Agil zum Erfolg: Warum Scrum nicht nur im Rugby von Vorteil ist!

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25. August 2022
Martina Eckermann
Projektmanagement
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Die Kundenwünsche verändern sich, die Konkurrenz wächst und die Planung wird immer komplexer. Projektmanagement ist heutzutage keine leichte Aufgabe. Um im Wettbewerb langfristig bestehen zu können, sind Flexibilität und Agilität ein Muss für jedes Unternehmen.

Doch wie können Projekte wirklich agil gemanagt werden? Eine Möglichkeit ist die Anwendung von Scrum. Was sich dahinter verbirgt, welche Rolle Rugby dabei spielt und wie Sie Projekte mit der agilen Methode zum Erfolg führen, klären wir für Sie in diesem Artikel.

Projektmanagement im Wandel – die Herausforderungen komplexer Projekte

Projekte werden immer komplexer – das betrifft insbesondere die Industrie, aber auch viele andere Bereiche. Die Gründe dafür sind in erster Linie die drei folgenden:

Die Produktentwicklung sieht sich durch den Fortschritt in Software und Technik mit neuen Kundenanforderungen konfrontiert.

Die Produktentwicklungszeiten müssen durch den internationalen Konkurrenzdruck immer kürzer werden.

Die Projektmitglieder müssen länderübergreifend zusammenarbeiten, Aufgaben koordinieren und sich gezielt abstimmen.

Gerade der letzte Punkt ist ein wichtiger Schlüsselfaktor für den Projekterfolg. Funktioniert die interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht reibungslos und entstehen dadurch unvorhergesehene Probleme, kann das zu erheblichen Verzögerungen im Projektablauf und mitunter zu einem großen wirtschaftlichen Schaden führen – wie der Flughafen in Berlin zum Beispiel gezeigt hat.

Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Fachkräftemangel die Durchführung von Großprojekten stark behindern kann. Die Gründe liegen in diesem Fall vor allem darin, dass:

Die notwendigen Qualifikationen fehlen.

Die Positionen oftmals nicht länger als fünf Jahre lang ausgeübt werden.

Die psychischen Erkrankungen in Form von Überlastung oder Burnout zunehmen.

Starrheit war gestern – mehr Agilität statt Planungsstrenge ist gefragt

Die genannten Herausforderungen führen zwangsläufig dazu, dass der Weg vom klassischen, planungsorientierten Projektmanagement hin zu agilen Ansätzen führt. Trägheit und Inflexibilität durch starre Prozesse sind in der heutigen Zeit das Todschlag-Argument für viele Unternehmen.

Mit agilen Projektmanagement-Ansätzen wie Scrum können Unternehmen ihre Prozesse dynamischer und flexibler steuern. Das liegt daran, dass ein agiler Ansatz nicht nur einen geringeren Planungsaufwand, weniger Führungsdruck und schnellere Produktzyklen mit sich bringt, sondern auch voraussetzt. Dadurch kann auf plötzliche Veränderungen und Kundenwünsche viel schneller reagiert werden.

Die detaillierten Unterschiede zwischen dem klassischen, planungsorientierten Projektmanagement und einem agilen Ansatz hat Christian Sturm von der Daimler AG in unserem Blog bereits erläutert. Lesen Sie es gerne noch einmal nach:

Scrum in der Praxis – die Rugby-Methode im agilen Projektmanagement

Unter den vielen Methoden des agilen Projektmanagements hat sich eine in den letzten Jahren stark herauskristallisiert und sich sozusagen als Standard für das Managen komplexer Produkte und Projekte durchgesetzt – das sogenannte Scrum.

Der Begriff Scrum kommt eigentlich aus dem Rugby-Sport, wo er wörtlich übersetzt für das „geordnete Gedränge“ steht. Der Begriff ergibt sich daraus, dass sich zu Beginn eines jeden Spielabschnitts, das Rugby-Team neu ordnet, die Köpfe zusammensteckt und gemeinsam angreift.

Und das kann perfekt auf das Projektmanagement übertragen werden. Scrum zielt hier ebenfalls darauf ab, ein komplexes Projekt gemeinsam anzugehen, sich flexibel zuzuspielen und die Herausforderung als Team zu meistern. Teamarbeitsmodus statt Einzelkämpfer-Modus ist angesagt.

Ursprünglich wurde die agile Methode zwar für die Softwareentwicklung konzipiert. In den letzten Jahren hat Scrum aber auch in der physischen Produktentwicklung an Bedeutung gewonnen.

Ziele und Vorteile – das steckt hinter der Scrum-Methode

Scrum setzt in erster Linie auf die Selbstorganisation des Projektteams. Werte wie Offenheit, Respekt und Vertrauen werden betont. Dadurch werden zwei wichtige Voraussetzungen für Scrum erfüllt: Die direkte Kommunikation untereinander und kurze Feedback-Schleifen zum Status Quo des Projektes.

 

Die vorrangigen Ziele von Scrum sind daher:

Die schnelle Reaktionsfähigkeit auf sich verändernde Kundenanforderungen

Die kurze Time-to-Market des neu zu entwickelnden Produkts

Die höhere Qualität und damit auch Kundenzufriedenheit

Die optimierten Schnittstellen zu Fachabteilungen wie Einkauf oder Fertigung

Die möglichen Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Kosten zu reduzieren

Kurz zusammengefasst bedeutet das: Mit Scrum entwickeln Sie etwas, analysieren die Fehler in Produkt und Prozess und verbessern anschließend die Spezifikationen, um die gefundenen Fehler ausbügeln zu können.

Gewusst wie – so funktioniert Scrum in der Praxis

Bei einem erfolgreichen Projektmanagement muss flexibel und agil gearbeitet werden. Für die Arbeit nach der Scrum-Methode gibt es festgelegte Regeln, Rollen und Meetings, um die maximale Transparenz und ein möglichst effizientes Arbeiten zu gewährleisten. Dabei müssen die Rollen und Aufgaben in einem Scrum Team klar definiert und Prozesse eingehalten werden. In einem klassischen Scrum Team gibt es in der Regel 3 wichtige Rollen, die wir Ihnen im Folgenden genauer erläutern.

3 Rollen gilt es zu besetzen

Product Owner:
Der Product Owner ist eine einzelne Person, welche die fachlichen Anforderungen des Projekts definiert und priorisiert. Er soll in erster Linie den Geschäftswert (Business Value) der umgesetzten Software maximieren. Er steht in Kontakt mit dem Kunden und klärt im regelmäßigen Austausch mit ihm die Anforderungen, die er an das Produkt hat. Der Product Owner muss einen guten Überblick haben und entscheiden, wo die größte Wertschöpfung für seinen Kunden tatsächlich liegt. Er vertritt die Interessen der Kunden und hat eine ganz klare Vision vom finalen Produkt. Die zu erledigenden Aufgaben schreibt der Product Owner nieder und priorisiert sie.

Scrum Master:
Der Titel „Scrum Master“ erweckt möglicherweise den Eindruck, dass er in der Hierarchieebene an oberster Stelle steht. Dabei fungiert der Scrum Master eher als ein Prozessmanager, der den Scrum-Prozess optimiert. Als Servant Leader agiert er als Coach für seine Team-Mitglieder und muss sie von der Sinnhaftigkeit seiner Ideen überzeugen. Dabei räumt er Hindernisse eines Teams weg, um ein ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen. Der Scrum Master unterstützt den Product Owner und fungiert als Moderator, der die Kommunikation zwischen Product Owner und Entwicklungsteam steuert.

Entwickler-Team:
Das Entwickler-Team besteht meist aus 3-9 Personen, die alle die gleiche Funktion haben. Das Team setzt die Anforderungen im Product Backlog um und arbeitet Aufgaben in wöchentlichen Sprints ab. Das Team organisiert sich selbst und entscheidet gemeinsam, wie sie die Anforderungen umsetzen wollen.

Der Product Owner sorgt dafür, dass wir die richtigen Dinge tun. Das Team sorgt dafür, dass es richtig gemacht wird. Der Scrum Master sorgt dafür, dass es die richtigen Personen tun.

Als vierte Rolle können noch die Stakeholder genannt werden. Diese beobachten das Geschehen und stehen beratend zur Seite, sind aber nicht Teil der am Projekt direkt beteiligten Rollen.

3 Artefakte müssen erstellt werden

Product Backlog:
Das Product Backlog enthält die Liste der Projektanforderungen, die vom Product Owner ständig erweitert und neu priorisiert wird. Diese Liste ist also niemals statisch, sondern immer flexibel und dynamisch.

Sprint Backlog:
Das Sprint Backlog enthält die jeweiligen Aufgaben eines Arbeitspakets inklusive dem zuständigen Bearbeiter aus dem Entwicklungsteam. Darüber hinaus werden in dieser Liste auch die täglich aktualisierten Restaufwände der einzelnen Aufgaben festgehalten.

Product Increment:
Das Produkt Increment beschreibt das einsatzfähige Produkt, das am Ende eines Bearbeitungszyklus, dem sogenannten Sprint, freigegeben wird.

5 Aktivitäten werden absolviert

Sprint:
Der Sprint bezeichnet einen Zyklus in der Produktentwicklung, der immer gleich lang ist, in der Regel sind das maximal 30 Tage. Während eines Sprints setzt das Entwicklungsteam die Aufgaben aus dem Sprint Backlog um, fügt dem Produkt eine neue Funktion hinzu oder verbessert eine bereits vorhandene.

Sprint Planning:
Das Sprint Planning erfolgt jeweils vor einem Sprint. Aus diesem Meeting entsteht letztlich der Sprint Backlog.

Daily Scrum:
Der Daily Scrum ist ein tägliches, aber streng auf 15 Minuten begrenztes Meeting, das als tägliches Status-Update für alle Rollen dient.

Sprint Review:
Im Sprint Review präsentiert das Entwicklungsteam am Ende eines jeden Sprints dem Product Owner und den Stakeholdern die jeweiligen Ergebnisse live am Produkt oder im System. Dokumente oder Präsentationen haben hier nichts zu suchen. Das Feedback aus dem Review Meeting wird dann für den nächsten Sprint, also die nächste Projekteetappe genutzt.

Sprint Retrospective:
In der Sprint Retrospective werden nicht die Ergebnisse der Produktentwicklung analysiert, sondern die der Zusammenarbeit des Projektteams, um eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen.

Die Kundenwünsche verändern sich, die Konkurrenz wächst und die Planung wird immer komplexer. Projektmanagement ist heutzutage keine leichte Aufgabe. Um im Wettbewerb langfristig bestehen zu können, sind Flexibilität und Agilität ein Muss für jedes Unternehmen.

Doch wie können Projekte wirklich agil gemanagt werden? Eine Möglichkeit ist die Anwendung von Scrum. Was sich dahinter verbirgt, welche Rolle Rugby dabei spielt und wie Sie Projekte mit der agilen Methode zum Erfolg führen, klären wir für Sie in diesem Artikel.

Video-Tipp: The Power of Scrum – die Rolle des Scrum Masters witzig erklärt

Vielleicht hat es sich für Sie beim Durchlesen der verschiedenen Rollen schon herauskristallisiert: Ohne die Rolle des Scrum Masters ist Scrum in der Praxis nicht umsetzbar. Aber warum ist das so?

Noch einmal kurz zusammengefasst, sorgt der Scrum Master dafür, dass Regeln eingehalten werden, das Team nicht abgelenkt wird und es allen Teammitgliedern gut geht. Denn das sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass ein Projekt Schritt für Schritt umgesetzt werden kann.

Das bedeutet natürlich auch, dass der Scrum Master sämtliche Prozesse innerhalb des Projektes managt und unnötige Hindernisse beseitigt. Außerdem ist er dafür verantwortlich, dass festgelegte Regeln eingehalten werden und der Status der einzelnen Aufgaben immer für alle sichtbar aktualisiert wird. Denn nur so kann Transparenz und Effizienz erreicht werden.

Keep in Mind – 8 Dinge, die Sie in Sachen Scrum nicht vergessen sollten

Ohne einen guten Scrum Master geht nichts – denn dieser:

Sorgt dafür, dass sich alle Projektmitglieder an die Regeln halten

Duldet keine Abweichungen vom Plan während einer Projektphase

Kümmert sich darum, dass gesetzte Deadlines auch eingehalten werden

Erleichtert seinem Team die Arbeit, indem er Probleme fernhält

Lässt nicht zu, dass sein Team abgelenkt oder zu Multitasking angestiftet wird

Fungiert als Beschützer für sein Team

Ist immer der erste Ansprechpartner für sein Projektteam

Beschafft die benötigten oder fehlenden Ressourcen

Wie sieht es bei Ihnen im Unternehmen aus? Vielleicht wollen auch Sie jetzt die Scrum-Methode ausprobieren?

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Checkliste: Erfolgstools im Projektmanagement

In diesem exklusiven Interview nennt Projektmanagement-Experte Herbert A. Jopp die wichtigsten Tools für Ihren Projekterfolg und verrät wichtige Tipps, die Sie im Projektalltag unterstützen sollen. 

Autorin Martina Eckermann von Management Circle
Über die Autorin

Martina Eckermann

Als Teamleiterin des Online-Marketings und Blog-Autorin der ersten Stunde bietet Martina Eckermann kreativen Content in Form von Whitepapern und Analysen an. Mit über 12 Jahren Berufserfahrung bringt sie viel Know-how in Content Marketing und Webanalyse mit.

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