Voice Commerce: Einkaufen per Sprachbefehl

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15. April 2019
Martina Eckermann
Digitalisierung, E-Business, Handel
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Digitale Sprachassistenten spielen eine immer größer werdende Rolle in unserem Alltag. Rund 15 Prozent der Bundesbürger mit Internetzugang nutzen bereits Alexa, Siri, den Google Assistant und Co. Die digitale Spracherkennung ist demnach laut vieler Experten die Zukunft. Doch in den seltensten Fällen nutzen die Deutschen den Sprachassistenten zum Einkaufen – bisher überwiegen die spielerischen Sprachbefehle in den eigenen vier Wänden.

Dabei bietet der sogenannte Voice Commerce neben der häuslichen Bequemlichkeit auch neue Möglichkeiten für den deutschen Handel und die Verbraucher. Wir nehmen das Thema in diesem Beitrag einmal genauer unter die Lupe.

Voice Commerce bietet Chancen für den Onlinehandel

Bei einer Sprachsuche werden vom Nutzer meist vollständige Fragen gestellt: Wie wird das Wetter heute? Wo ist der nächste Bäcker? Siri, was kannst du von Madonna spielen? Die früher klassische Suche nach Schlagwörtern in Google wird gerade dank der digitalen Sprachassistenten immer häufiger durch ganze Sätze ergänzt oder gar ersetzt. Das bietet Chancen für die Suchmaschinenoptimierung und damit neue Möglichkeiten für alle Händler, die eigenen Produkte noch besser zu positionieren.

Doch nicht nur bei der anfänglichen Suche nach einem Produkt kann der digitale Sprachassistent helfen. Auch in Hinblick auf die Kundenkommunikation und die Versandoptionen können Alexa und Co. Fragen wie „Wann kommt mein Paket?“ direkt beantworten. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass Online-Händler die Kommunikation selbst steuern und nicht an externe Dienstleister vergeben.

Die Möglichkeiten werden bereits genutzt

Einkaufen mit Amazon‘s „Alexa“:

Mit einer Mitgliedschaft bei Amazon Prime können über die Sprachassistentin „Alexa“ Amazon-Einkäufe bequem per Sprachbefehl getätigt und ohne zusätzliche Kosten verschickt werden. Hierbei kann Alexa zusätzlich die Bestellung nachverfolgen und über dessen Status berichten. Grundsätzlich sind alle Produkte bestellbar, die mit Amazon-Prime-Versand geliefert werden können. Wenn der Nutzer keine Produktmarke nennt, schlägt Alexa ein Produkt aus der Rubrik „Amazon‘s Choice“ vor. Darunter versteht sich ein von Amazon favorisiertes Produkt. Dabei handelt es sich aber nicht zwangsläufig um das günstigste Produkt, weshalb bei der Bestellung per Sprachbefehl möglichst genaue Angaben zum gewünschten Produkt genannt werden sollten.

 

Pizza bestellen mit dem Domino’s Skill:

Auch die Schnellrestaurantkette Domino’s Pizza bietet bereits die Bestellung über den Sprachassistenten Alexa an. Dazu muss der Kunde nur den Domino’s Skill aktivieren und Alexa bitten, die eigene Lieblingsbestellung zu ordern. Damit das möglich ist, muss sich der Kunde lediglich vorher bei Domino’s registrieren – dann kann Alexa die gespeicherten Favoriten abrufen und bestellen. Die Bestellung wird dann von Domino’s eigener Künstlicher Intelligenz Dom verarbeitet.

 

Banking per Sprachbefehl mit Comdirect:

Comdirect ist deutschlandweit die erste Bank, welche Überweisungen per Google Assistant ermöglicht. Der Nutzer kann also per Sprachbefehl über die Comdirect eigene Anwendung für den Google Assistant Überweisungen vornehmen und den persönlichen Kontostand abfragen. Wichtig zu wissen: Das sogenannte Voice Banking gibt keinerlei Daten an Google weiter und wahrt somit die Sicherheit der Verbraucher.

 

Angebote sichern mit Transactions on Google:

Seit Anfang des Jahres ist auch „Transactions on Google“ auf dem Markt – ein weiteres schönes Beispiel für die Möglichkeiten des Voice Commerce. Hierbei ist eine direkte Kaufabwicklung im Google Assistant möglich. Neben dem Vorlesen der aktuellen Angebote von Online-Shops wie Media Markt und Co. bietet der Sprachassistent die Funktion, mehr Informationen zu einzelnen Produkten bereitzustellen. Sofern der Nutzer seine Adress- und Kontodaten bereits hinterlegt hat, können die Bestellungen direkt ausgeführt werden. In weniger als einer Minute ist so der Kauf per Sprachbefehl abgeschlossen.

 

Spracheinkäufe tätigen mit Rewe?

Rewe digital hat Assistentin „Caro“ auf den Markt gebracht. Caro ist eine smarte Kochhilfe, welche den Nutzer mit Inspirationen versorgt, nach Rezepten sucht, Zutatenlisten vorliest und durch die einzelnen Zubereitungsschritte begleitet. Seit dem Launch im November 2017 haben bereits rund 5.000 Nutzer mit Caro gekocht. Anwendbar ist die smarte Kochhilfe auf allen Google Home Geräten und Smartphones. Der einzige Nachteil: Der Weg in den Supermarkt bleibt noch nicht aus. Die benötigten Produkte können leider noch nicht im Sinne des Voice Commerce direkt über Caro bestellt werden.

Von den Vorteilen des Voice Commerce profitieren Verbraucher und Händler

Stellen Sie sich vor, Ihr Smart Assistant kennt ihr Lieblingsrestaurant, das zugehörige Menü, das Sie dort zuletzt bestellt haben und all Ihre Extrawünsche. Wenn dies der Fall ist, dann wird das Bestellen per Voice Commerce zu einer Erleichterung im Alltag für Sie als Kunden. Auch die Bindung zu Ihrem Lebensmittelhändler können Sie verbessern, indem Sie beispielsweise monatlich eine Lieferung per Sprachbefehl ordern. Für Endkunden kann Voice Commerce also in jedem Fall eine tolle Entlastung darstellen!

Die Möglichkeit für Kunden, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr mit einem Händler Kontakt aufnehmen zu können, bietet aber auch Ihnen als Händler die Chance, einer besseren Verkaufsberatung – die Beispiele bestätigen es. Auf diese Weise können Sie viele Kundenservice-Anfragen schneller und einfacher beantworten und damit Ihre Kundenbindung optimieren.

Voice Commerce bringt leider auch Schwierigkeiten mit sich

Voice Commerce eignet sich Stand heute leider noch für wenige Einkaufssituationen: Der Kunde muss genau wissen, welches Produkt er in welcher Ausführung und zu welchem Zeitpunkt kaufen möchte. Zudem kann die Nutzung des Voice Commerce bei komplexen Bestellungen, die mit vielen Rückfragen des Sprachassistenten verbunden sind, sehr zeitaufwendig sein. Hinzu kommen Sicherheitsbedenken der Konsumenten in Bezug auf den Datenschutz. Hierbei spielt vor allem die Angst vor einem möglichen Abhören und Speichern der Sprachbefehle durch das Gerät eine große Rolle. Außerdem bleibt beim Einkaufen per Sprachbefehl das haptische und optische Einkaufserlebnis aus, sodass Produkte weder angeschaut oder angefasst noch ausprobiert werden können.

Unser Fazit für Sie

Voice Commerce ist bereits in den unterschiedlichsten Bereichen einsetzbar, steckt jedoch oftmals noch in den Kinderschuhen. Das Bestellen über den Sprachassistenten ist vor allem bei sich wiederholenden Produkteinkäufen wie dem Ordern von Lebensmitteln einfach sowie zeitsparend und kann eine echte Chance für Verbraucher und Händler sein. Wir sind gespannt, was sich auf diesem Gebiet zukünftig noch tun wird – vielleicht wagen ja auch Sie den Schritt auf dieses neue Terrain?

Autorin Martina Eckermann von Management Circle
Über die Autorin

Martina Eckermann

Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.

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