Smart Building: Sie werden erstaunt sein, was intelligente Gebäude heute schon können

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19. Oktober 2018
Isabella Beyer
Immobilien & Bau
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Unsere Welt wird immer smarter, wir lesen beinahe täglich von smarten Gebäuden, smarten Quartieren oder gar smarten Städten. Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen einem Smart Home und einem Smart Building und welche Vorteile haben diese vernetzten Gebäude? Wir werfen einen Blick auf die Zukunft der smarten Immobilie und stellen Ihnen die intelligentesten Gebäude Europas vor.

Smart Home oder Smart Building?

Die Grenzen der Definitionen eines Smart Homes und eines Smart Buildings verschwimmen immer mehr. Meist wird unter einem Smart Home das vernetzte Eigenheim verstanden, während das Smart Building die Automation in Zweckgebäuden beschreibt.

Ein wichtiges Unterscheidungskriterium bildet der Datenschutz. Das vernetzte Zuhause sieht sich mit beinahe keinen rechtlichen Hürden konfrontiert, da hier – freiwillig – ganz andere Daten erhoben und gespeichert werden als dies bei Zweckgebäuden der Fall ist. Daher ist die Datenerhebung in beispielsweise Bürogebäuden rechtfertigungsbedürftig.

Smart Home – eine Definition

In einem smarten Zuhause werden klassische Funktionen einer Wohnimmobilie wie Licht und Heizung automatisiert. Aber auch Geräte aus den Bereichen Multimedia oder Haushalt können mit einem mobilen Gerät gesteuert werden. Amazons Alexa und Google Home beweisen zudem, wie das smarte Haus per Spracherkennung geführt werden kann.

Smart Building - Definition

Mit einem Smart Building werden intelligente und vernetzte Zweckgebäude wie Büroimmobilien, Einkaufszentren, Logistikimmobilien oder gar Flughäfen charakterisiert. Hierbei spielen vor allem die Sicherheit und die Optimierung des Energiehaushalts eine große Rolle, da somit Betriebskosten gesenkt werden können.

Smarte Gebäude denken voraus und entlasten die Nutzer bei anspruchslosen Aufgaben, da sie über die Vorlieben und Gewohnheiten Bescheid wissen. Das smarte Büro nutzt dafür Sensoren und Mikrochips, um die Daten der Gebäudenutzer zu erfassen und zu verarbeiten. Somit erfolgt der Betrieb des Gebäudes – oder zumindest große Teile davon – automatisch. Die Heizung, Klimaanlage, das Licht und viele weitere Systeme können kontrolliert und effizient eingesetzt werden.

Das derzeit smarteste Gebäude Europas

Das aktuell intelligenteste Gebäude Europas steht in Amsterdam: The Edge. Es schmückt sich mit den Titeln „Das nachhaltigste Bürogebäude der Welt“, „Die höchste BREEAM-Auszeichnung aller Zeiten“ und „Smartest Building in the World“. Das von OVG Real Estate für Deloitte entwickelte Gebäude wurde 2015 eröffnet und ist seitdem ein Vorbild für zukünftige Smart Building Projekte.

Das macht The Edge in Amsterdam so besonders

 

Moderne Arbeitswelt

Da Home Office und andere Möglichkeiten in Bezug auf die flexible Gestaltung des Arbeitsortes immer beliebter werden, stehen viele Büroimmobilien die meiste Zeit zu 50 Prozent leer – und das in Top-Lagen der Metropolen. Daher ist das Konzept von The Edge ein ganz anderes: Der feste Schreibtisch gehört der Vergangenheit an, sodass jeder Mitarbeiter frei entscheiden kann, ob er im Großraumbüro, am Stehpult oder in einem gemütlichen Atrium arbeiten möchte.

 

Hightech in Amsterdam

28.000 Sensoren wurden in das smarte Bürogebäude in Amsterdam verbaut. Diese erfassen die Raumtemperatur und -feuchte genauso wie die Präsenz und Nutzung der Mitarbeiter. Außerdem melden sich die Kaffeemaschinen und die Toilettenräume von The Edge, wenn sie Nachschub benötigen oder eine Störung vorliegt.

 

Nachhaltigkeit pur

In 130 Metern Tiefe befindet sich ein thermischer Aquiferspeicher, der ausreichend Energie liefert, sodass mit anderen energetischen Maßnahmen im Gebäude mehr Energie produziert als verbraucht wird. Daher hat The Edge einen einmaligen BREEAM-Nachhaltigkeitswert von 98,36 Prozent erhalten.

Auch das Regenwasser wird im smarten Gebäude gesammelt und für die Bewässerung der Pflanzen sowie die Spülung der Toiletten verwendet. Außerdem wurde auf dem Dach der Büroimmobilie ein Zuhause für Bienen, Vögel, Insekten und Fledermäuse geschaffen.

Nach dem großen Erfolg von The Edge in Amsterdam plant OVG auch in Deutschland ein Smart Building zu realisieren. Das Grand Central in Berlin soll zum intelligentesten Gebäude in ganz Europa avancieren. Es hat aber harte Konkurrenz von the Cube.

Cube oder Edge: Welches wird das intelligenteste Gebäude Europas?

Cube oder das neue Edge – eines steht fest, das intelligenteste Gebäude Europas entsteht in Berlin, im neuen Quartier am Hauptbahnhof, der Europa City.

Das Cube von CA Immo am Washingtonplatz soll bis voraussichtlich Ende 2019 gebaut werden. Die ersten Nutzer könnten 2020 einziehen. Auf 17.000 Quadratmetern werden in dem 42,5 Meter hohen Gebäude Arbeitsflächen geschaffen. Große und kleinere Firmen können sich ein neues Zuhause schaffen, da Mietflächen von 300 bis 1.300 Quadratmetern zur Auswahl stehen. Neue Standards sollen nicht nur im ästhetischen Sinne mit den Terrassen gesetzt werden, die über eine ganze Gebäudeseite, wechselnd von Stockwerk zu Stockwerk, verlaufen

Die Vernetzung der Technik im Smart Building Cube

Im Cube Berlin geht es nicht mehr nur um Einzellösungen, die teilweise technisch schon länger machbar sind, sondern um die Vernetzung der gesamten Technik des Gebäudes und deren Zusammenführung in einem ‚brain‘.


Matthias Schmidt, Leiter Development Deutschland der CA Immo

Auch technologisch wird die quadratische Immobilie in neuen Dimensionen gedacht. Das Gebäude verfügt über ein eigenes „Gehirn“, welches die Wünsche und Anforderungen der Nutzer erkennt, sich ständig anpasst und immer wieder lernt.

Das System misst mit Hilfe von 3.750 Sensoren (sogenannte Beacons) das Verhalten der Nutzer, erfasst Bewegungsprofile und kann so optimal auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen. Eine App erleichtert die tägliche Interaktion mit dem Büro, indem beispielsweise die Garage geöffnet wird, wenn Sie als Nutzer erkannt wurden, oder der Fahrstuhl für Sie herbeigerufen wird. Und auch der perfekte Platz für Ihren Arbeitstag wird von der App vorgeschlagen. Sogar das Facility Management kann von smarten Lösungen profitieren, indem auf einen Blick deutlich wird, wo im Gebäude eine Reinigung sinnvoll ist und welche Zonen renovierungsbedürftig sind.

Wer das als gruselig im Sinne von „Big Brother is watching you“ empfindet, dem sei gesagt, dass natürlich alle Bewegungsprofile und das Nutzerverhalten anonymisiert werden, sodass keine Rückschlüsse auf konkrete Mitarbeiter zugelassen werden.

Das „brain“ des Gebäudes ist bereits seit Sommer 2017 an der RWTH Aachen in Betrieb. Dort wird das auf KI-basierende System getestet und weiterentwickelt. Auch dem Thema Cyber Security nimmt man sich dort an, um sich auf mögliche Hackerangriffe vorzubereiten.

Smarter geht es nicht? Werfen wir einen Blick auf Edge Grand Central.

Nach The Edge in Amsterdam nun Edge Grand Central in Berlin

Nach dem Erfolg von The Edge in Amsterdam expandieren die Niederländer nach Deutschland und wollen ihr Konzept des intelligenten Büros sogar noch intelligenter machen. Am 25. September 2018 wurde dafür der Grundstein gelegt, die geplante Fertigstellung soll im ersten Quartal 2020 erfolgen. Auf 22.800 Quadratmetern sollen smarte Büro- und Community-Bereiche entstehen. Bis zu 26 Unternehmen mit bis zu 1.300 Mitarbeitern könnten im Grand Central Berlin Platz finden. Dabei setzt EDGE Technologies auch auf flexible Mietmodelle, bei der es neben klassischen langfristigen Mietverträgen auch Kurzzeitmieten für die Community-Flächen geben wird.

Das IP (Internet Protocol) Backbone macht das Gebäude ausgezeichnet smart

Wie auch das Amsterdamer Vorbild verfügt Grand Central Berlin über zahlreiche Sensoren und ein hochmodernes Internet Protocol Backbone, welches die Grundlage für alle IoT-Anwendungen darstellt. Selbstverständlich darf auch in diesem Smart Building die Gebäude-App nicht fehlen, welche dabei unterstützt, alle Services zu nutzen und die Arbeitsumgebung an die eigenen Vorlieben anzupassen.

Die Systeme sind intelligent vernetzt, Licht, Luftzirkulation und die Raumtemperatur sollen durch die integrierte Sensorik gesteuert werden, sodass ein größerer Wohlfühlfaktor entsteht. Für diese und viele weitere Eigenschaften des Edge Grand Central wurde das Smart Building mit WELL Gold Core & Shell vorzertifiziert und stellt damit das erste WELL zertifizierte Gebäude in Deutschland dar. Auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat das Projekt mit Platin ausgezeichnet.

Autorin Isabella Beyer von Management Circle
Über die Autorin

Isabella Beyer

Isabella Beyer ist Content Marketing Managerin bei Management Circle. Mit ihrer Leidenschaft für kreatives Schreiben ist sie für die Erstellung von hochwertigem Content in Text- und Videoform zuständig und hat bereits zahlreiche Marketingkampagnen erfolgreich umgesetzt.

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