zukunftsfähige Gebäude und Stadträume zu gestalten, die den Menschen und ihrer Umgebung auf neue Weise begegnen.

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