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Gefühlt dreht sich unsere Welt immer schneller. Eine Innovation jagt die nächste. Sicher ist: Die Welt wird sich in den nächsten zehn Jahren mehr verändern als in den vergangenen dreißig. Wie können Unternehmen da noch mithalten? Wie können Sie noch innovativ bleiben? Schließlich vergehen von der Idee bis zur Umsetzung eines Projekts oft mehrere Jahre. Nicht immer wird das Ergebnis dann noch benötigt, weil in der Zwischenzeit am Markt schon zu viel passiert ist. Was ist also die Lösung?
Startups agieren meist viel schneller als etablierte Unternehmen und können auch auf Veränderungen flexibler reagieren. Ist also die Gründung eines firmeninternen Startups für Unternehmen eine gewinnbringende Option? Und welche Varianten gibt es überhaupt? Wir klären für Sie, was die sogenannten Corporate Startups für Vorteile mit sich bringen, grenzen Begrifflichkeiten wie Innovation Labs und Accelerators für Sie ab und zeigen erfolgreiche Praxisbeispiele namhafter Unternehmen.
Als Corporate Startups, also firmeninterne Startups, oft auch Inkubatoren genannt, werden separate Einheiten im Unternehmen bezeichnet, die an radikalen Innovationen arbeiten. Geprägt sind diese Bereiche durch Freiheit und Agilität. Jedoch kursieren heute verschiedene Begriffe, die gerne verwechselt werden. Hier die wichtigsten erklärt:
In einem Innovation Lab werden Ideen (weiter-)entwickelt. Junge Pflanzen bekommen also einen geschützten Raum, wo sie ungestört vom Tagesgeschäft weiterwachsen können. Diese Labs sind meist abgekoppelt vom klassischen F&E-Prozess eines Unternehmens. Häufig wird mit Externen und Kunden zusammengearbeitet, der Schwerpunkt liegt aber auf internen Mitarbeitern.
In diesem Fall arbeiten Unternehmen mit externen Startups zusammen. Meist schreiben Firmen dafür ein Projekt aus, für das sich Gründer bewerben können. Dabei ist das Projekt häufig zeitlich begrenzt und ein Produkt oder eine Dienstleistung soll entwickelt werden.
Man könnte auch sagen, dass der Startup Accelerator einem Bootcamp gleicht, in dem Unternehmen Gründern unter die Arme greifen, indem sie nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch durch Coaching, das entsprechende Netzwerk oder die Bereitstellung von Arbeitsplätzen helfen. Im Gegenzug erhalten die Unternehmen einen Anteil am Startup.
Diese Variante wird auch als Incubator bezeichnet und ist eng mit dem Accelerator verwandt. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Medizin, wo er einen Brutkasten für Frühgeborene beschreibt. Dies trifft im übertragenen Sinne auch auf Inkubatoren zu, denn sie bieten Startups eine Umgebung, in der diese wachsen können und optimale Bedingungen für die ersten Schritte vorfinden. Diese „Gründerzentren“ bieten Beratung, Coaching und Büroräume. Finanziert werden Inkubatoren durch Wirtschaftsfördermaßnahmen und Verbände, aber auch durch die Privatwirtschaft.
Wenn wir an Startups denken, kommen uns Schnelligkeit, Flexibilität oder auch Kundenzentrierung in den Kopf. Das sind gleichzeitig auch die größten Vorteile eines Corporate Startups und damit von Innovation Labs oder Accelerators.
Flache Hierarchien sowie fokussierte und digitalaffine Mitarbeiter machen die Entscheidungsfindung in Corporate Startups einfacher und schneller als in klassischen Unternehmen. Durch die meist überschaubare Teamgröße und kurze Entscheidungswege gelangen Ideen schneller zur Marktreife.
Fehler gehören zum Lernen dazu. Während in alteingesessenen Unternehmen oft noch die Null-Fehler-Toleranz herrscht und dadurch Innovationskraft gebremst wird, können sich Innovation Labs ausprobieren, bei Sackgassen schneller umdrehen und neue Richtungen einschlagen.
Neue Ideen entstehen auch in klassischen Unternehmen. Doch hier geraten sie im Tagesgeschäft oft schnell wieder in Vergessenheit. Ein Lab gibt solchen Ideen hingegen den nötigen Nährboden sowie einen geschützten Raum, um wirklich wachsen zu können.
Gerade für junge Fachkräfte haben alteingesessene Unternehmen ein angestaubtes Image mit viel Bürokratie. In Innovation Labs können High Potentials schnelle Erfolge erzielen und sich schnell selbst beweisen.
Die Vorteile liegen also auf der Hand. Doch mit welchen Herausforderungen haben Corporate Startups, egal in welcher Form, heute zu kämpfen? Diese Hürden sollten Sie vermeiden:
Kickertisch, beschreibbare Wände und bunte Büromöbel stehen für eine junge und moderne Unternehmenskultur, machen allein aber noch kein erfolgreiches Corporate Startup aus. Neben der attraktiven Hülle sollte es Strukturen und Ziele geben.
Ein Lab sollte ein Lab sein, ohne die alten Muster des Unternehmens. Starke Hierarchien, komplexe Freigabeprozesse und wenig Gestaltungsspielraum haben hier nichts zu suchen.
„Hier habt ihr Geld und Personal, jetzt macht mal!“ – so wird es nicht funktionieren. Damit ein Innovation Lab erfolgreich ist, benötigt es ein Ziel und damit eine spezifische Fragestellung. Welches Problem soll gelöst werden und wer wird künftig davon profitieren?
Es sollte nicht das klassische Unternehmen auf der einen Seite und das Corporate Startup auf der anderen stehen, mit einer unüberwindbaren Mauer dazwischen. Zusammenarbeit und Austausch sind wichtig, davon profitieren beide Seiten.
Ein firmeninternes Startup wird Zeit benötigen, um erste Produkte oder Dienstleistungen präsentieren zu können und diese zu implementieren. Lernen gehört dazu!
Arbeiten im stillen Kämmerchen und dann soll das neue Produkt in der Mutterorganisation eingeführt werden: Das wird sicher auf Widerstand stoßen und so nicht funktionieren. Ergebnisse eines Labs sollten deshalb frühzeitig präsentiert werden und ein reger Austausch mit den unterschiedlichen Abteilungen und Ansprechpartnern muss dafür ebenfalls stattfinden.
Lab1886 (Daimler)
Das Lab1886 wurde bereits 2007 ins Leben gerufen. Der Name geht auf das Gründungsdatum des Automobilkonzerns zurück. Erfolgreiche Entwicklungen sind car2go (Carsharing), moovel (Mobilitäts-App) oder Mercedes me (Kundenportal).
Innovation@db
Die Finanzwelt setzt ebenfalls auf Innovation Labs und Startups. Bei der Deutschen Bank wird mit FinTechs zusammengearbeitet und im Labor werden eigene Ideen verfolgt.
BPW Innovation Lab
Nicht nur Großkonzerne haben die Ideenschmieden für sich entdeckt. Auch dieeser Fahrwerkhersteller hat ein Lab gegründet und möchte dort Logistikprozesse neu denken.
Jeden Tag lesen wir von Trends, die unvorstellbare Möglichkeiten mit sich bringen sollen. Da verliert man schnell den Überblick. Aktuell kristallisieren sich fünf Entwicklungen heraus, welche unser Leben und Arbeiten revolutionieren werden. Wir stellen diese Themen vor, damit Sie mitreden und die sich ergebenden Chancen für Ihr Unternehmen analysieren können.
Isabella Beyer ist Content Marketing Managerin bei Management Circle. Mit ihrer Leidenschaft für kreatives Schreiben ist sie für die Erstellung von hochwertigem Content für Fach- und Führungskräfte in Text- und Videoform zuständig und hat bereits zahlreiche Marketingkampagnen erfolgreich umgesetzt.
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