Auf New Work folgt New Living: Wie gestalten wir das Wohnen von morgen?

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03. Juni 2021
Immobilien & Bau
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Die Corona-Pandemie hat die Diskussion um die Zukunft des Büromarktes neu entfacht. Wenn wir aber zukünftig an zwei bis drei Tagen im Homeoffice arbeiten, ist die Zukunft des Wohnens genauso wichtig. Entscheidende Fragen sind daher: Wie und wo wollen wir zukünftig leben und arbeiten? Und was müssen unsere Wohnungen und Häuser leisten, wenn wir nicht mehr täglich ins Büro fahren? Tobias Golz, Consultant im Branchenteam Wohnen bei Drees & Sommer, nimmt in diesem Beitrag den New Living-Trend genauer unter die Lupe und beschreibt, wie sich das Wohnen von morgen verändern wird.

Experte Tobias Golz

Tobias Golz

Consultant | Drees & Sommer GmbH

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New Living-Trend verändert Anforderungen an den bisherigen Wohnraum

Alle sehnen sich nach Normalität und einer Rückkehr zum „alten Leben“. Gleichzeitig will wohl kaum jemand zukünftig auf die lieb gewonnene Flexibilität und die vielen Freiheiten durch das Arbeiten im Homeoffice verzichten. Fest steht daher: Der Geist des mobilen Arbeitens wird sich auch nach dem Ende der Pandemie nicht zurück in die Flasche stecken lassen. Für unser Zuhause, unsere Wohnungen und Nachbarschaften bedeutet das eine Veränderung. In den vergangenen Monaten haben wir bereits alle festgestellt, wie viel mehr unsere Wohnungen und Häuser leisten müssen, wenn wir nicht täglich ins Büro fahren. Gästezimmer wurden in Büros umdisponiert, die gemütliche Leseecke musste einem Schreibtisch weichen und der Wert eines Balkons ist fast ins Unermessliche gestiegen. Wir alle haben gelernt zu improvisieren und haben in unserem Zuhause Arbeitsplätze geschaffen, für die es bisher eigentlich gar keinen Platz gab. Klar ist: Diese Anpassungen sind nur Zwischenlösungen. Um unter neuen Anforderungen gesund und komfortabel leben und arbeiten zu können, müssen auch unsere Wohnungen und Häuser sich künftig ändern. Auf New Work folgt also New Living.

Individualität ist gefragter denn je

Doch wie genau verändert das vermehrte Homeoffice den Wohnraum und den Wohnungsmarkt? Antworten darauf geben die Wohnbau-Experten von Drees & Sommer. Basierend auf ihren bisherigen Erfahrungen aus zahlreichen Wohnbauprojekten, darunter innovative Vorhaben wie das Quartier Heidestraße oder das Carossa-Quartier in Berlin, hat das Expertenteam einige Thesen aufgestellt. Diese zeigen, welche Konsequenzen die zunehmende Heimarbeit auf den Wohnungsmarkt haben kann und sollen dabei helfen, die Lösungen für die damit verbundenen Herausforderungen zu finden.

Eine Annahme ist zum Beispiel, dass die Nachfrage nach Services, die der Integration von Arbeit und Wohnen dienen, stark steigen wird. Dienstleistungen wie Babysitter, Haushaltsführung, Lieferdienste und Nachbarschaftshilfe werden bereits heute häufiger als bisher in Anspruch genommen. Die Integration solcher Service-Angebote kann zum einen den Komfort für die Nutzer enorm erhöhen. Gleichzeitig können solche digitalen Betreibermodelle dazu führen, die Bewirtschaftungskosten zu reduzieren.

Das Wohnen der Zukunft ist gemeinschaftlich

Eine weitere These lautet: Größere Wohnungen mit zusätzlicher Fläche fürs Arbeiten sind nur die Lösung einiger weniger. Die Zukunft für viele wird das Gemeinschaftsgefühl spendende Shared Neighbourhood Office, also eine innerhalb eines Quartiers gemeinsam nutzbare Bürofläche, sein. Damit wird auch die Nachfrage nach solchen Räumen in Gebäuden und Quartieren zunehmen. Zudem gilt: Die Stadt wird grüner und das Land urbaner. Auch wenn niedrigere Preise in Kombination mit entfallenden Pendelzeiten das Wohnen im Umland bezahlbarer machen, werden zukünftige Quartiersentwicklungen nur dann erfolgreich, wenn sie Gemeinschaftssinn und urbanes Lebensgefühl spenden. Für Bestandhalter, Bauherren und Investoren bedeuten Shared Spaces-Konzepte wie Co-Working daher auch neue Geschäftsmodelle und damit neue Einnahmequellen.

Homeoffice-Räume werden zum Standard

Ähnlich wie der Hauswirtschaftsraum wird auch der Homeoffice-Raum zukünftig zum Standard in Neubauentwicklungen werden, so eine weitere These. Und so wie die Büros wohnlicher werden, übernehmen künftig auch unsere Wohnungen die Prinzipien der aktivitätsbezogenen Büroraumgestaltung. Smarte Grundrisse und Möbel ermöglichen Raumszenarien je nach Tagesphase und notwendiger Funktion. Die monofunktionale Raumnutzung gehört damit der Vergangenheit an. Wohnungen werden also nicht unbedingt größer, sondern stärker für die tatsächlichen Lebenswelten und Aktivitäten der Nutzer konzeptioniert. Angesichts dieser Entwicklungen zeigt sich, dass beim New Living-Trend individuelle und ganzheitliche Lösungen gefragt sind. Wer als Projektentwickler, Bauherr und Investor daraufsetzt und neue Wohnbau- und Quartiersentwicklungen entsprechend gestaltet, der bleibt erfolgreich und zukunftsfähig.

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