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Klimawandel, Corona-Pandemie, welche Herausforderungen werden die Welt, in der wir leben und arbeiten in Kürze noch prägen? Klar ist, wenn sich die Rahmenbedingungen unserer Welt verändern, dann muss sich auch die Art und Weise verändern, wie wir führen. Elisabeth Numberger beschreibt in diesem Beitrag die genannten Veränderungen und verrät Ihnen, wie Führung im „New Normal“ gut gelingen kann und was Sie dafür selbst verändern müssen.
Wir alle kennen das Akronym VUCA aus diversen Management-Seminaren. VUCA, also Volatile, Uncertain, Complex and Ambiguous, sollte grob die Rahmenbedingungen der Welt beschreiben, in der wir uns bewegen. Die Leitplanken der so genannten VUCA-Welt wurden durch die Situation des Kalten Krieges definiert. Doch so wie heute der Kalte Krieg Geschichte ist, so wenig passt VUCA noch zu den Herausforderungen der heutigen Zeit. Was unser Leben, Erleben und Handeln heute determiniert sind nicht mehr der Kalte Krieg und seine Nachwirkungen, es sind die Auswirkungen des Klimawandels und einer Pandemie. Der US-amerikanische Zukunftsforscher Jamais Cascio entwickelte aufgrund dieser geänderten Rahmenbedingungen in seinem Leitbeitrag „Facing the age of chaos“ das Akronym BANI für Brittle, Anxious, Non-linear and Incomprehensible, um die geänderten Rahmenbedingungen zu beschreiben.
Brittle, also brüchig oder spröde, beschreibt den Zustand, dass Menschen, Systeme, Maschinen oder Institutionen zwar nach außen hin stark und verlässlich wirken, aber plötzlich und ohne Vorzeichen zusammenbrechen können. Der Ursprung spröder Systeme ist zumeist eine entsprechende Effizienzmaximierung, also diesem System und allen Beteiligten das maximal Mögliche an Geld, Zeit, Energie und sonstigem Output abzuverlangen. Gerade in unserer global stark vernetzten Welt kann der Zusammenbruch eines spröden Systems darüber hinaus oft noch – ganz im Sinne des Schmetterlingseffekts – andere ebenfalls spröde Systeme mit sich reißen
Anxious, also ängstlich, beschreibt den Zustand vieler Menschen in Anbetracht der Nachrichten, die wir lesen, hören oder sehen. Angst ist mehr als nur Unsicherheit. Unsicherheit verlangsamt, während Angst lähmt. Angst schränkt darüber hinaus auch die Wahrnehmung ein. Alles, was die eigenen Ängste rechtfertigt wird wahr- und aufgenommen, widerlegende Aspekte dagegen nicht. So potenziert sich Angst sogar noch.
Non-linear, also nichtlinear, bedeutet, dass Ursache und Wirkung oft zusammenhanglos wirken. Das kann daran liegen, dass nicht alle Ursache-Wirkungs-Beziehungen transparent sind, dass es zeitlich enorme Verzögerungen im Ursache-Wirkungszusammenhang gibt, dass kleinste Entscheidungen enorme Auswirkungen haben, oder enorme Leistungen kaum zu einem wahrnehmbaren Effekt führen.
Incomprehensible, also unverständlich oder unbegreiflich, beschreibt den Zustand, dass wir aufgrund einer überwältigenden Datenfülle immer öfter Dinge wahrnehmen, die auf uns unlogisch oder unsinnig wirken. Es gibt nicht mehr die eine (wissenschaftliche) Erklärung, es gibt viele und oft auch widersprüchliche Erklärungen, so dass man gerne, überwältigt von einer Datenflut keine dahinterstehende Logik mehr erkennen kann.
Der erste Schritt ist immer ein Verstehen, verstehen, was in meinem Gegenüber vorgehen könnte. Und das ist nicht mit dem Bilden von Hypothesen getan. Dafür braucht es offene Gespräche. Damit sich Menschen öffnen, braucht es Vertrauen und damit man bei einem offenen Gespräch auch wirklich verstehen kann, braucht es Empathie. Sobald man verstanden hat, kann man individuell passend reagieren.
Sprödigkeit und Brüchigkeit brauchen mehr Resilienz und Belastbarkeit. Das kann man sowohl durch das Schaffen passender Rahmenbedingungen als auch durch individuelle Entwicklung erreichen.
Angst braucht keine sachlogischen Argumente oder Aufklärungskampagnen, Angst kann durch Achtsamkeit, Rücksichtnahme und Empathie abgemildert werden.
Nichtlinearität braucht das Big Picture, Transparenz und Kontext. Will man Nichtlinearität entgegenwirken, braucht es darüber hinaus eine klare, verständliche, eindeutige und regelmäßige Information und Einbindung in Entscheidungsprozesse.
Unverständlichkeit und Unbegreiflichkeit brauchen ebenfalls Transparenz und eine klare, verständliche, eindeutige und regelmäßige Kommunikation. Hier gilt es umso mehr, Betroffene zu Beteiligten zu machen, so dass sie nicht mehr nur reagieren, sondern agieren können.
All das klingt jetzt zugegebenermaßen sehr unkonkret und gleichzeitig sehr banal. Ist es aber nicht. Wir interagieren jeden Tag mit Menschen, die alle ein individuelles Erleben und Verhalten zeigen. So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind die möglichen Szenarien, die sich ergeben können und die unterschiedliche Lösungsansätze verlangen. Die eine Patentlösung gibt es auch in der Führung im „New Normal“ nicht, vielmehr hat sich die Führungsherausforderung durch die geänderten Rahmenbedingungen nochmal vergrößert.
Ich freue mich, mit Ihnen im Seminar „Personalentwicklung 4.0“ über die Herausforderungen der Führung im „New Normal“ zu diskutieren und über passende Führungsmethoden zu sprechen.
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