Die Motivation zu persönlichen Höchstleistungen – ein Interview mit Dieter Lange

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07. November 2016
Führungskompetenz, Soft Skills
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Führungskräfte müssen mit hohen und komplexen Anforderungen umgehen können, um in Zeiten des ständigen Leistungsdrucks persönliche Höchstleistungen erbringen zu können. Die Frage ist: Wie genau schaffen Sie das? Wie werden Sie allen Erwartungen gerecht und entwickeln sich in Ihren Rollen als Führungskraft kontinuierlich weiter?

Dieter Lange ist einer der zehn wichtigsten Erfolgsmacher Deutschlands. Im Interview spricht er mit uns über das große Thema Motivation und verrät, wie Sie sich selbst zu persönlichen Höchstleistungen antreiben.

Woher echte Motivation wirklich kommt

Herr Lange, unter dem Motto „Persönliche Höchstleistungen“ motivieren Sie die Teilnehmer Ihrer Seminare dazu, das Beste aus sich heraus zu holen. Wie hängen Motivation und Leistung zusammen?

Motivation ist die Grundlage schlechthin neben der Einstellung zu uns selbst. Sie ist die Ambition für unsere Ziele. Die Motivation, das ist bekannt, kommt nicht von außen, sondern ist intrinsisch. Äußere Motivation ist eine Form von Bestechung oder Bedrohung. Echte kommt immer aus mir selbst.

Einmal kommt sie daher, dass das Ziel eine klare Verheißung beinhaltet, das heißt, etwas das kristallklar ist und zu meiner Lebensqualität oder zu meiner Bestimmung beiträgt. Das ist das Ideal. Die große Frage ist aber: Ist das erreichbar, ja oder nein? Die Wurzel aller Motivation ist Liebe und Angst. Jedes Motiv kommt aus Liebe oder Angst. Persönliche Höchstleistungen können durch Motivation bedingt sein, aus seinem eigenen tiefen Tal herauszukommen.

Das Zweite ist die Einstellung zu mir selbst und der Welt, die mich umgibt. Viele Menschen denken fahrlässig negativ über sich selbst. Und deshalb funktioniert manches nicht, was sie angehen.

Was erfolgreiche Führungskräfte ausmacht

Herr Lange, was sind die Merkmale von erfolgreichen Führungskräften? Wie erkennt man Top-Manager?

Das Entscheidende ist immer, mit dem Herzen dabei zu sein. Nicolas Chamfort sagte: „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.“ Grundvoraussetzung ist die Frage: Habe ich einen Leitstern im Leben? Kenne ich meine Bestimmung, mein Lebensziel? Kenne ich den Titel des Buches meines Lebens? Oder kenne ich nur die Ziele? Die Ziele sind eben nur die Kapitel des Buches. Jedes Ziel besteht in Ort, Zeit und Form. Und die Erreichung eines Ziels erlebe ich als Erleichterung, nie als Freude. Die Anspannung ist weg. Ein Lebensziel ist verlaufsoffen. Das erlebe ich als Bestimmung, als Sinn des Lebens.

Friedrich Nietzsche hat einmal gesagt: „Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE.“ Aber die meisten Menschen haben gar kein WARUM. Und darum beklagen sie auch jede Form von WIE. Es ist der eigene Widerstand dazu, wie mein Leben verläuft und das macht müde. Widerstand also erzeugt, dass man müde wird, müde bis lebensmüde. Und dafür ist Burnout der neue Begriff. Müdigkeit entsteht durch Widerstand.

Wer vom Herzen her lebt, wird aber nicht müde. Das entgeht den meisten Führungskräften. Wer die Herzen der Menschen gewonnen hat, braucht sich um die Köpfe der Menschen nicht zu sorgen. Doch die meisten erreichen das nicht. Sie haben keine wirkliche Zielklarheit oder leben ein Leben in stiller Verzweiflung. Sie sind hin und her gerissen.

Erfolgreiche Führungskräfte haben einen Kontext, einen übergreifenden Handlungsrahmen und wissen, wie Sie Menschen im Herzen erreichen können. Und sie können sich selbst führen! Wer andere Menschen führen will, muss sich selbst führen können. Sie benötigen viel Selbstbeherrschung und Disziplin. Sie haben eine sogenannte „Follow me“-Aura und können Menschen inspirieren.

Wir folgen nie Menschen, sondern immer Ideen. Ideen regieren die Welt, nicht die Menschen. Wir folgen den Ideen und das ist das, was alle Charismatiker versprühen. Dazu Humor und Intelligenz!

 

Kann man sich diese Eigenschaften selbst aneignen?

Die Antwort ist: Von Gewusst zu bewusst. Irgendwo wissen wir es, aber es ist uns nicht bewusst. Das ist die Aufgabe eines Coaches oder Trainers, das ins Bewusstsein zu bringen. Lebenskrisen sind vor allem Wahrnehmungskrisen. Wichtig ist also, die eigene Wahrnehmung zu schärfen. Marc Aurel sagt sehr richtig: „Es geht nicht darum, immer neue Länder zu bereisen – sondern die Welt mit anderen Augen zu sehen.“

Warum Angst das größte Hindernis für persönliche Höchstleistungen ist

Herr Lange, was sind die größten Stolperfallen, die Führungskräfte daran hindern, persönliche Höchstleistungen zu erreichen?

Wir scheitern nie daran, wie die Dinge sind, sondern an unseren Ansprüchen. Wir scheitern also nicht an Gegebenheiten, sondern an den Erwartungen. Jede Enttäuschung setzt Erwartungen voraus. Und die Frustration ist das Ergebnis einer falsch angesetzten Erwartung. Das ist der Stolperstein, wir verabschieden uns nicht von viel zu hoch gesetzten Erwartungen.

Wir sind nicht bereit, Menschen und Umstände so zu akzeptieren, wie sie sind. Das ist aber zunächst die Voraussetzung. Dass wir davon ausgehen, was ist. Menschen wollen es grundsätzlich anders. Aber des Glückes Tod ist immer der Vergleich. Warum sind so viele Menschen unglücklich? Sie vergleichen das, was sie haben, mit dem, was sie lieber hätten. Und das größte Hindernis ist die Angst. Angst erlaubt keine Kreativität. Kreative haben keine Angst und Ängstliche sind nie kreativ. Mit diesen Ängsten umzugehen, ist die wichtigste Lektion zunächst einmal. Jede Angst ist gelernte Angst. Und deshalb geht der eigene Weg immer durch die Angst hindurch.

 

Wie schafft man es, Höchstleistungen zu erreichen, ohne dem Burnout zu verfallen?

Burnout ist immer eine selbst gestellte Falle, weil man sozusagen in den roten Drehzahlbereich des Lebens gegangen ist, anstatt sich gezielt zu überfordern – gezielt und bewusst! Alles wird meistens zugleich wichtig und dringend, anstatt diese beiden Eigenschaften sehr sorgfältig auseinander zu halten. Jeder beginnt im Grunde innerlich gegen sich zu arbeiten, mit Widerstand gegen das, was man tut. Und durch noch mehr Arbeit versucht man, etwas zu bewältigen, was man tief im Inneren im Grunde ablehnt. Das ist der Grund, warum Menschen, die mit Herz und Leidenschaft etwas verfolgen, auch abends um zehn Uhr noch fröhlich sein können und gerne arbeiten.

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