Klimaneutrale Industrieproduktion: Wie gelingt die Reduktion von CO2-Emissionen?

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29. März 2023
Produktion
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Die industrielle Produktion ist klar für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Für die Erreichung der Pariser Klimaziele müssen wir daher eine klimaneutrale Industrieproduktion anstreben, weiß Klimaschutz-Experte Jost Litzen. Immer mehr Unternehmen erfassen ihren CO2-Fußabdruck (Corporate Carbon Footprint) und verpflichten sich, an der Einhaltung der Pariser Klimaziele aktiv mitzuwirken. Die Science Based Target Initiative (SBTI) ist dabei ein inzwischen weit verbreiteter Standard, dem sich immer mehr große Unternehmen weltweit anschließen. Die darin festgelegten Roadmaps und konkreten Maßnahmen folgen alle dem Pfad der Net-Zero-Emissions-Kalkulation.

Net Zero bedeutet innerhalb der SBTI, dass sie ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 bestenfalls halbieren und bis 2050 auf null reduzieren müssen, um einen Beitrag zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf maximal 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu leisten. Das Ziel von Net Zero umfasst alle Geschäftsbereiche und Aktivitäten eines Unternehmens, einschließlich der Lieferketten, Transporte und Produktionsprozesse. Dabei sind Emissions-Kompensationen kein zulässiges Mittel. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Erreichung von Net Zero für Unternehmen ist die zunehmende Nachfrage nach Transparenz und Offenlegung ihrer Klimaziele und -maßnahmen. Unternehmen müssen ihre Emissionen messen, überwachen und öffentlich berichten, um sicherzustellen, dass sie ihre Ziele erreichen und ihre Fortschritte nachverfolgen können.

Net Zero bietet Unternehmen auch Chancen für Innovation und Wettbewerbsvorteile. Durch die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Implementierung von nachhaltigen Geschäftsmodellen können Unternehmen neue Märkte erschließen und sich als Vorreiter im Klimaschutz positionieren.

Jost Litzen unterstützt mit wecologic Industrieunternehmen dabei, Klimaschutz in Produktion und Verwaltung messbar zu machen und umzusetzen. In diesem Beitrag zeigt der Experte wichtige Maßnahmen, die in der industriellen Produktion leicht und schnell umgesetzt werden können, um einen Großteil der CO2-Emissionen zu sparen und eine klimaneutrale Industrieproduktion anzustreben.

Experte Jost Litzen

Jost Litzen

Gründer und Geschäftsführer | wecologic

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Steigerung der Energieeffizienz

Eine der naheliegendsten Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen ist die Steigerung der Energieeffizienz. Hierbei geht es darum, die eingesetzte Energie möglichst effektiv zu nutzen und Verluste zu minimieren. Dabei können bereits kleine Maßnahmen wie die Optimierung von Heizungs- und Kühlsystemen oder die Umstellung auf energieeffiziente Beleuchtung große Einsparungen bringen. Auch die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Energie kann einen wichtigen Beitrag leisten.

Einsatz erneuerbarer Energien

Neben der Effizienzsteigerung ist der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien ein wichtiger Schritt für eine klimaneutrale Industrieproduktion. Hierbei geht es darum, den Anteil an erneuerbaren Energien wie Solarenergie, Windkraft oder Geothermie bei der Energieversorgung zu erhöhen. Auch der Einsatz von Biomasse kann hierbei eine Rolle spielen. Entscheidend ist dabei, dass die erneuerbaren Energien möglichst direkt vor Ort genutzt werden, um lange Transportwege zu vermeiden.

Reduktion von Abfällen

Ein weiterer Schritt für eine klimaneutrale Industrieproduktion ist die Reduktion von Abfällen. Hierbei soll die Entstehung von Abfällen möglichst vermieden und die vorhandenen Abfälle bestmöglich recycelt oder verwertet werden. Dabei können moderne Technologien wie Abfalltrennungssysteme oder Rückgewinnungstechnologien helfen. Auch die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft, in der Abfälle als Ressourcen betrachtet werden, ist ein wichtiger Schritt.

Einfluss der eingekauften Materialien

Ein ganz wichtiger, wenn auch nicht unbedingt produktionsrelevanter Aspekt ist der Einfluss der eingekauften Materialien auf die CO2-Bilanz. Hierbei geht es darum, bei der Beschaffung von Rohstoffen und Materialien darauf zu achten, dass diese möglichst klimafreundlich produziert wurden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Wechsel von Primär- auf Sekundäraluminium. Dadurch kann eine erhebliche Menge CO2 eingespart werden. Auch der Einsatz von recycelten Materialien oder gar nachwachsenden Rohstoffen kann hier eine Rolle spielen. Immer mehr innovative nachwachsende oder recyclebare Materialien werden als Füllstoffe oder sogar in tragenden Strukturen verwendet.

Ideenwettbewerb für Klima-Champions

Neben den genannten Maßnahmen gibt es sicherlich auch eine Menge Detailideen in den Köpfen der Produktionsmitarbeitenden und Ingenieure. Ein gutes Mittel, um diese Ideen zu bekommen, ist ein Ideenwettbewerb ähnlich wie im betrieblichen Vorschlagswesen, nur dass es hierbei um Klimaschutz, statt um rein wirtschaftliche Effizienz und Kosteneinsparungen geht. Hierbei können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ideen einreichen und um den Titel „Klima-Champion“ kämpfen. Ein solcher Wettbewerb kann nicht nur dazu beitragen, neue und innovative Ideen zu generieren, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung des Klimaschutzes in der Belegschaft stärken.

Berücksichtigung von Materialien der eingekauften Produktionsmittel

Schließlich sind auch die verwendeten Materialien der eingekauften Produktionsmittel ein wichtiger Faktor für eine klimaneutrale Industrieproduktion. Hierbei geht es vor allem um den Einkauf und die Berücksichtigung von Materialien und der Energieeffizienz in den Lastenheften.

Unternehmen können hier „Codes of Conduct“ für ihre Lieferanten festlegen, in denen beispielsweise festgelegt wird, welche Materialien und Energieeffizienz eine neue Maschine haben oder wie ihre Abfall-Effizienz aussehen sollte. Dabei sollte Umwelt- und Klimaschutz als Messgröße in den Vordergrund rücken, anstatt sich allein auf wirtschaftliche Effizienz zu konzentrieren.

Fazit für die klimaneutrale Industrieproduktion

Eine klimaneutrale Industrieproduktion erfordert eine Vielzahl von Maßnahmen, die ineinandergreifen und gemeinsam dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Neben der Steigerung der Energieeffizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien sind auch die Reduktion von Abfällen, der Einfluss der eingekauften Materialien, Ideenwettbewerbe und die Berücksichtigung von Materialien der eingekauften Produktionsmittel wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrieproduktion. Es ist entscheidend, dass Unternehmen sich aktiv mit diesen Themen auseinandersetzen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und zum Klimaschutz beizutragen.

Jost Litzen wird bei der Production Systems 2023 am 23. und 24. Mai in Stuttgart einen Roundtable zum Thema klimaneutrale Industrieproduktion moderieren. Seien Sie dabei und lassen Sie sich vorab schon vom Experten inspirieren. In einem spannenden Video-Interview mit Lean-Experte Ralph Winkler spricht Jost Litzen über die Möglichkeiten des Klimaschutzes und einer klimaneutralen Industrieproduktion.

Schauen Sie am besten gleich mal in das Video-Interview mit Jost Litzen:

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